Wieder einmal steht der Meisterdetektiv vor einem scheinbar unlösbaren Fall. Begleitet von seinem treuen Freund Dr. Watson, macht Sherlock Holmes sich auf, um der Spur der Erwachten zu folgen. Wer diese Erwachten sind, und was es mit ihnen auf sich hat, konnten wir in unserer Vorschau auf Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten natürlich nicht klären. Dafür aber eine ganze Menge anderer wichtiger Dinge.
Auf der CD mit der Vorschauversion, die wir von Publisher Frogster Interactive Pictures bekamen, steht groß „Early Beta“. Was sich am besten mit „nicht ganz fertig“ und „voller Bugs“ übersetzen lässt. Und natürlich fanden wir einige Fehler. So schafften wir es einmal unseren Helden so in ein Blumenbeet zu manövrieren, dass er sich partout nicht mehr befreien ließ. Doch so etwas gehört bei einer frühen Betaversion nun einmal dazu. Deshalb breiten wir den Mantel des Schweigens darüber. In der Hoffnung, dass die Programmierer ihr Bestes tun und möglichst wenig von den Fehlern übrig lassen.
In „Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten“ blicken wir durch die Augen des Meisterdetektivs und in einigen Situationen durch die seines treuen Gefährten Watson. Lediglich in Zwischensequenzen, in denen Holmes Zeugen und Passanten befragt, betrachten wir das Geschehen von Außen. Die Umgebung präsentiert sich dabei in einer schicken 3D-Grafik. Dabei kommen aktuelle Shader und Grafikeffekte zum Einsatz. So wirken Mauerwerk und Straßenpflaster plastisch, die modrig-feuchten Wände im Londoner Hafenviertel reflektieren den Lichtschein der Laternen und das Wasser spiegelt Objekte wie Boote und Kaianlagen wieder. Texturen und Objekte zeigen eine Fülle an Details. Die Charaktermodelle können sich sehen lassen. Nur die Straßen wirken etwas leer. Zwar hörten wir Kutschen vorbeifahren, doch zu sehen waren diese nicht. Hoffentlich ändert sich das noch bis zur fertigen Version.
Ansonsten gilt, Dinge werden erst benutzbar, wenn wir sie benötigen. So stolperten wir schon früh über eine im Gras liegende Leiter. Doch benutzen können wir sie erst, nachdem wir in unerreichbarer Höhe auf einer Mauer etwas Wichtiges bemerkten. Und im Buchladen bekommen wir ein Buch über Maoris erst, nachdem wir wissen, dass wir so jemanden suchen. So hangeln wir uns also an dem linearen Erzählfaden entlang, bis wir am Ende vor der entstellten Leiche eines vermissten Amerikaners stehen. Wie es danach weitergeht, erfahren wir im fertigen Spiel.
Grafisch weiß „Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten“ zu gefallen. Die Steuerung in der 3D-Umgebung geht einfach von der Hand. Wenn es Publisher Frogster gelingt, passende deutsche Sprecher zu verpflichten, habe ich beim Ton keinerlei Bedenken. Auch der kurze Blick auf die Geschichte gestaltete sich angenehm spannend. Charaktere und Umgebung passen. Lediglich die Rätsel fallen an manchen Stellen ziemlich einfach aus und lassen sich vielfach nebenbei lösen. Die Programmierer sollten noch die eine oder andere Kopfnuss einbauen. Ansonsten fühle ich mich schon richtig wohl in der Haut des Meisterdetektivs und freue mich darauf im fertigen Spiel die Spur der Erwachten wieder aufzunehmen.
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