Shaun Himmerick, Produzent des kommenden Kampfspiels Mortal Kombat X, hat Twitter den Rücken gekehrt, weil „Fans“ dort seine Familie bedroht haben.
Bereits am 26. März hat Shaun Himmerick auf Twitter einen Schlussstrich gezogen und dem Kurznachrichtendienst Lebewohl gesagt – nicht, ohne eine Erläuterung zu präsentieren. Zuerst retweetete der Mortal-Kombat-Produzent eine Nachricht, die er von einem „Fan“ erhalten hatte und offenbar das Fass zum Überlaufen brachte:
„Yo bitch. If you don’t put my nigga Reiko in ill be over dere to fuck your wife your heard!“
Mortal-Kombat-Fan
Ein Fan, dessen Details Himmerick verpixelte, damit man dessen Namen nicht erkennt, drohte ihm, er würde seine Frau vergewaltigen, wenn sein Lieblings-Mortal-Kombat-Charakter Reiko nicht im Spiel enthalten sein würde.
Himmerick erläutert in eine Reihe von Tweets danach, dass er einerseits diesen Schritt nicht vollzieht, weil Fans nach Figuren fordern. Das sei Leidenschaft für ein Spiel und okay so. Außerdem sei Himmerick erwachsen genug, um sich selbst zu wehren. Doch was ihm missfällt ist, wenn er von Leuten Gewaltandrohungen gegen seine Familienmitglieder erhält. So soll man sowohl seiner Frau als auch seiner jungen Tochter schon gedroht haben.
Der MKX-Produzent ist kein Einzelfall. In der jüngeren Vergangenheit haben einige Mitglieder der Spieleindustrie Social Networks den Rücken gekehrt, weil es dort immer mal wieder zu Drohungen gekommen war. Schon 2009 hat Robert Bowling Todesdrohungen erhalten, weil er in Modern Warfare 2 keine „Dedicated Server“ integriert hat. Seitdem hat er regelmäßig solche gegen sich ausgesprochen bekommen. Manche von diesen seien kreativ gewesen, erklärte er mal.
Markus „Notch“ Persson hat 2012 ebenfalls Morddrohungen erhalten, weil das Entwicklerstudio die Gratis-Version von Minecraft nicht mehr anbot.
Wegen vermeintlicher Zensur eröffnete ein weiterer Fan des Browsergames „The Last Stand“ einen Twitter-Account, auf dessen Timeline lauter Drohungen gegen dessen Produzenten zu lesen sind, weil er nicht in Ordnung fand, dass dieser ein Facebook-Game produzierte.
Ebenfalls Morddrohungen erhielt Paradox Interactive, weil man das Strategiespiel Hearts of Iron 3 total verbuggt herausbrachte. Allerdings veröffentlichte der Publisher recht bald einen Patch, der die meisten Fehler behob. In Tweets an drei der Produzenten soll man gedroht haben, dass er nicht wert sei zu leben, und dass man wisse, wo er wohne. Bei Paradox meldete man keine dieser Drohungen der Polizei, selbst wenn diese es rechtfertigt hätten.
Auch Mitarbeiter von Sony Online Entertainment, die zum Beispiel das Online-Rollenspiel EverQuest oder DC Universe Online veröffentlichten, erhielten Drohungen. Speziell eine lautete:
„@fourzerotwo Today I go out buy a sniper rifle kill you and your family sell you’re body to a convicted rapist that is also a necropheliac!“
James McMullan der Fünfte, wie sich der Twitterer nannte, wollte also ein Scharfschützengewehr kaufen, den Produzenten und dessen Familie töten und die Leiche an einen überführten Vergewaltiger verkaufen, der zudem noch nekrophil sei, also einen Totenkult ausübt und sich entsprechend an der Leiche vergehen würde. Bei SOE soll man Medienberichten zufolge auf dem Firmengelände sogar Wachpersonal angestellt haben, wegen Drohungen wie dieser.
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