Ich bin angekommen in Eorzea und möchte dazu mein Test-Tagebuch #1 zu Final Fantasy 14 formulieren. Seit dem 28.08. freuen sich User auf der ganzen Welt über den offiziellen Launch von A Realm Reborn. Das MMORPG FFXIV ist für viele Hardcore-Fans nicht neu, denn die Beta-Phase läuft schon lange.
Trotz des langen Vorlaufs sind zum Start von A Realm Reborn leider einige Hürden für mich und viele andere User zu überwinden, ehe die Onlinewelt erkundet werden kann. FFXIV ist (in meinem Fall auf dem PC) installiert – so weit, so gut. Um zu spielen, muss natürlich erstmal ein Community-Account bei Square Enix erstellt werden. Laut offiziellem Forum war nicht nur bei mir, sondern bei vielen Nutzern der Registrierungscode für das Spiel erstmal „ungültig“. Zum Glück bekam ich einen neuen.
Ich erstelle mir einen Charakter mit viel Mühe. Doch was ist das? Plötzlich eine Fehlermeldung; ich kann zur Zeit keinen Charakter erstellen. Noch ein Blick ins Forum: ja, viele andere haben das Problem auch. Warum? Server überlastet. Pressesprecher und sogar die Entwickler selbst geben haufenweise Statements ab und lassen zumindest von sich hören. Mit dem Launch des Onlinespiels waren die Server trotz einiger Zusatzserver gnadenlos überfüllt. Wer schon seinen Charakter in die Welt von Eorzea packen konnte, hatte es gut, denn für uns andere hieß es jetzt: Warten.
Am meisten haben sich darüber wohl die Vorbesteller und Beta-User geärgert, die eigentlich schon voll im Spiel drin waren. Nach einigem Warten konnte ich dann doch einen Server betreten. Puh! Nach erneutem Einloggen musste ich übrigens wieder warten, denn man kann mit dem erstellten Charakter nicht auf einen anderen Server wechseln. Man kann zwar acht Charaktere pro „Welt“ erstellen, aber eben nur mit diesen auf dieser Welt spielen.
Ein paar Worte seien noch über die Charakter-Erstellung in Final Fantasy 14 verloren. Ich kann zwischen fünf Rassen wählen, die alle ihre eigenen Züge tragen. Ich entscheide mich untypischerweise mal für die kleinste Rasse: einen männlichen Lalafell. Er ist winzig klein und sieht aus wie Kind. Das Aussehen kann ich nach Belieben verändern. Es stehen verschiedene Typen von Gesichtern, Frisuren usw. zur Verfügung. Sogar die Stimme kann ich verändern. Der „Creator“ ist vielleicht nicht der umfangreichste, aber er macht Spaß und flugs habe ich meinen Lalafell Bolle kreiert. Seine Klasse kann ich aus verschiedenen Varianten des Kriegers oder Magiers auswählen. Ich bin mehr der Krieger-Typ und wähle eine meines Erachtens recht ausgewogene Klasse, den Pikenier, der mit Lanzen- und Stabwaffen kämpft. Abhängig von dieser Klasse ist auch, wo meine Geschichte beginnt, denn jede Klasse hat eine Gilde und diese eine eigene Storyline neben der Hauptstory. Schon einmal eine super Sache, denn so erlebt jede Art von Kämpfer sein persönliches Abenteuer! Dies könnte die Motivation erhöhen, das Spiel mit unterschiedlichen Figuren wieder zu spielen.
Nach der ganzen Warterei will ich natürlich endlich loslegen! Eine kleine Sequenz führt mich in die Welt ein. Sie ist grafisch zwar bei weitem nicht so imposant wie die große Einleitungssequenz, aber doch ganz nett anzusehen und vor allem kurzweilig. Ich lande in einer Waldstadt und erhalte bald meine ersten Aufträge. Wie bei jedem Online-Rollenspiel dieser Welt heißt es für mich jetzt erstmal: Questen, Questen, Questen und Farmen was das Zeug hält. Am Anfang gilt es natürlich kleine Botengänge zu übernehmen und gegen Eichhörnchen und Käfer anzutreten. Aller Anfang ist schwer und das Gute ist, dass die meisten Online-Spieler um mich herum auch gerade erst anfangen, sodass man häufig auf einem Level bleibt und sich beim Kampf gegen zähere Gegner häufig helfen kann! Sogar die Bekanntschaft mit einem Magier konnte ich schon machen, der es geschafft hat, mich an einem kritischen Punkt eines Kampfes zu heilen! Das sind Momente, die man sich bei einem MMORPG wünscht! Generell ist das Quest-Verfahren ganz klassisch, genauso wie das Leveln. Ausrüstung gibt es als Belohnungen, als Schätze oder auf dem Markt, den ich bisher noch nicht ganz erschließen konnte. Auf dem Markt gibt es nämlich weit mehr als Waffen und Rüstungen und Tränke, sondern es allerlei Gilden aus Gerbern, Schneidern oder Schmieden, deren Handwerk ich auch erlernen kann. Zuerst konzentriere ich mich aber auf meine Quests!
