Für Fans von Kostenlos-Spielen ist 2012 ein wichtiges Jahr. Warum? Weil im 3. Quartal 2012 „Firefall“ auf den Markt kommen soll. Die Beta-Version wird bereits von eingeladenen Spielern getestet, auch wir haben uns den kostenlosen Open-World-Shooter einmal angesehen.
200 Jahre in der Zukunft kracht ein Asteroid auf die Erde, die „neun Jahre des Winters“ brechen an, in der sich Regierungen verändern, neue Bündnisse formen. Japanische Wissenschaftler entdecken ein neues Element, das mit dem Asteroiden auf die Erde gekommen sein muss, Crystit. Dieses Element kann die Menschheit mit unbegrenzter Energie versorgen. Die harten Zeiten sind vorbei. Um mehr vom kostbaren Element zu bekommen, machen sich Forscher auf den Weg ins All und gründen die Kolonie „Alpha Prime“, von wo aus der Handel mit dem wertvollen Crystit zur Erde beginnt.
Die langen Reisen durch das Weltall sind jedoch zu aufwendig, die Regierungen wollen schneller an das kostbare Gut. Wissenschaftler entwickeln eine Technik, mit deren Hilfe sie das Element auf einem riesigen Raumschiff durch ein Wurmloch zur Erde schaffen können. Doch der Jungfernflug wird zum Beginn einer Katastrophe, das „Archlight“ wird instabil, es kommt zu einem Riss im Universum, der „Verschmelzung“. Mit der außerirdischen Energie, die durch den Riss die Erde erreichte, kam auch eine außerirdische Rasse auf den blauen Planeten. Es entsteht ein erbitterter Kampf zwischen „The Chosen“ und der Menschheit.
In die Rolle eines Menschen, der den Kampf gegen die computergesteuerte außerirdische Rasse führt, schlüpfen die Spieler in „Firefall“. Als Einzel- oder Teamkämpfer müssen sie Aufgaben erfüllen oder PvP-Schlachten schlagen. Karten auf dem Bildschirm zeigen an, welche Positionen der Spieler verteidigen muss. Allein oder zusammen mit anderen Spielern kann dann gegen „The Chosen“ gekämpft werden.
Firefall verbindet dabei das Shooter-Genre mit Elementen eines MMO: Es können verschiedene Klassen gespielt werden (z. B. Sanitäter, Sturmsoldat, Aufklärer, Ingenieur) und innerhalb dieser Klassen verschiedene Ränge erzielt werden. Der Charakter wird im Laufe des Spiels immer weiter aufgebaut, Upgrades für die Ausrüstung und mächtige Waffen sorgen dafür, dass der Schaden, den der Charakter anrichten kann, größer wird und die Wirkung von Treffern auf die eigenen Lebenspunkte sich verringert. Schöne Gimmicks, wie Jetpacks, mit denen der Charakter durch die Luft fliegen und von dort aus prima Gegner erlegen kann, bringen richtig Spaß ins Spiel.
Zwischen den Klassen kann im Spiel gewechselt werden, interessant ist neben den Kämpfern übrigens auch der Mediziner. Er hilft verwundeten Kameraden und kann sogar Gefallene wiederbeleben. Zusätzlich verfügt er über eine Art „Heilungsstrahl“, mit dem er den Gegnern Lebensenergie absaugen kann. Mit dieser zusätzlichen Energie kann er sich – ganz Medizinmann eben – in Windeseile vom Schlachtfeld verkrümeln.
Für Technik-Fans unter den Spielern gibt es die „Engineer“-Klasse. Genau wie beim „Medic“ steht auch bei dieser Klasse das zielsichere und schnelle Ballern nicht im Vordergrund. Vielmehr kann diese Klasse im Laufe des Spiels immer mehr Werkzeuge entwickeln, wie z. B. einen Pulse-Generator, um die Gegner mithilfe von ausgefeilter Technik statt simplen Schießereien außer Gefecht zu setzen.
In „Firefall“ durchqueren die Spieler eine offene 3D-Welt mit einem leichten Comic-Touch: Die farbenfrohe Grafik im Cel-Shading-Stil von Borderlands sieht klasse aus und macht Lust auf mehr! Grundlage des Spiels ist eine stark modifizierte Version des Offset Engine von Offset Software. Die offiziellen Systemanforderungen wurden jüngst bekannt gegeben und lauten wie folgt:
Minimale Hardwareanforderungen für Firefall:
Empfohlene Hardwareanforderungen für Firefall:
Genau wie in Rollenspielen gibt es NPC-Händler, bei denen Waren, Rohstoffe und Ausrüstung gekauft und verkauft werden können. Um im Spiel voranzukommen, ist es allerdings nicht notwendig, teure Ausrüstungsteile zu kaufen. „Firefall“ will kein Pay2Win-Spiel werden, sondern Free2Play bleiben. Bezahlinhalte gibt es trotzdem, diese sind aber eher optischer Natur und sollen dem Charakter mehr Individualität verleihen. Mit diesen Mikrotransaktionen will Red5 verständlicherweise etwas Geld verdienen, um die Entwicklungskosten zu decken und das Spiel am Leben zu erhalten. Da die Kosten hierfür nicht unerheblich sein dürften, ist anzunehmen, dass das Spiel später mit In-Game-Werbung “bereichert“ wird, die Geld in die Kassen des Entwicklerstudios spielt.
Die Entwicklungskosten für Spiele in einer solchen Größenordnung sind nicht unerheblich und auch die Werbetrommel wird schon kräftig gerührt, wenngleich auf kostspielige Werbekampagnen derzeit noch verzichtet wird. Man setzt bei Red5 auf das „Word of Mouth“. Die Fans werden es schon richten und für die Verbreitung des Spiels sorgen. Groß angelegte Werbekampagnen, wie es sie vor einem Jahr für das neue „Duke Nukem Forever“ gab, sind für „Firefall“ nicht geplant. Die Spieler dürfen also hoffen, dass die Firefall ohne Werbung hält, was es verspricht. Nach dem großen Wirbel um Duke Nukem, der in der Fortsetzung als Casino-Besitzer Las Vegas unsicher macht, war die Enttäuschung groß, da das Spiel nicht halten konnte, was die Kampagne versprochen hatte. Da brachte selbst ein eigens entwickeltes Casino-Set mit Chips, Würfeln, Poker-Karten und Co. im Duke-Nukem-Stil keine Rettung mehr.
Red5 scheint hier einen anderen Weg zu gehen: statt großer Kampagnen und Merchandise setzt man auf das Spiel selbst. Und das scheint tatsächlich auf dem besten Wege zu sein, der wichtigste Free2Play-Titel des Jahres 2012 zu werden. Spielen lohnt sich!
Gut:
Schlecht:
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