Testtag 3: Gruseln ist im Dunkeln besser möglich, Horror erst recht. Nur es hilft wenig, wenn die Halogenstrahler, die in der abgehängten Decke eingelassen sind, Licht und Wärme um mich rum erzeugen. Mit Travis, dem Protagonisten aus Silent Hill: Origins, habe ich soeben die dritte Etappe im Spiel, das Artaud Theater, hinter mich gebracht.
Die spielerischen Eigenheiten habe ich bereits im Tagebuch #1 und #2 erwähnt.
Im Artaud Theater wechselt man erneut zwischen den Welten, sammelt Schlüssel und Glühlampen. Mit letzteren löst man ein Puzzle. Doch weil man auf dem Weg zum Endgegner schon einige Tode gestorben ist, wundert es nicht, wenn vor dem finalen Kampf in der Theater-Episode sehr viel Blei bereits verballert wurde.
Es gibt im Theater genügend Speicherstellen, von denen man immer wieder Gebrauch machen sollte. Viel zu schade ist die Zeit, die man damit verbringt, möglicherweise ein Puzzle noch Mal zu lösen und wieder eine Schar von Gegnern zu töten.
Aus Schaden wird man klug. So stand ich am Ende endlich Caliban gegenüber, einer ausgesprochen überdimensionierten Mixtur aus Monster-Texturen, die mit dem im Level gefundenen Jagdgewähr zur Strecke gebracht werden kann. Da der Caliban ein besonders langsamer Zeitgenosse ist, macht er uns insgesamt viel weniger Mühe, als der Rest vom Schützenfest, der die ganze Zeit durchs Theater gegeistert war.
Beim Spielen hab ich gemerkt, dass mir dieser spezifische Horror an die Substanz geht. Die Stunden, die ich Spiele, um eine Etappe zu schaffen, bin ich die ganze Zeit über angespannt. Man erwartet immer wieder ein Monster um die Ecke kommen, wird aber hingehalten. Dann öffnet man eine Tür und muss blitzschnell reagieren, weil im Raum oder Flur die düstere Brut umhertappt.
Die Grafik in Silent Hill: Origins wirkt nicht zu real. Doch die Untoten, das Blut, der Nebel und die Aktionen von Travis sind sehr atmosphärisch und ziehen einen in die Welt von Silent Hill. Ich kann verstehen, dass das Spiel keine Jugendfreigabe erhalten hat.
Die nächste Episode, das Riverside Motel, werde ich mir übrigens für den helllichten Tag aufheben.
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