Autor:  17.05.2006, letztes Update: 05.01.2018

Crysis ist der neue Gott der Grafikjünger

Crysis - Explosion
Crysis - Explosion

In unserer Vorschau auf Crysis stellen wir fest, dass es sich bei dem Ego-Shooter aus Frankfurt um den neuen Gott der Grafikjünger handelt.

Schon einmal haben die Jungs von Crytek es verstanden, die Spielergemeinde zu begeistern. 2004 veröffentlichte das Team um die Yerli-Brüder den Ego-Shooter Far Cry. Er bot fantastische Grafik, realistische Physik und clevere KI. Crytek ist mittlerweile nach Frankfurt am Main umgezogen. Dort hat man die Spieletechnik mit Crytek nun ein weiteres Mal auf die nächste Stufe gehievt.

Crysis, das Grafikwunder

Crytek wird vom Grafikmotor „CryEngine 2“ angetrieben. Vielleicht habt Ihr bereits einige der ersten Bilder oder Videos gesehen. Dann habt Ihr zumindest schon mal eine Vorstellung, wozu diese im Stande ist. Volumetrische Wolken werden in Echtzeit beleuchtet und werfen realistische Schatten auf darunter befindliche Objekte. Eine fortschrittliche Rendertechnik ermöglicht Euch, förmlich in die Wolken einzutauchen. Crytek plant Missionen, in denen sich der Spieler im Luftkampf gegen die neuen Gegner bewähren muss.

Willkommen im Dschungel

Die Umgebung am Boden beeindruckt ebenfalls. Dichter und lebendiger wirkte der Dschungel noch nie. Die neue CryEngine 2 berechnet jedes einzelne Blatt und jeden Grashalm. Diese biegen sich physikalisch korrekt zur Seite. Mit Euren Füßen könnt Ihr Sie auch niedertrampeln. Alles im Urwald wirft herrlich weiche, in Echtzeit berechnete Schatten. Diese „Soft-Shadows“ verändern sich passend zum Sonnenstand und sie werden von anderen Lichtquellen wie Feuer oder Scheinwerfern beeinflusst.

Der Realität nie so nah

Die CryEngine 2 bringt außerdem Bewegungsunschärfe (Motion Blur) mit. Dazu bietet sie den Effekt „Depth of Field“. Fokussiert Ihr ein Objekt, verschwimmt der Rest der Umgebung. Offenes Feuer erzeugt Hitzeflimmern, das die dahinterliegende Landschaft verzerrt. Dazu verdunkelt dichter Rauch die nähere Umgebung. Daneben wirkt das „High Dynamic Range“-Rendering, das bei Far Cry noch per Patch nachgereicht wurde, bereits wie ein Standard-Grafikeffekt. Allerdings wirkt es durch die filigran modellierte Dschungelflora besonders beeindruckend.

Storywendungen in Crysis

Anfangs kämpft Ihr gegen die bereits auf dem Inselparadies gelandeten Koreaner. Im Verlauf müsst Ihr Euch mit ihnen verbünden. Denn der eigentliche Feind ist alleine nicht zu besiegen. Ihr dringt im Spielverlauf immer tiefer in den Urwald vor. Gleichzeitig wächst die Bedrohung durch die „Aliens“. Sie frieren nach und nach die Insel ein. Eigentlich wollen sie aber am besten gleich die ganze Welt in einen Eisblock verwandeln.

Gegner einfrieren

Die Hauptfigur Jake Dunn nutzt in Crysis für seinen Kampf nicht nur das übliche Shooterrepertoire aus Pistolen, Maschinengewehren und Raketenwerfern. Im späteren Spiel darf er den „Molecular Arrester“ benutzen. Damit friert er seine Gegner ein. Ein Schuss mit der Pistole lässt die Widersacher anschließend in tausende kleine Eiswürfel zerspringen. Das erinnert an die Szene aus Terminator 2, in der Arnold Schwarzenegger den T1000 außer Gefecht setzt.

Außerdem bekommt Jake später noch den „Molecular Accelerator“ in die Finger. Der verwandelt die Luftfeuchtigkeit der Umgebung in Eissplitter und kann sie dann als totbringende Geschosse nutzen.

Waffen anpassen

Ihr könnt alle Waffen während der Gefechte jederzeit mit Schalldämpfer, Zielfernrohr oder Granatwerfer aufrüsten. Ihr passt Euch so perfekt an die jeweilige Situation an. Dazu ruft Ihr per Tastendruck ein Ringmenü in der Bildschirmmitte auf. Wählt dann darin den entsprechenden Menüpunkt. Ein weiterer Mausklick genügt und schon verfügt die Waffe über die gewünschte Funktion. Schneller geht so etwas kaum.

Starke Gegner in geskripteten Sequenzen

Diese starken Waffen habt Ihr bitter nötig. Schließlich befindet sich unter den Gegnern der eine oder andere ziemlich große Brocken. In einem E3-Demolevel zerlegt ein gigantisches Alien den Flugzeugträger unter Jakes Füßen in seine Einzelteile.

Die Szene auf dem Flugzeugträger vermittelt den Eindruck, dass geskriptete Sequenzen vorkommen werden. Das Feuergefecht zwischen den Außerirdischen und unseren KI-Kollegen beginnt erst, als wir das Flugzeugträgerdeck betreten. Zu diesem Zeitpunkt liegt bereits alles in Trümmern. Immer wieder holt das Alien denselben Gleiter an derselben Stelle aus der Luft und wirft ihn immer wieder in die Kommandobrücke des Flugzeugträgers. Es ist egal, wo auf dem Deck Ihr Euch zu diesem Zeitpunkt befindet.

Wie viel Einfluss Crytek per Skript auf das Spielgeschehen nehmen wird, wird sich wohl erst im fertigen Spiel zeigen. Es passt aber in das Cinematic Gameplay.

Fazit: am oberen Ende

Laut Cevat Yerli soll eine Grafikkarte mit Shader 2.0 reichen, um Crysis spielen zu können. Was darüber hinaus an CPU-Leistung und Arbeitsspeicher benötigt wird, ist allerdings noch unklar. Fest steht auf jeden Fall, dass Crysis eines der ersten Spiele sein wird, das das kommende Shader Model 4.0 und DirectX 10 unterstützen wird. Auch eine Dual-Core-CPU dürfte von Vorteil sein. Wenn das Spiel Ende 2006 erscheint, wird es wohl noch kein PC-System geben, das das komplette Potenzial ausschöpfen kann. Wer also mit Crysis die höchsten Grafikweihen erlangen will, muss schon jetzt aufrüsten. Ein Rechner mit mindestens einem Zwei-Kern-Prozessor, einer DirectX-10-fähigen Grafikkarte mit Shader Model 4.0 und Microsofts neues Betriebssystem Vista sollten es sein. Mit aktuellen High-end-Rechnern mit DirectX 9 und Shader 3.0 Grafikkarten wird sich trotzdem ein beeindruckendes Grafikfeuerwerk entfachen lassen.

Ich für meinen Teil kann es kaum noch erwarten, bis endlich wieder der Winter Einzug hält und ich gemeinsam mit Jake Dunn durch den tropischen Urwald streifen kann.

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