Als Konsolenspieler (grundsätzlich kein Problem, da Realm Reborn auch für die PS3 erschienen ist), muss ich mich erst an den Umgang mit Maus und Tastatur gewöhnen. Bei gehaltener Maustaste kann ich mich drehen, während ich mit WASD laufen kann. Dabei bekomme ich schon mal Koordinationsschwierigkeiten und die Kamera dreht sich plötzlich in den Boden. Die Steuerung auf dem PC finde ich persönlich eher unsauber. Trotzdem packt es mich und ich tue mein Bestes, mich an das etwas andere Kampfsystem zu gewöhnen. Dieses erinnert nämlich eher an Final Fantasy XII. Der Kampf geschieht in Echtzeit und ist nur aufgrund eine TP-Anzeige teilweise rundenbasiert. Auf den Zifferntasten habe ich bald eine kleine Anzahl an Nahkampf-Fähigkeiten gelernt. Nur ist es oft gar nicht so einfach, meine Gegner anzugreifen. Man muss nämlich erst mit der rechten Maustaste seinen Gegner ins Visier nehmen und den Angriff befehlen. Mein Charakter läuft darauf aber noch nicht in die richtige Richtung, sondern ich muss mich selbst gut positionieren. Das verschafft mir natürlich einige Bewegungsfreiheit beim Kampf, lässt aber bei einem flinken Gegner auch mal den ein oder anderen Angriff ins Leere gehen.
Egal, denn ich bin beim Erledigen von Aufgaben und beim Kämpfen gegen immer stärkere Gegner schnell auf Level 12 und stark genug, meine ersten Erkundungstouren zu machen. Mir gefällt die Spielwelt inzwischen schon richtig gut! Für ein Onlinespiel bietet Final Fantasy 14 eine tolle Grafik und läuft flüssig, obwohl die Karte oft geradezu überhäuft ist von Mitspielern.
Ich habe auch schon bei meinen ersten „FATEs“ mitgemacht. Das sind Ereignisse, große Schlachten zum Beispiel, die mehr oder weniger zufällig irgendwo auf der Karte passieren. Eine Horde magischer Pilze dreht zum Beispiel in einem Waldstück völlig durch und es bedarf einer Horde Abenteurer, diese Attacke zu bannen. Je nach „FATE“ gibt es dann eine entsprechende Belohnung aus Erfahrungspunkten und Geld. Nur die besagten Quests könnten dann doch langsam anspruchsvoller werden. Ich bin zwar immer noch auf einem niedrigen Level, dennoch bestehen meine Quests meist aus Sammeln, dies oder jenes Holen, oder kleine Parasiten bekämpfen. Jeder fängt aber natürlich erst mal klein an!
Wie gesagt, folgt jede Klasse einer bestimmten Questline, aber natürlich gibt es noch eine Hauptstory, in der es hauptsächlich darum geht, die Welt vor einer großen Katastrophe aus der Dunkelheit zu bewahren! Es gibt also wie bei Final Fantasy gewohnt Zwischensequenzen mit storygebundenen Charakteren, Endbosse usw. Ich kann also stets entscheiden, ob ich mich gerade den großen Schlachten in FFXIV mit meinen Mitabenteurern anschließe, mit ihnen Quests löse, Bruderschaften beitrete usf., oder ob ich mich mit meinem eigenen Kram beschäftige, indem ich die Hauptstory spiele.
A Realm Reborn hat alles, was ein vernünftiges MMORPG braucht. Die Grafik ist gut und vor allem begegne ich vielen verschiedenen Aspekten und Figuren des Final-Fantasy-Universums wieder: Chocobos, Mogrys und die mächtigen Esper, alle sind sie wieder mit von der Partie. Gehüllt in eine spannende Story macht das Spiel jetzt schon einen ganz guten Eindruck auf mich! Ich bin gespannt, was ich euch nächste Woche aus der Welt von Eorzea berichten kann und hoffe, dass meine Quests bald aus Größerem bestehen als „Finde die verlorene Angelrute“ oder „Sammle Hornissenschwärme“.
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