Autor:  18.10.2007, letztes Update: 28.10.2015

Computerspielen ohne PC? Prognosen skeptisch

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Während die Konsolen sich größter Beliebtheit erfreuen und Nintendos Wii inzwischen regelmäßig auf ProSieben, im Spiegel und anderswo wirbt, gehen die Zahlen bei den Computerspielen leicht zurück.

BIU, GfK, PWC… – Die Liste derer ist lang, die im Kontext der Leipziger Computer- und Videospielemesse Games Convention Marktdaten, Prognosen et cetera zum Thema Computer- und Videospiele veröffentlichte. So berichtete die GameStar in der November-Ausgabe über Marktdaten des Vereins “Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware”, kurz BIU e. V.

Der Konsolenmarkt, vor allem der von mobilen Konsolen, er wächst. Hingegen stagniert der Markt der PC-Spiele. Während der PC früher mehr oder weniger ein Arbeitsgerät war – ein riesiger Taschenrechner à la von Neumann – und sonst eigentlich Nichts, gab es Zeiten, da nicht nur Home (Amiga, C64, Atari u. a.) sondern sogar Personal Computer (IBM kompatible, etc.) den damaligen Konsolen den Rang abliefen.

Es wurde gespielt und gespielt und immer mehr gespielt. Der Kalte Krieg ging vorbei und seichte Popmusik eroberte genauso wie der PC die heimischen Gefilde. Dann allerdings stellte sich die Onlinerevolution ein. In einem ersten Schritt allerdings kamen organisierte Computerspielereien in Mode. So genannten LAN-Parties zollten auf der Fläche von Industriehallen der Vernetzbarkeit von Computern Tribut. Das Internet machte die Vernetzung global. Es war nur eine Frage der Zeit, bis MMOGs (Massive Multiplayer Online Games) ihren Siegeszug antraten. Der Computer hatte in der Bedienbarkeit eindeutig Vorteile. Mit Maus und Tastatur ließen sich MMOGs wesentlich besser steuern, als mit Gamepads und Schütteleffekt.

So verwundert es nicht, wenn der PC-Spiele-Markt insgesamt zwar stagniert, der Bereich der Onlinespiele jedoch immer noch Wachstum zu verzeichnen hat. Spielen allerdings ist nicht aus der Mode gekommen, und Konsolen von Heute verstehen sich immer besser auf MMOGs, deshalb, weil sie über alternative Eingabegeräte verfügen können. Neben den Wirtschaftsprüfern von PricewaterhouseCoopers kommen die Marktforscher von der GfK zu dem Schluss, dass Konsolen auf dem Vormarsch sind und der Spielemarkt im Wachstum befindlich.

Da allerdings immer mehr das Wohnzimmer zur Zentrale aller Computer und Konsolenaktivitäten wird – zumindest schaut es derzeit danach aus -, so muss man sich fragen, ob die strikte Trennung zwischen Konsolen und Computern auf Dauer Bestand haben kann. Rechenwunder wie eine Playstation 3 dringen nicht nur preislich in Segmente vor, die eigentlich der Personal Computer für sich in Beschlag genommen hatte. Mittelfristig könnten strategische Allianzen entstehen, wie sie sich zum Teil jetzt schon andeuten. Indem Hersteller gemeinsame Sache machen und Wunder-Prozessoren oder Platinen mit Pferdestärken zur Grafikdarstellung fertigen, wird der Markt der “Computer” vielleicht in Bälde etwas bunter werden und die Anforderungen an Programmierer werden wachsen. Ein Weg hin zu lediglich einer Plattform für alle rechnergestützten Aktivitäten ist in meinen Augen nicht zu erwarten.

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