Autor:  29.08.2010, letztes Update: 02.04.2021

Vorschau auf Front Mission Evolved

Front Mission Evolved - Screenshot
Front Mission Evolved - Screenshot

Mechs waren gestern, heute sind es Wanzer. So nennt Square Enix zumindest seine Variante der Battletech-kompatiblen Kampfroboter. Zum Einsatz kommen diese haushohen Kampfmaschinen im neuen Front Mission Evolved. Wir haben uns für euch in den Pilotensitz eines solchen Gefährtes gesetzt und sind durch die Preview-Version gestapft.

In der Welt des Jahres 2171 bauen drei Großmächte an Weltraumlifts, um die leere des Weltalls für sich zu erobern. Dabei geraten sie logischer Weise immer wieder aneinander. Als jedoch ein neuer Gegner das Schlachtfeld betritt, gilt es, sich mit vereinten Kräften der neuen Bedrohung zu stellen. In der Rolle des jungen Ingenieurs Dylan Ramsey, der als Zivilist eher ungewollt in die Auseinandersetzung gerät, schlüpfen wir in die Stahlhaut eines Wanzers und treten an, um die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren.

New York

Wir starten in New York und versuchen unseren Vater, seines Zeichens Wissenschaftler und einer der Erfinder der Kampfmaschinen, zu retten, bevor die Trümmer eines zerstörten Weltraumlifts die Stadt in Schutt und Asche legen. Am Ende dieses ersten Einsatzes sind wir nicht mehr länger Zivilist. Bevor wir uns an der Seite unserer neuen Kameraden in den nächsten Einsatz stürzen, dürfen wir erstmals Hand an unser Gefährt legen. Zwischen den Missionen lässt sich der Wanzer an unsere persönlichen Vorlieben anpassen. Neben der Lackierung ist natürlich die technische Ausstattung unseres Vehikels von wesentlich höherem Interesse. Entweder wählen wir einen vorgefertigten Wanzer oder basteln uns aus den zur Verfügung stehenden Teilen für Rumpf, Arme und Beine einen eigenen zusammen. Dazu noch die passende Bewaffnung aus Nah- und Fernkampfwaffen gewählt und weiter geht es in den nächsten Einsatz. Mit jeder absolvierten Mission wächst das Arsenal an Teilen für den Wanzer und Waffen, die von Maschinengewehren über Raketenwerfer bis hin zu Energiewaffen, alles bieten, was das Shooter-Herz begehrt. Dazu kommen noch individuelle Kampffähigkeiten für die einzelnen Waffensysteme, die sich nach einer bestimmten Anzahl an Treffern automatisch aktivieren und dem Gegner zum Beispiel mit Brandgeschossen zusätzlichen Schaden zufügen.

Doch anders

Auch wenn die Kampfroboter-Thematik sicherlich von dem Battletech-Universum inspiriert ist, so macht Front Mission Evolved (FME) einiges anders. Zum einen spielt sich das Geschehen, wie schon erwähnt, auf unserer Erde der entfernten Zukunft und nicht in den inneren und äußeren Sphären weit entfernter Galaxien ab. Zum anderen können die Kollegen in FME skaten. Die düsenbetriebene Variante des menschlichen Sprints verkürzt die Laufwege in den linearen Leveln erheblich. Zumindest bis die Energie verbraucht ist.

Dieses Skaten in Verbindung mit dem mächtigen Nahkampfangriff – ein Schlag reicht, um Standardgegner zu vernichten – führt zu der äußerst simplen Taktik auf den Gegner zuzurasen, zuzuschlagen und sich auf den nächsten zu stürzen. Das macht das Ganze an vielen Stellen zu leicht und sollte von den Machern noch mal genauer betrachtet werden. Kniffliger sind da schon die vereinzelten Bosskämpfe. Gegen die echt harten Brocken hilft nur pure Gewalt und der Einsatz des E.D.G.E.-Systems. Nach Aktivierung von E.D.G.E. überhitzen die Waffensystem nicht mehr und man selber ist gegen feindliche Treffer immun. Leider reicht die Energie nur für wenige Sekunden und muss sich danach erst einmal wieder aufladen. Zwar lassen sich auch einzelne Körperteile wie Arme und Beine anvisieren, um den Gegner gezielt seiner Kampffähigkeiten zu berauben. Im Eifer des Gefechts kommt dieses Feature aber nicht zum Einsatz. Dies ist ebenfalls der mangelhaften Übersicht geschuldet.

