Autor:  22.08.2008, letztes Update: 10.05.2020

Armed Assault 2: Vorschau auf neuen Militär-Shooter

ARMA 2 - Screenshot
ARMA 2 - Screenshot

Armed Assault 2 ist bestrebt, die Referenz im Bereich der Militärsimulationen am PC zu werden. Auf einer Presseveranstaltung wurde uns eine Beta-Version gezeigt, die wir euch näher bringen möchten.

Technisches

Lang ist es her… Die Spiel-Engine, die in Armed Assault 2 zum Einsatz kommt, war eine Eigenentwicklung, die vor 10 Jahren begonnen wurde und seither ständig verbessert wurde. Bei dem ersten Spiel, das sie nutzte, Operation Flashpoint (2001-2002) kam die Real Virtuality getaufte Engine zum ersten Mal zum Einsatz und begeisterte mit einer schicken DirectX-7-Optik und verwöhnte die Modding-Community auch mit der Fähigkeit, Scripts auszuführen. Im Jahr 2007 folge die Real Virtuality 2-Engine, die in Armed Assault zum Einsatz kam und neben einer DirectX-9-Grafik (Shader-Model 2.0) auch durch den Einsatz einer Streaming-Technologie das Spielen auf riesigen Karten ermöglichte, ohne dass der Spieler Stunden auf das Fertigladen der Spielwelt warten musste.

Nun, für ArmA2 wurde jene Engine nochmals verbessert: Sie stellt ihre Texturen nun in DX9 (Shader-Model 3.0) dar und hat sich in die Details verliebt. Überall sehen wir Gras, das sich mit dem Wind bewegt. Die künstliche Intelligenz wurde bei der Gelegenheit auch aufgewertet. So sind Bots in der Lage, nun enge Gassen sinnvoller zu nutzen und sogar in Deckung zu gehen.

Die Engine ist darauf optimiert, möglichst funktional zu sein. So soll sich eine Erhöhung der Auflösung nicht negativ auf die Performance des Spiels auswirken. Gebraucht wird allerdings ein Prozessor mit mindestens zwei Kernen und eine Grafikkarte, die DirectX 9.0c, also den Shader-Model 3.0, unterstützt – also theoretisch mindestens eine GeForce 6. Je mehr Leistung der PC bereitzustellen weiß, desto zufriedener wird das Spiel allerdings damit.

Fiktiv und doch so real

Das Spiel findet seine Welt in dem fiktiven Staat Cernarus – also Schwarzrussland, grob übersetzt. Diesen Staat gibt es nicht, wohl aber fast alles, was es in diesem Staat zu sehen gibt: Die Spielwelt wurde aus Satellitenaufnahmen in Tschechien modelliert und erinnert detailgetreu an das Original, mit Ausnahme eines Meers, das es in Tschechien nicht gibt, für das Spiel aber gebraucht wird. Auf einer Fläche von 225 Quadratkilometern findet der Spieler 50 Ortschaften. Diese sind nicht ganz so groß wie in Armed Assault, aber dafür glaubwürdiger gebaut.

Während im Norden Chernorus‘ die Landwirtschaft eine große Rolle spielt, ist der Süden eher durch Industrie geprägt.

Zufällig top-aktuell: Die Story

Es geht darum, dass der Staat Chernarus gerne zu dem im Norden angrenzenden Russland gehören möchte, so kommt es zu Aufständen. Außerdem ist Russland kein großer Fan dieses Vorhabens – der Zündstoff für die Auseinandersetzungen. Alexander Harlander betonte jedoch, dass dies überhaupt nichts mit der aktuell in Georgien stattfindenden Auseinandersetzung zu tun hat – das Spiel befindet sich seit eineinhalb Jahren in Entwicklung, damals war der Konflikt noch nicht abzusehen.

Der Spieler steht im Einzelspielermodus auf der Seite der US-Army, die allgemein für Stabilität im Land sorgen soll, zur Zeit aber auf dem Rückzug ist. Ihr steuert in der Kampagne ein ganzes Team „Razor“, zwar nicht gleichzeitig, aber mit fortschreitendem Spielstand übernehmt ihr die Rolle eines immer befehlsgewaltigeren Mitglieds eures Teams. Der Standpunkt im Spiel ändert sich während des Spielverlaufs öfters. So sind zu Beginn nicht alle Informationen über die Lage bekannt, andere Informationen sind falsch und vieles ergibt sich erst auf dem Schlachtfeld. Durch das Konversationssystem kann der Spieler die Bevölkerung oder Kameraden nach Informationen fragen.

Der aus dem Mehrspielermodus bekannte Warfare-Modus, in dem die gesamte, riesige Karte für eine Schlacht genutzt wird, wurde nun ebenfalls in den Singleplayermodus übertragen.

Spielzeug auf der Karte

Die Soldaten dürfen sich über 50 Fahrzeuge in 150 Variationen freuen, darunter Panzer, LKWs, Helikopter und sogar Mountainbikes. Das Waffenarsenal umfasst 40 Wummen in 80 verschiedenen Ausführungen.

Die Umgebung ist nahezu komplett zerstörbar, inklusive Häusern und Bäumen. Häuser sind zum Teil begehbar, das trifft aber nicht auf alle zu. Interessant ist, dass die KI nicht gescriptet ist. Das heißt, wenn man die Russen auf die Schwarzrussen ansetzt, sich ein ruhiges Plätzchen sucht, das Treiben beobachtet und das dreimal wiederholt, sieht man drei verschiedene Kampfhandlungen.

Die Entwickler haben außerdem an der Soundkulisse geschraubt. So klingt ein Hubschrauber, je nach Kameraperspektive, unterschiedlich. Außen sind die Turbinen zu hören, während in der Cockpitansicht nur der Rotor zu hören ist.

Wie immer bietet ArmA einen dynamischen Tag-/Nachtwechsel und die wichtigsten Wetterschikanen, bis auf Schneefall. Dafür aber einen realistischen Sternenhimmel, nach dem man navigieren kann.

Eine Xbox 360-Version ist ebenfalls geplant, wird aber ein ganzes Stück nach der PC-Version erscheinen, die im vierten Quartal 2008 kommen soll. Wer am PC lieber mit dem Xbox 360-Controller spielen möchte, kann dies aber tun. Das Spiel erkennt ihn korrekt und legt automatisch die, natürlich modifizierbare, Xbox-Steuerung auf die Tasten.

Der Mehrspielermodus gestaltet sich einmal mehr gewohnt umfangreich. So findet ihr dort kooperative Modi in verschiedenen Ausführungen und natürlich erneut den Warfare-Modus.

Ersteindruck

Ein großes Ziel hat man sich gesetzt und gleichzeitig ein großes Erbe anzutreten. Die Sterne stehen aber recht gut. Das Spiel macht einen ordentlichen und grundsoliden Eindruck – wenn die Community weiterhin mitspielt, steht dem Erfolg nichts mehr im Weg.

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