Das erste Mal, dass Nintendos Familienkonsole Besuch von der Silent-Hill-Serie kriegen wird. Die Rede ist vom Winter, was bedeuten könnte, dass Spieler sich noch bis 2010 gedulden müssen. Beim Anspielen auf der Gamescom machte der Titel eine sehr gute Figur und könnte auch für Fans der Reihe und für Spieler, die weniger dem Casual-Genre zugeneigt sind, ein Grund sein, sich die Wii zu kaufen.
Konamis Survival-Horror-Ableger für Nintendos Heimkonsole verzichtet auf den Einsatz von Waffen, entsprechend schmal ist das Inventar, aber genauso spannend wird das neue Silent Hill für Wii, das eigentlich ein altes ist. Der subtile Horror des ersten Silent Hill lebt hier wieder auf, nur mit teils neuen Möglichkeiten.
Wir sind Harry Mason und im Norden Amerikas auf der Straße verunglückt. Unsere Tochter ist fort und wir begeben uns auf die Suche. Anders als in vielen neueren Silent-Hill-Umsetzungen führt uns das Abenteuer jedoch genau den Weg des geringsten Widerstandes entlang. Wir suchen nicht die Konfrontation, sondern sind auf der Flucht. In Shattered Memories können wir nicht gegen das Böse kämpfen. Der Titel wird übrigens mit einem angepassten Steuerungsschema ebenfalls für PSP und PS2 erscheinen.
Ein Smartphone mit integrierter Kamera dient uns als Hilfsmittel im Spiel, das zu diesem Zweck eingesetzt werden muss. Es gibt in Shattered Memories fast unsichtbare, die Luft durchbrechende Objekte. Wenn wir mit dem Smartphone Bilder davon knipsen, kommen wir dazu, Dinge zu sehen, die sich dem Auge des Spielers sonst verbergen. Manchmal ertönt dann im Anschluss das Mobiltelefon, weil wir darauf eine Sprachnotiz finden, die vorher noch nicht drauf gewesen ist.
Wenn wir eine Feuerquelle in der Hand halten oder aber eine Taschenlampe, dann können wir diese mit dem Wii-Controller steuern und eben in eine Ecke leuchten, in der wir gerne etwas sehen wollen. Silent Hill: Shattered Memories tut uns den Gefallen und lässt uns erneut dunkle Pfade betreten, die noch dazu oft verschneit sind. Anstelle des typischen Silent-Hill-Nebels tritt also das Schneegestöber. Letzteres ist vielleicht den Ressourcen der Konsole geschuldet.
Ganz besonderes Augenmerk muss man auf das Psychogramm legen, das das Spiel intern von uns erstellt. Je nachdem, welche Entscheidungen wir treffen und je nachdem wie lange wir beispielsweise manche Gegenstände ansehen, verändert sich das Spielgeschehen. Das kann sich darin zeigen, dass Spieler A Cola-Dosen angezeigt kriegt, wo Spieler B aber Bierbüchsen sieht. Und während der Eine in einem Treffen mit der Polizistin aus dem Ur-Silent Hill sie hochgeschlossen trifft, wird ein anderer sie vielleicht mit prallem Dekolletee anschauen dürfen. Konami verspricht insgeheim, dass das Psychogramm durchaus weitreichenderen Einfluss auf das Spielgeschehen nimmt. Wir sind gespannt, und ich habe einen Grund mehr, mir auch eine Wii zu kaufen. Meiner Meinung nach ein Spiel mit sehr viel Potential.
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