Ein neues Gerichtsurteil sieht vor, dass Nintendo für jeden 3DS Lizenzgebühren an Tomita Technologies bezahlen muss. Die Firma hält ein Patent auf 3D-Displays, die man ohne separate Brille anschauen kann.
Einem Gerichtsurteil zufolge muss Nintendo 1,82% vom Kaufpreis jedes Nintendo 3DS an Tomita Technologies zahlen, weil es ein Patent der Firma unentgeltlich nutzte. Beim jetzigen Preisniveau entspricht das ca. 3$ oder 2,20€. Patent-Inhaber Tomita soll ursprünglich gefordert haben, dass Nintendo eine feste Gebühr pro Gerät zahlen müsse. Der vorsitzende Richter, Jed Rakoff, entschied jedoch nicht auf diesen Vorschlag, da gemäß den Gesetzen des Marktes der Preis für einen Nintendo 3DS über die Zeit immer niedriger werden würde. Also wurde die Gebühr an den Kaufpreis gekoppelt.
„If, as Tomita suggests, the ongoing royalty rate were expressed as a flat dollar amount per unit sold, Tomita would capture an increasingly large proportion of each sale as the price falls, even as the technology’s reliance on the infringed patent remains constant“.
Jed Rakoff
Trotz dieser Entscheidung bedeutet das für Nintendo immer noch einen Verlust. Der japanische Hersteller hat bislang weltweit über 35 Millionen Nintendo 3DS verkauft. Entsprechend müsste er schon jetzt ungefähr 105 Millionen US-Dollar an Tomita zahlen und mit jedem verkauften Gerät mehr.
Schaut man zurück, hatte der Nintendo 3DS einen schweren Start und der Hersteller war gezwungen den Preis zu reduzieren. Außerdem bekamen Gamer Nintendo-eigene Spiele frei Haus, um sie für zu viel gezahltes Geld zu entschädigen. Das alles hat die Gewinnmargen bei dem Gerät deutlich reduziert.
Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass 3D sich nicht richtig durchsetzen wollte und aber dem Bewusstsein für dieses Gerichtsurteil hat Nintendo zuletzt den 2DS veröffentlicht.
Diese Meldung kommt Nintendo nicht gelegen, da man im Konsolen-Geschäft mit der Wii U ein Sorgenkind hat. Die Konsole wurde seit ihrer Einführung 2012 erst knapp 4 Millionen Mal verkauft. In Großbritannien soll die Konsole seit ihrem Erscheinen sogar lediglich 150.000 Mal verkauft worden sein.
Im Vergleich dazu konnten die Konkurrenten Sony und Microsoft ihre neuen Konsolen deutlich schneller verkaufen. Microsoft meldete kürzlich, man habe seit November 2013 bereits über drei Millionen Geräte verkaufen können.
Bislang gibt es noch kein Statement Nintendos zum Ausgang des Verfahrens und der Option einer Revision.
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