Wir sehen unseren Mech, Entschuldigung Wanzer, von hinten. In allen vier Ecken prangen übergroß die Anzeigen für die Waffensysteme, den Zustand des eigenen Kampfgerätes und des Radars. Und in der Mitte verdeckt das Zielkreuz das Geschehen. Zwar sind alle Anzeigen mehr oder weniger durchsichtig, wenn dann aber noch Explosionen und eine ungünstige Kameraposition dazukommen, ist die Sicht stark eingeschränkt. Und wenn man sich dann noch mit vier Bossgegnern gleichzeitig auseinandersetzen muss, ist ein genaues Zielen so gut wie unmöglich und das Ganze wird ziemlich unfair. Die Entwickler sollten vielleicht noch mal überlegen, ob es wirklich vier Gegner sein müssen.

Mehrwert

Neben einer umfangreichen Einzelspielerkampagne bietet FME noch einen Mehrspielerteil. Vier Modi stehen hier zur Auswahl. Alle Standard wie Deathmatch oder Domination und ohne Überraschungen. Dafür locken Ranglisten und Boni, die mittels Erfahrungspunkten freigeschaltet werden. Die Gefechte könnten durchaus Spaß machen, wenn man denn mal an einem Teilnehmen könnte. Denn eine selbständige Server-Wahl ist nicht möglich. Stattdessen wirft uns das Spiel nach der Wahl des Spielmodus in eine Lobby, wo es auf Mitspieler zu warten gilt. Aufgrund derzeit fehlender Mit- und Gegenspieler blieben uns während der Vorschau die Mehrspielerfreuden verwehrt. Ob sich das nach der Veröffentlichung ändert bleibt zu bezweifeln. Schließlich scheiterten schon andere an der Übermächtigen Mehrspieler-Konkurrenz von Modern Warfare 2 und Battlefield: Bad Company 2.

Optisch tut sich FME im Vergleich mit der etablierten Konkurrenz und anderen kommenden Titeln wie Crysis 2 schwer. Zwar sind die Modelle der Wanzer detailliert und deren Animationen gelungen. Den Umgebungen dagegen fehlt es an Details und gerade in der New Yorker Innenstadt trüben hässliche Texturen das Bild. Um einiges besser wirken die Effekte. Gleißende Explosionen erschüttern den Bildschirm, Raketen ziehen volumetrische Rauchschwaden hinter sich her und Trümmerteile verteilen sich großzügig in der Gegend. Dazu kommen abwechslungsreiche Einsatzgebiete. Von den Eisfeldern der Antarktis, über New Yorker U-Bahn-Schächte bis hin zur Wüste Syriens wird optisch einiges geboten.

Gute Aussichten

Front Mission Evolved wird ein simpler Standard-Shooter. Es macht so gut wie keinen Unterschied, ob ich zu Fuß unterwegs bin oder in einem Wanzer sitze. Ich laufe durch Level und beharke meine Gegner. Statt mich mit den Tasten Q und E zur Seite zu lehnen feuere ich den Raketenwerfer oder die Gatling-Gun ab, die auf den Schultern des Kampfroboters montiert sind. Und statt zu sprinten skate ich halt. Dennoch macht FME Spaß. Soviel ist sicher. Wenngleich es noch den einen oder anderen Kritikpunkt gibt und die Entwickler noch bis zum 1. Oktober, dem offiziellen Veröffentlichungstermin, Zeit hätten, wird sich daran wohl nichts mehr ändern. Denn eigentlich ist Front Mission Envolved fertig. Wer also auf Action in Kampfrobotern steht, sollte sich diesen Termin vormerken.

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