Einstweilige Verfügung gegen Graf_Chokolo. In Hamburg erzielte Sony Computer Entertainment jetzt einen Teilerfolg gegen den Jailbreak-Hacker.
In Amerika ging Sony gegen George Hotz vor. Das prominente Mitglied aus der Jailbreak-Szene der PlayStation 3 bleibt nicht alleine. Denn nun hat es auch den deutschen Hacker Alexander Egorenkov erwischt, der unter dem Spitznamen Graf_Chokolo bekannt ist.
Vorgestern durchsuchten Polizisten die Wohnung des Hamburger Hackers Graf_Chokolo. Wie jetzt bekannt wurde, erwirkte Sony offenbar eine einstweilige Verfügung vor einem Hamburger Gericht gegen ihn. Daraufhin wurde die Hausdurchsuchung angeordnet.
Alexander Egorenkov, wie Chokolo mit richtigem Namen heißt, zeigte sich davon unbeeindruckt. Er veröffentlichte in der Folge den Quellcode seiner bisherigen Arbeiten zum Reverse Engineering des Hypervisors der PlayStation 3 beinhalten. Chokolo selbst nennt die Dokument die Hypervisor Bible.
Im Januar fiel Chokolo in Sonys Augen schon einmal negativ auf. Er veröffentlichte Informationen, wie der Kopierschutz-Mechanismus (NPDRM) von Download-Games aus dem PSN zu umgehen sei.
Sony erhöhte daraufhin den Druck auf den Hacker. Der zeigte sich allerdings unbeeindruckt und drohte mit der Veröffentlichung der Hypervisor Bible. Es erfolgte eine Wohnungsdurchsuchung bei Egorenkov in Hamburg. Der Jailbreak-Hacker wies daraufhin andere Leute an, besonders sensibles Informationsmaterial über den Hypervisor der PlayStation 3 im Internet zu verbreiten.
Sony erkennt darin allerdings einen Verstoß gegen die Auflagen der in Hamburg erwirkten einstweiligen Verfügung. Betreiber von Szene-Foren wie PS3Crunch erhielten „Post“ vom Elektronik-Hersteller. Sie werden darin über den Sachverhalt informiert . und ihnen wird nahegelegt, sich nicht an der Verbreitung der Dateien zu beteiligen. Sie würden zu Mittätern und entsprechend belangt.
Es könnte offenbar teuer werden. Der Streitwert vor dem Hamburger Gericht wurde zudem auf eine Million Euro festgesetzt.
Egorenkov veröffentlichte vor kurzem auf seinem Blog eine Nachricht. Die löschte er mittlerweile aber wieder. Darin warf er Sony Versagen vor. Er kündigte an, weiter am Reverse Engineering des Hypervisors der PlayStation 3 zu arbeiten. Er wolle Linux zurück auf die Spielekonsole bringen. Man hätte ihm sein Equipment genommen, nicht jedoch seine geistigen Fähigkeiten.
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