Autor:  Nick Josten 28.11.2011, letztes Update: 13.10.2021

Test-Tagebuch #3 zu Assassin’s Creed: Revelations

Assassin's Creed: Revelations - Screenshot
Assassin's Creed: Revelations - Screenshot

In diesem Tagebuch halte ich euch regelmäßig über meine Eindrücke von Assassin’s Creed: Revelations, das kürzlich von Ubisoft herausgebracht wurde, auf dem Laufenden halten. Ich bediene mich dabei der Konsolen-Fassung auf der PlayStation 3.

Dies ist der letzte der drei Einträge zu Assassin’s Creed: Revelations über den Story-Modus. Erst der vierte Eintrag wird sich dann mit dem Multiplayer-Modus beschäftigen.

Neue Orte

Revelations führt uns tatsächlich nicht nur in die Hauptstadt des osmanischen Reiches. Neben den Abstechern nach Masyaf in Gestalt von Altair, führt es uns in der Haupthandlung nach Kappadokien, eine anatolische Region der Türkei. Genauer gesagt reisen wir nach einer nervenaufreibenden Flucht aus Konstantinopel, bei der dann auch mal eine neue Waffe auftaucht, in eine unterirdische Stadt. Wir finden uns in einem dunklen, höhlenartigen Umfeld wieder. In dieser Stadt herrschen die Templer, also müssen wir besonders vorsichtig sein. Ein paar Missionen müssen wir dort absolvieren, die durchaus Spaß machen, allerdings viel zu schnell vorbei sind. Im Grunde wirkt der kleine Abstecher in die Höhlenstadt eher als Mittel zum Zweck, um noch ein wenig Abwechslung ins Spiel zu bekommen. Die Karte sieht zwar gut aus, birgt aber wenig Schätze, keine Nebenaufgaben oder Geheimnisse. So abrupt euer Aufbruch dorthin ist, so schnell ist er zu Ende. Ein Settingwechsel ist schön und zeigt die Mühe der Entwickler, hätte aber, um wirklich als solcher zur Geltung zu kommen, ruhig etwas länger andauern können.

Desmonds Reise

Das Einsammeln von Erinnerungsfragmenten im Spiel öffnet euch eine weitere kleine Ergänzung zur Story. Auf der Animusinsel, auf der ihr Desmond auf einer virtuellen Insel steuert, könnt ihr kurze Level spielen, in denen ihr in Egoperspektive durch eine sehr stilisierte Welt aus Datenfragmenten reist. Dort könnt ihr Desmonds Weg mit dem Erschaffen von Polygon-Blöcken ebnen und erfahrt dabei allerhand über seine Vorgeschichte, die uns bisher weitgehend verborgen blieb. Dieses Spielelement hat wenig mit dem Rest zu tun und kann getrost weg gelassen werden. Es bietet uns aber einen interessanten neuen Storyaspekt und komplettiert die Saga wenigstens ein Stück weit mehr.

Zu schnell vorbei

So schön die Atmosphäre, so anregend und gleichzeitig berührend die Story von Revelations ist: Das Spiel ist leider zu schnell vorbei. Kümmert ihr euch wenig um die Synchronisation von hundert Prozent oder um eure Assassinengilde, werdet ihr mit der puren Story sehr früh fertig sein. Ich habe am Ende um den eigenen Spielspaß in die Länge zu ziehen alles an Nebenaufgaben (deren Fülle sich stark in Grenzen hält) erledigt – mir blieb zum Schluss nur noch die Haupterinnerungen Ezios zu Ende zu spielen; Ich sage zum Ausgang der Geschichte nichts Inhaltliches. Die Story des jüngsten Assassin’s-Creed-Teils ist wie ein guter, aber kurzer Roman: Man genießt seine Erzählung und ist gleichzeitig traurig, dass es vorbei ist. Das Problem dabei ist nur, dass wir die Geschichte in einem Zug runter spülen können und daher kaum Zeit haben, sie wirklich zu genießen. Die Spieldauer ist ein wenig knapp und das ist eindeutig ein Minuspunkt. Zwar ist das Ende sehr sehenswert und schließt ein Epos sehr würdig ab, es stellen sich dennoch jede Menge Fragen. Die Story endet, ähnlich wie bei den Vorgängern, mit mysteriösen Aufdeckungen. Die beantworten wenig Fragen und werfen noch mehr auf. Befriedigend ist das nicht wirklich. Doch schaffen die Entwickler es, uns ein episches Ende zu präsentieren, bei dem wir den Atem wie bei einem spannenden Film anhalten. In Sachen Storytelling wird den Fans noch ein Knaller geboten, die hätten allerdings für ihr Geld ein längeres Spiel verdient gehabt.

Fazit

Der erste Eindruck von Assassin’s Creed: Revelations war überragend und in Sachen Optik, Story und Gameplay hat sich diesbezüglich nicht viel getan. Eher haben sich Kleinigkeiten verändert, beziehungsweise wurde im Grunde mehr gekürzt als hinzugefügt. Es gibt in ACR weniger Nebenaufgaben, weniger zu entdecken, eine kürzere Handlung. Die neuen Moves und die Bomben sind meiner Meinung nach gut gelungen, jedoch überwiegen die Kürzungen in Punkto Quantität dann doch. Qualitativ wird uns kein schlechteres Assassin’s Creed geboten, nur eben nicht das Beste. Ich persönlich hatte unheimlich viel Spaß beim Entdecken von Ubisofts neuer Spielwelt und hätte definitiv mit mehr Inhalt noch längeren Spielspaß gehabt. Unterm Strich ist Revelations gerade für Fans ein Pflichtkauf und entführt auch Neulinge in eine fantastische virtuelle Welt.

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