Die PSN-Downtime beschäftigt zwar auch Gamer, doch mehr und mehr ebenso Politiker und Institutionen. Wir berichteten in der Vergangenheit z. B. über eine britische Aufsichtsbehörde, die Sony eine Geldstrafe auferlegen könnte, nun hat auch Taipehs Regierung Sony zum Handeln aufgefordert.
Die Regierung in Taipeh hat der Sony Corp. offiziell eine Abmahnung zugestellt. Darin fordert man den Mutterkonzern hinter dem PlayStation Network auf, die Situation des anhaltenden PSN-Ausfalls zu erklären und binnen 10 Tagen nach Erhalt den Umstand des Ausfalls zu beheben. Andernfalls würde man mit einer Strafe in Höhe von 30.000 bis 300.000 Neuen-Taiwan-Dollar (NTD oder auch TWD) belegt. Dies entspricht umgerechnet etwas über 7.000 Euro.
Der Vorsitzende der Rechts- und Regulierungsbehörde von Taipeh, Yeh Ching-Yuan, sagte, dass die Identität von PSN-Mitgliedern durch den Einbruch ins PS-Netzwerk kompromittiert, bzw. gefährdet würde. Dies stelle einen klaren Bruch von Verbraucherrechten dar. Nach dem Taipeher Verbraucherrecht ist ein Gewerbetreibender dazu verpflichtet die Sicherheit der Lebensumstände von nationalen Konsumenten sicherzustellen und außerdem die Qualität der Lebensumstände von nationalen Konsumenten zu verbessern (vgl. The China Post, engl.). Yeh Ching-Yuan erklärte, dass Sony die Anzahl der PSN-Mitglieder in Taiwan übermitteln müsse, und erklären, warum man erst am 20. April Maßnahmen gegen den PSN-Hack unternommen hat, obwohl dieser schon zwischen dem 17. und 19. April stattgefunden hat. Außerdem müsste es eine offizielle Erklärung geben, warum Sony nicht vor dem 26. April eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht hat. Außerdem müsse Sony die Risiken und potenzielle Folgen im Detail darstellen, sowie Möglichkeiten aufzeigen, wie man das Problem beheben könnte, sowie den Schaden ausgleichen.
Einen Gutteil der Forderungen, zumindest nach Information hat Sony ja bereits geleistet. Doch je nachdem, wann man das Schreiben in Taipeh abgeschickt hat, könnte es mit der Frist von 10 Tagen eng werden, wenn es darum geht, dass Netzwerk wieder einzurichten. Allerdings darf bezweifelt werden, dass Sony eine Strafe von umgerechnet etwas mehr als 7.000 Euro wirklich so schwer verdauen könnte. Es warten ganz andere Kosten auf das Unternehmen, zumal auch der Aktienkurs durch die schlechten Nachrichten gedrückt wird.
Immerhin ist die Regierung in Taipeh nicht alleine, denn auch in Großbritannien, den USA und Kanada sowie Australien sind bereits Stimmen von offizieller Seite laut geworden. Sony hat aber bei der Aufklärung prominente Hilfe durch FBI und die Homeland Security bekommen.
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