Autor:  04.06.2012, letztes Update: 14.12.2021

Wii U – Nintendo präsentiert Online-Community Miiverse


Ein Ziel bei der Fertigung der Wii U sei es gewesen, Spieler zu verbinden, egal ob daheim oder auf aller Welt. Vor allem für letzteren Aspekt hat Nintendo sich dass Miiverse einfallen lassen, eine Online-Community, die Gamer über die Konsole selbst, über den Nintendo 3DS, PCs aber auch ihre iPhones und Android-Smartphones werden erreichen können.

Miiverse soll eine weltumspannende Gamer-Community werden, wenn es nach Satoru Iwata geht, der diese heute Nacht der Öffentlichkeit in der aufgezeichneten „Nintendo Direct Pre E3 2012“-Präsentation vorstellte.

Nicht nur Textchat

Innerhalb der Community, werden sich Spieler aus der ganzen Welt, wohl in Themen-Feeds oder Streams Nachrichten schicken können. Nach welchen Kriterien diese geordnet sind, erfuhr man heute Nacht noch nicht. Stattdessen aber, dass die Kommunikation sich nicht auf bloßen Textchat beschränken soll.

Natürlich kann man sich Textnachrichten schicken, natürlich kann man Emoticons verwenden. Da man den Tablet-Controller – das nun offiziell Wii U GamePad getauft Steuerungsdevice – auch über den Stylus wird bedienen können, ist es möglich, Zeichnungen anzufertigen und Botschaften in seiner eigenen Handschrift zu notieren, um diese „persönlicher“ zu gestalten.

Für den 3DS oder den Nintendo DSi gibt es bereits Apps, mit denen man Grußkarten mit handschriftlichen Botschaften verschicken kann. So erinnerte Iwata selbst an Flipnote Studio (DSi) oder Swapnote (3DS).

Videochat

Doch im Miiverse wird man sich darüber hinaus auch per Videotelefonie unterhalten. Während der Präsentation wurde ein Video von einem verzweifelten Spieler gezeigt, der an einer Stelle nicht weiterkam. Er stellte das Wii U GamePad an seinen Fernseher und unterhielt sich dann mit dem Gegenüber, den er nach einer Lösung zu einem Horror-Game fragte.

Nicht ganz ohne Ironie wurde sein Gesprächspartner als besonders alternder Mann in einem elektrischen Roller gezeigt. Nintendo wollte wohl die Botschaft vermitteln, dass man Jung und Alt zusammenbringt.

Man wird aber, wie man auf dem Screenshot auch erkennen kann, nicht zwingend das Wii U GamePad immer vor dem Fernseher abstellen müssen, sondern auch kommunizieren können, wenn man das Device in der Hand hält. Allerdings dürfte bei manchen von uns dann das Doppelkinn mehr zur Geltung kommen als uns lieb sein dürfte.

Screenshots und Level tauschen

In dem Kommunikationsstream, den das Miiverse anbietet, werden Gamer auch von Spielen erstellte Screenshots mit anderen teilen können. Da es sich dabei um eine Funktion handelt, die der Wii U, bzw. dem System inhärent ist, wird man dies aus „allen Spielen“ heraus tun können. Ebenso „einfach“ soll es sein, z. B. eigens erstellte Level mit anderen zu teilen, wenn ein Spiel bspw. die Funktion bereithält, d. h. einen Leveleditor anbietet oder ähnliches.

Games kommentieren

In der Präsentation kam kurz auch ein „Super Mario“-Game ins Bild. Während man die Übersichtskarte in der Spielwelt kennt, in der man von Level zu Level manövrieren kann und den Klempner von A nach B schickt, wurde an dieser Stelle ebenfalls die Kommunikationsmöglichkeit des Miiverse präsentiert. Denn Spieler können offenbar, wenn Entwickler diese Funktionen einbauen, Spielfortschritte oder Aktionen mit Kommentaren versehen.

Entsprechend sah man eine „Super Mario Wii U“-Übersichtskarte, auf der diverse Meldungen von Freunden aus der Miiverse prangten. Ein wenig erinnerte das Ganze an Hinweise, die man auf den Karten von Google Maps findet, die Nutzer dort zu Adressen und Schauplätzen erstellt haben.

Wii U Wara Wara

Quasi als Startpunkt in das Miiverse ist das Wii-U-Hauptmenü gedacht. Darin werden Symbole von denen Spielen angezeigt, die von den Spielern am häufigsten gespielt werden. Die Miis der Gamer gruppieren sich um diese Spiel-Icons. Es soll sich dabei nicht nur um eigene Games handeln, sondern auch solche, die man nicht besitzt. Wahrscheinlich in Echtzeit werden in Form von Sprechblasen auch Messages angezeigt, die Spieler zu diesem Game just verfasst haben.

Die Idee dazu kam während der Entwicklungsphase der Wii U, erklärte Iwata. Man nannte diesen Eingangsbildschirm „Mii Wara Wara“. Denn „Wara Wara“ heißt im Japanisch offenbar so viel wie Geräuschkulisse oder Getöse, das in einer Menschenmenge entsteht, wenn sich darin rege unterhalten wird.

An Zukunft gedacht

Die Idee des Miiverse und auch des Nintendo Networks sei laut Iwata nicht nur mit Blick auf die Wii U entwickelt worden. Stattdessen ist das Ganze eine „nachhaltige“ Idee, versuchte er zu betonen. Wenn die Gamer es annehmen, dann wird es sicher so kommen. Man soll aber das Miiverse auch über den Nintendo 3DS benutzen können, und über andere Devices, mit denen man Internetzugriff hat, also auch Smartphones von Apple und anderen oder Desktop-Computern fremder Hersteller. Überall dort, wo man Internet hat, kann man auch auf das Miiverse zugreifen. Dies sei möglich, weil das Miiverse „browserbasiert“ sei. Diese Funktion wird aber zunächst zum Start der Konsole nur über selbige erreichbar sein. Erst später will man das Miiverse auf anderen Devices zur Verfügung stellen.

Nintendo will diese Idee auch für zukünftige Konsolen von sich beibehalten, erklärte Iwata.

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