Autor:  20.10.2004, letztes Update: 31.05.2018
Wertung: 2.5

Überhaupt nicht fix: Taxi Raser bleibt im Test hinter Erwartungen zurück

Taxi Raser - Screenshot
Taxi Raser - Screenshot

Berlin ist eine große Stadt mit vielen Touristen. Du bist einer von fünf Taxifahrern und musst Deine neue Taxizentrale in der Stadt bekanntmachen, denn die Konkurrenz ist groß. Im Test zu Taxi Raser stellten wir schnell fest, dass Ihr einfach schneller sein müsst als die anderen. Das Rennspiel vom holländischen Hersteller Davilex verspricht auf den ersten Blick, interessant zu werden. Kann das Spiel aber halten, was es verspricht?

Sinn des Spiels ist es, „Taximissionen“ zu erfüllen. Ihr müsst also in X Minuten Y Euro einnehmen. Je schneller und sicherer Ihr seid, desto mehr Trinkgeld gibt es zusätzlich. Das steigt außerdem, wenn Ihr besonders actionreich fahrt und Abkürzungen ausnutzt. Als kleine Goodies könnt Ihr auf der Straße Extras aufsammeln, indem man Ihr einfach drüber fahrt. Dazu gehören z. B. ein Turbo, eine Baggerschaufel oder eine Superbremse.

Damit die Missionen nicht zu schnell gelöst werden können, gibt es eine kleine Gemeinheit: Ihr werdet ab und an geblitzt. Dann wird ein Bußgeld fällig. Der Betrag wird direkt vom Konto abgezogen. Unter den Passanten in Berlin sind auch VIP-Fahrgäste versteckt, wie z. B. der Bundeskanzler. Ihr solltet sie entsprechend bevorzugt chauffieren.

Altmodische Grafik in Taxi Raser

Der Hersteller hat auf der Rückseite der Verpackung die Systemvoraussetzungen niedergeschrieben: Ihr benötigt einen Prozessor mit 1 GHz, 256 MB RAM und eine 3D-Grafikkarte mit 32 MB RAM, die möglichst DirectX9-kompatibel ist. Die Spielgrafik wirkt trotz der Ansprüche an die Hardware eher altmodisch – wenn DirectX 9 vorausgesetzt wird, dann dürfte man auch DirectX 9-Grafik erwarten. Es wäre unter diesen Bedingungen mehr drin gewesen – Büsche sind viereckig, Autos wirken kantig und Fahrgäste sehen in etwa aus wie bei fünf Jahre älteren Spielen.

Immerhin werden in Taxi Raser DirectX-9-Befehle verwendet. Meine bescheidene GeForce FX 5200 wirkt schon bei 800×600 Pixel Auflösung teilweise überfordert. Das gehört bei einer derart geringen Grafikleistung verboten. Im Konfigurationsmenü könnt Ihr sogar „Spezialeffekte“ einstellen, jedoch habe ich bisher keine entdecken können.

„Power“-Sound

Die Soundengine lässt sich auch im Konfigurationsmenü einstellen. Neben Lautstärke der Musik und der Soundeffekte lassen sich auch die Sound-Kanäle begrenzen. Diese sind standardmäßig auf 32 gestellt. Im Spiel kommt dann die volle „Power“ zur Geltung, die in etwa dasselbe Niveau hält wie die Grafik, mit dem Unterschied, dass meine SB Live!-Karte keine Schwierigkeiten hat. Neben den Motorengeräuschen gibt es Dialoge von Passanten und Fahrgästen. Der Taxifahrer antwortet sogar auf die Versuche seitens seiner Fahrgäste einen Dialog anzufangen. Der Fahrgast hat – wie in der Realität – das Bedürfnis, sich die langweilige Taxifahrt mit einem Gespräch zu verkürzen. Er formuliert so alltägliche Dinge wie z. B. „Schönes Wetter heute.“, „Bei dem Wetter kann man doch richtig gut Taxi fahren.“ oder auch „Ist das dein erster Tag heute?“, wenn die Fahrt nicht so ganz perfekt ist. Daraufhin antwortet der Taxifahrer immer mit einer von zwei Standardantworten: „Aha.“ oder „Aja.“

Superzeitlupe?

Von 0 auf 100 in 2 Sekunden. Wem Need For Speed zu langsam anfährt, der ist mit Taxi Raser gut bedient. In etwa genauso schnell ist der Bremsvorgang. Laut Tachometer kann man bis zu 220 km/h fahren, jedoch sieht das Vorbeirauschen der Umgebung wie höchstens 50 km/h aus. Auch die Lenkung ist sehr eigenartig – erst passiert gar nichts und wenn man länger auf der Nach-Rechts- oder Nach-Links-Taste bleibt, macht das Auto eine Bewegung zur Seite – und zwar fast 90°!

Mitspielen

Es gibt darüber hinaus einen Multiplayer-Modus. Dieser kann nur im Netzwerk gespielt werden. Ziel ist es, von allen Mitspielern die meisten Einnahmen zu haben, nach einer vom Server vorgegebenen Zeit.

Fazit

Taxi Raser aus dem Jahr 2004 verwendet 3D-Beschleuniger. Davon bekommt Ihr jedoch nichts mit. Die Optik wirkt altbacken. Die Steuerung lädt ebenfalls nicht unbedingt zum Spielen ein. Der Sound ist klar, dafür aber monoton. Wir haben ein Spiel getestet, das selbst seine 9,99 Euro (UVP) nicht wert ist. Wenn Ihr einfach nur Passanten durch eine Stadt chauffieren möchtet, seid Ihr mit den Taxi-Missionen aus GTA3/Vice City oder mit SEGAs Crazy Taxi besser bedient.

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