Wir probieren die Demo zu PES 2012 aus. Konami veröffentlichte heute die Probierversion seiner Fußballsimulation. Entsprechend luden wir sie am PC herunter und wagen eine erste Vorschau, ob Pro Evo Fifa in diesem Jahr den Rang ablaufen kann.
Im letzten Jahr gab Konami sich dem Konkurrenten von Electronic Arts leider geschlagen. Die Krone für die beste Fußballsimulation wurde deshalb nach Kanada vergeben. Zum Großteil waren es Kleinigkeiten, die am Ende darüber entschieden. Insbesondere im Spielaufbau und bei den Schiedsrichtern zeigte Pro Evo immer wieder Schwächen. In diesem Jahr soll es anders werden.
Im letzten Jahr gab Konami sich dem Konkurrenten von Electronic Arts leider geschlagen. Die Krone für die beste Fußballsimulation wurde deshalb nach Kanada vergeben. Zum Großteil waren es Kleinigkeiten, die am Ende darüber entschieden. Insbesondere im Spielaufbau und bei den Schiedsrichtern zeigte Pro Evo immer wieder Schwächen. In diesem Jahr soll es anders werden.
Auf den ersten Blick fällt mehr Trubel am Spielfeld(rand) auf. Die Zahl der Fotografen, Kameraleute, Ordner und Betreuer steigt. Die Atmosphäre wirkt so authentischer. Die Fotopresse sitzt mit grauen Teleobjektiven am Spielfeldrand und versucht das entscheidende Motiv zu erhaschen. Gleichzeitig fangen die Kameraleute die Bewegtbilder ein. Neben den Trainern rennen nun Betreuer und Ordner am Spielfeld hin und her, oder gestikulieren.
Die Spieleranimationen machen einen großen Sprung bei PES 2011. Gesichtsausdrücke wie Freude oder Enttäuschung sind deutlich zu erkennen. Die Bewegungsabläufe von Sprints, Tacklings oder Anweisungen wirken deutlich flüssiger und realistischer. Stars wie Wayne Rooney, Zlatan Ibrahimovic oder das brasilianische Talent Neymar unterscheiden sich optisch kaum von den echten Vorbildern. Lediglich in der Totalen macht PES 2012 bisher grafisch noch Abstriche.
Etwas kleiner ist der Sprung bei der Entwicklung der Unparteiischen. Es soll nun weniger Fehlentscheidungen geben. Dazu wurde die Vorteilsregelung überarbeitet. Die Schiedsrichter lassen jetzt endlich öfter laufen, pfeifen nicht sofort bei jedem Körperkontakt ab. Allerdings ertönt der Pfiff immer noch zu häufig, und die Karten sitzen zu locker.
Wer kennt folgende Situation nicht aus PES 2011? Der Gegner greift an und das eigene Team kommt in Ballbesitz, jetzt ein schneller Konter und eine Überzahlsituation schaffen… Doch in der Realität des Spiels stellte sich das anders dar: Die Mitspieler brauchten ewig, rückten kaum nach und eröffneten keine Räume und Anspielstationen. Vorbei war die gute Torchance.
In PES 2012 soll dem Abhilfe geschaffen werden, das Zauberwort hierbei nennt sich Active AI und soll dafür sorgen, dass die Mitspieler intelligenter agieren. Größtenteils funktioniert diese neue Funktion sehr gut und es sind tolle Spielkombinationen möglich. Am meisten Probleme bereitete mir jedoch das vereinfachte Passsystem, bei dem gerne mal automatisch Spieler angespielt wurden, die ich gar nicht anspielen wollte. In manchen Situationen könnten die Räume noch besser genutzt werden, grundsätzlich hinterlässt das neue System aber einen positiven Eindruck. Lediglich das Zusammenspiel zwischen Defensive und Offensive müsste noch seitens Konami optimiert werden, da meine Verteidigerreihen in vielen Situationen zu offen standen.
Von der Idee her gut, aber etwas schwierig von der Kontrolle, gestaltet sich die Off the Ball Control der Mitspieler. Hierbei könnt ihr mit dem rechten Analogstick eure Mitspieler auswählen und sie bei Einwürfen, Frei- und Abstößen oder im Spielgeschehen in bessere Positionen bringen, um bestimmte Kombinationen zu starten. Sicherlich eine gute und interessante Funktion, die aber eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt. Passenderweise hat Konami hierfür eigene Trainingsherausforderungen ins Spiel integriert, die der Übung dienen.
Im taktischen Bereich hat sich im Gegensatz zum Vorgänger von den Einstellungsmöglichkeiten kaum etwas verändert. Konami hat hier die jeweiligen Spielereigenschaften gruppiert und eine Gesamtbeurteilung der einzelnen Gruppen hinzugefügt. Dadurch lassen sich Spieler schnell miteinander vergleichen, ohne genauer die einzelnen Werte zu suchen. Die weiteren Einstellmöglichkeiten wurden vereinfacht und optional ist es weiterhin möglich automatische Taktiken vom Spiel erstellen zu lassen.
Gut gelöst ist die Möglichkeit vier verschiedene taktische Marschrichtungen vorzugeben, die sich einfach auswählen lassen. So könnt ihr zum Beispiel im Vorfeld bereits den Spielstil für bestimmte Situationen bestimmen und müsst ihn dann im Spiel nur noch auswählen.
Konami hat ganz bewusst versucht einige Schwachstellen des letzten Jahres zu eliminieren. Die Active AI und auch die Off the Ball Control sind gute Ansätze, die schon jetzt ordentliche Ergebnisse liefern. Zwar ist bei PES 2012 noch nicht alles toll, aber Konami dürfte sich auf dem richtigen Weg befinden. Es bleibt zu hoffen, dass man in Japan noch ein wenig an der Abstimmung zwischen Offensive und Defensive feilt, und dem Spieler (wieder) mehr Freiheiten im Passsystem gibt. Das sind meiner Meinung nach die größten Schwachstellen, die an dieser frühen Demo sichtbar wurden.
Schafft Konami es auch die Grafik noch ein wenig zu optimieren und den Schiedsrichtern ein wenig Härte aus der Beurteilung der Tacklings zu nehmen, dürfte mit PES 2012 der große Angriff auf FIFA 12 möglich sein. PES lebte immer vom Spielerischen, diesen Weg hat man wieder eingeschlagen und sollte ihn weiterhin verfolgen.
Schreibe einen Kommentar