Autor:  Markus Stahmann 15.11.2011, letztes Update: 11.10.2021

Anno 2070: Die Demo im Test

Anno 2070
Anno 2070

In dieser Woche ist es soweit: Publisher Ubisoft und Entwicklerstudio Related Designs veröffentlichen den fünften Teil der Anno-Serie. Während seine Vorgänger jeweils in verschiedenen Epochen des Mittelalters zeitlich einzuordnen waren, spielt Anno 2070 in der Zukunft und simuliert die Zeit in circa 60 Jahren. In unserem Review der Demo erfahrt ihr, ob Anno seiner Linie treu bleibt oder ob der Ausblick in die Zukunft der Serie eher schadet.

Das wir in der Zukunft angekommen sind, macht bereits der Start des Spiels deutlich: Statt einer erhabenen mittelalterlichen Stimme, hölzernen, edel wirkenden Menüs und pompösen Bauwerken als Hintergrund, begrüßt uns eine Computer-Stimme. E.V.E ist eine künstliche Intelligenz, deren virtuelles Abbild in das Szenario im Jahr 2070 einführt: Klimawandel, Meeresanstieg und der Wettkampf um Ressourcen, Ökos gegen Industrielle. Auch sonst ist die Spieloberfläche sehr auf modern getrimmt und durch Computerscreens und Video Briefings dominiert. Später sollen wir uns entscheiden können, welcher Fraktion wir angehören möchte, nur E.V.E ist immer für uns da, als Berater, dem wir blind vertrauen können.

Mit der Demo möchte Ubisoft uns anhand der ersten beiden Kampagnen-Missionen einen Einblick ins Spiel geben. In einem Briefing klärt Thor Strindberg von Global Trust, dem größten Energiekonzern der Erde, über die Mission auf: Das hydroelektische Kraftwerk braucht eine neue, leistungsstarke Turbine. Unsere Aufgabe ist es, ihm beim Bau dieser zu unterstützen.

Wie in alten Zeiten?

Nach einer kurzen Einführung in die Karte geht es los: Von der Arche, einer Art schwimmenden Kommandozentrale, macht sich das moderne Kriegsschiff auf zum Kontor von Strindberg, Güter abholen, die zur Besiedelung einer neuen Insel benötigt werden. Auf dieser soll die neue Turbine gebaut werden. Doch bevor es soweit ist, heißt es erst einmal eine Infrastruktur aufbauen.

Kontor, Stadtzentrum, Fischereihafen, Marktplatz und einzelne Farmen und Bergbaubetriebe sind Objekte und Gebäude, die wir bereits aus früheren Anno-Spielen kennen, nur auf modern und futuristisch getrimmt, an das Zeitalter angepasst. Aus den Marktkarren sind Schwebefahrzeuge geworden, die die Waren von und zu den Betrieben befördern.

Zwischendurch blinken immer wieder diverse Fenster auf, die uns Botschaften, oder die neusten und wichtigen Informationen von E.V.E mitteilen. Das alles sieht sehr gut und authentisch aus. Grafisch wagt man sowieso keine Experimente und liefert eine solide Leistung ab.

Fazit

Zugegeben ich war als treuer Anno-Spieler zunächst schon etwas irritiert über den modernen und futuristischen Touch des Spiels. Im Gegensatz zu den vorherigen Titeln ist Anno 2070 bereits jetzt ein ziemlich gutes Abbild unserer schnelllebigen Zeit. Man könnte fast sagen, dass man mit Informationen und Briefings im ersten Moment überflutet wird und das Spielgeschehen wirkt im Allgemeinen hektischer als in früheren Teilen. Das ist nicht negativ gemeint, sondern durchaus authentisch.

Spielerisch macht Ubisoft nichts falsch. Anno ist und bleibt Anno, und die Strategie ist weiterhin ausschlaggebend. Für mich war das Spiel zunächst gewöhnungsbedürftig, aber nicht wirklich schlecht, eher im positiven Sinne. Es könnte, rein objektiv betrachtet, sogar ein wenig zum Nachdenken anregen, über unsere Gesellschaft.

In der Demo hinterlässt Anno einen soliden Eindruck und wird sicherlich diesen in der Vollversion bestätigen können. Anno 2070 sollte euch schon Spaß bereiten, allerdings werden treue Vertreter der bisherigen Serie sich anfangs ein wenig drauf einstellen müssen. Ein wenig vermisse ich dann doch schon die Ruhe, in der der Händler mit seinem Marktkarren die Waren vom Kontor abholt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zurück zu den Nachrichten
Wie ist Deine Meinung zum Thema?
Zugehörige Spiele
Zugehörige Firmen

Aktuelle Nachrichten

Werbung