Vorschau auf Dishonored: Die Maske des Zorns. Bethesda lud uns ein, das neue Stealth-Action-Game auszuprobieren. Natürlich folgten wir dem Ruf. In einer kleinen, gemütlichen Runde spielten wir zusammen mit Verantwortlichen von Bethesda das Spiel an und konnten uns so einen umfangreichen Eindruck über das neue Game verschaffen.
Wir waren uns sicher, dass der von Thief inspirierte Titel „nicht schlecht“ werden würde. Dass er uns aber regelrecht von den Socken haut, war nicht abzusehen.
Dishonored entführt uns zu Beginn mit einem NPC auf ein Floß. Wir schippern in einem kleinen Gewässer mitten in der Stadt. An dieser Stelle glänzte bereits eine richtig düstere Atmosphäre auf.
Mein erstes Missionsziel: Ich soll in das Innere der Villa gelangen. Wo ist die Villa? Wie komme ich dort hin? Vor dieser Frage steht jeder Spieler am Anfang. Wir durften mit ansehen, wie zwar mehrere Journalisten an gleicher Stelle zu spielen anfingen, sich aber nach wenigen Minuten schon an ganz unterschiedlichen Stellen im Spiel wiederfanden.
Ein Zocker rechts neben mir ließ sich direkt auf einen Kampf mit den Bösewichten ein, während der Kompagnon zu meiner Linken lieber still um die Villa schlich. Ein anderer tötete unauffällig alle Wachen und drang so in das Innere der Villa ein. Genau das macht den Reiz des Spiels aus.
Ich sprang vom Floß in den Kanal und wollte so schnell wie möglich festen Boden unter den Füßen haben. Denn in den Gewässern wimmelt es von fresswilligen Fischen. Vorsichtig kundschaftete ich erstmal die Umgebung. Ich fand zu meiner Rechten aufmerksame Gegner, zur Linken, unter den Häusern, einen kleinen Tunnel, der in eine dunkle Nische führte. Geradeaus führte ein Weg durch die gut beleuchtete Straße in der Stadt. Ich entschied mich für den dunklen Tunnel. An dessen Ende entdeckte ich zwei Wachen.
Mit der Schultertaste öffnete ich das Waffenrad und überprüfte meine Optionen. Wollte ich einen Fluch sprechen, der fleischfressende Ratten auf die Wachen loslässt? Wie wäre es mit einem brennenden Pfeil, der die Gegner sofort entfacht? Am Ende nahm ich ganz konservativ eine Schusswaffe in meine linke und ein scharfes Messer in die andere Hand. Ein gezielter Kopfschuss brachte die erste Wache zu Fall. Die andere folterte ich mit meinen Messerhieben.
Die Ego-Perspektive erforderte nur sehr kurze Einspielzeit. Anschließend schwinge ich mich auf die Dächer und spähe die Gegend aus…
Zugegeben, ganz so wie oben beschrieben lieft es nicht ab. Dazwischen unternahm ich mehrere Versuche, andere Wege zu bestreiten, die sich teilweise dann doch als Fehlentscheidung entpuppten. Nicht weil es nicht möglich gewesen wäre, sondern weil ich einfach für die Wege nicht der passende Typ war.
In der Zeit probierte ich alle Waffen aus und fand den für mich richtigen Weg. Habt Ihr den Dreh raus, wie man so schön sagt, macht das Spiel noch mehr Spaß und entwickelt Spannung. Ich schlich hauptsächlich durch die düstere Stadt, tötete Gegner auf verschiedene Art und Weise und beendete verschiedene Missionsziele erfolgreich.
Irgendwann erreichte ich dann die Villa, in der es fast nicht möglich ist, unerkannt zu bleiben. Das Spiel setzt also nicht nur zwingend auf Stille, wenn man so will. Denn ab und an werdet Ihr auch mit einer Gegnerschar konfrontiert.
Ich gebe zu, anfangs stand ich der Ego-Perspektive skeptisch gegenüber. Sie erschien mir ungünstig. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Gewürzt wird das Ganze noch mit einem sehr tollen Setting. Der Schauplatz in Dishonored wirkt wie eine moderne Stadt im frühen 19. Jahrhundert. Die Auswahl an Waffen ist ebenfalls opulent. Neben klassischen Schusswaffen und Schwertern habt Ihr auch Zugang zu interessanter Magie. Der knappen Anspielzeit geschuldet, konnte ich leider noch nicht alles ausreichend ausprobieren. Ich weiß aber, dass es noch mehr zu entdecken gibt.
Dishonored ist nicht ganz so einfach. Ihr könnt zwar den Schwierigkeitsgrad einstellen, aber gerade im höheren Bereich setzt das Game ordentlich zu. Vor allem wenn Gegner nicht nur mit ihren Schwertern fuchteln, sondern direkt mit der Knarre zielen, wird die Angelegenheit richtig böse.
Laut Bethesda gibt es bei Dishonored: Die Maske des Zorns kein lineares Missionsdesign. Ihr könnt Zielpersonen umbringen, aber auch am Leben lassen. In Assassin‘s Creed beispielsweise müsst Ihr das tun, was Euch aufgetragen wird.
Wenn ich bislang ein Manko ausmachen möchte, dann ist es die Grafik. Das Game könnte durchaus mehr Details bieten. Der Sound und die Steuerung sind allerdings prima.
Warum müssen wir noch bis Oktober warten? Ich bin froh, dass ich Dishonored anzocken durfte. Das Spiel bietet eine richtig düstere Atmosphäre, unglaublich interessante Waffen, viele verschiedene Wege ein Ziel zu erreichen und dazu noch die typische Bethesda-Würze. Es bietet sogar Rollenspielelemente.
Mit Dishonored: Die Maske des Zorns kommt dieses Jahr noch etwas Großes auf uns zu. Das Spiel könnte sogar Action- und Rollenspiel-Fans gleichermaßen überzeugen.
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