Autor:  24.04.2012, letztes Update: 03.12.2021

PlayStation Vita: Preisreduzierung von Nöten, um Sony wieder in die Spur zu bringen?

PlayStation Vita
PlayStation Vita

Gamasutra-Kollege Chris Morris überlegt, ob eine Reduzierung des PS-Vita-Preises Sony wieder etwas mehr in die Spur bringen könnte. Bislang verhaltene Verkaufszahlen des neuen Handhelds würden aus Konsumentensicht ein prima Argument liefern, doch Sony hat viele Baustellen zu erledigen.

Dass sich die PlayStation Vita auch Monate nach ihrem Release eher mäßig verkauft, ist ein offenes Geheimnis. Sony selbst hält sich mit Kundgebungen zurück, weil man „Milestones“, die keine sind, nur schwer als solche „verkaufen“ kann. Stattdessen gibt es aber immer wieder Meldungen von anderer Seite: In Japan wurde vergangene Woche ein neuer Verkaufstiefstpunkt erreicht – nur 8.250 Einheiten konnten in der Kalenderwoche 15 umgesetzt werden. In den USA sind die Verkaufszahlen von Sonys neuem Handheld rückläufig, betont Morris. Zwischen 205.000 und 215.000 Exemplare sind vergangenen Monat in den USA über die Ladentheke gegangen (genaue Verkaufszahlen liegen nicht vor).

Nintendo fand seinerzeit mit Preissenkung zurück in die Spur

Konkurrent Nintendo sah sich seinerzeit beim Nintendo 3DS in der Pflicht „die Notbremse zu ziehen“. Nach schlechten Verkaufszahlen hat das Unternehmen den Preis seines Handhelds Monate nach dem Release um ganze 20% gesenkt und damit die Zahlen erst stabilisiert und dann verbessert. Im Endeffekt hat sich die Maßnahme gelohnt und der 3DS verkaufte sich im ersten Jahr gar besser als Vorgänger-Handheld Nintendo DS zu dessen Start. Das Spiele-Line-up wurde besser, und leistete ebenfalls einen Beitrag dazu, dass man größeren Schaden gerade noch abwenden konnte. Anfang März sahen die Verkaufszahlen des 3DS in den USA sehr ordentlich aus – mit 4,5 Millionen Exemplaren ließ sich der 3DS doppelt so oft verkaufen wie sein Vorgänger Nintendo DS im selben Zeitraum.

Doch anders als beim Nintendo-Handheld hat Sony wohl noch weniger Spielraum. Vor der Veröffentlichung der Vita hat man zwar bei einigen Komponenten (schlechtere Kamera, schwächeres Wi-Fi-Modul, kleinerer Akku) versucht den Basispreis zu drücken, doch trotzdem kostet Sonys Handheld unter dem Strich mehr in der Produktion als ein 3DS.

Keine Preissenkung der PS Vita geplant – weil man sich nicht als Versager fühlen will?

Sonys PSVita wird wohl in nächster Zeit keine Preisreduktion erfahren, glaubt Chris Morris. Weil Sony aber in den letzten vier Jahren, vor allem wegen der kriselnden TV-Sparte, nur Verluste ausgewiesen hat, sollen bis zu 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr sein. Eigentlich sollte die Gaming-Sparte das Unternehmen vor größerem Schaden bewahren, die PS Vita kann hierzu bislang kaum etwas leisten. Kaz Hirai könnte einen Preisnachlass nur Monate nach dem Release des Handhelds und nur Wochen nach seiner Vorstellung als neue Sony-CEO als Versagen interpretieren, mutmaßt der Gamasutra-Kollege.

Würde Preissenkung zur Weihnachtszeit helfen?

Chris Morris „empfiehlt“ Sony zumindest über eine Senkung des Preises zur verkaufsstarken Weihnachtszeit nachzudenken. Dann wäre die PS Vita knapp ein Jahr auf dem Markt und die Kunden erfahrungsgemäß eher bereit, die Geldbörse zu zücken.

Offen bleibt allerdings die Frage, ob die Vita dann noch Abnehmer finden wird – denn die Konkurrenz schläft nicht. Und neue Technik steht schon vor der Tür: Neben der Wii U wird irgendwann auch ein neues iPhone – und damit potentielle Konkurrenz – in den Startlöchern stehen.

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