Heute berichtet unser Redakteur Markus Stahmann im zweiten Teil seines PES 2010-Tagebuches über die Erfahrungen mit dem FC Barcelona im Champions League-Modus. Schafft er es bis ins Finale und kann sogar den Titel holen oder scheidet er mit den Katalanen vorzeitig aus?
Nun zählt es, möglichst viele Spiele auf dem Weg zum Finale in Madrid siegreich zu beenden. Die Gruppe sollte dabei mit den Gegnern Sporting Lissabon, AZ Alkmaar und Unirea Urcizeni das kleinste Problem darstellen. Das erste Spiel in Lissabon konnte ich erfolgreich meistern.
Schnell wurde deutlich, dass man mit einem Team wie Barca tollen Fußball mit PES fabrizieren kann. Ich schaffte es gleich, die Kontrolle zu übernehmen und den Gegner zu dominieren. Mit Xavi und Iniesta sorgen zwei Spieler mit Köpfchen im Mittelfeld für Kreativität. Messi kann auf der linken Seite seine Dribbelstärke ausspielen und zieht öfter gefährlich in den Strafraum hinein oder füttert zusammen mit Henry den Mittelstürmer Ibrahimovic mit Flanken.
Die ersten 25 Minuten können die Portugiesen durch tolle Paraden ihres Schlussmannes der Druckphase standhalten, doch dann passiert es: Iniesta nimmt den Ball im Mittelfeld mit, schafft durch einen Pass auf den Flügel Freiräume, sodass Messi antreten und in die Mitte hineinziehen kann, flacher Pass kurz vor den Torwart und der aufgerückte Iniesta lupft den Ball über den herausstürmenden Keeper in die Maschen – 1:0 für Barcelona, eine tolle Kombination, die verdiente Führung.
Bis zur Halbzeit soll es noch weitere zwei Mal im Tor der Portugiesen klingeln, ehe der Unparteiische die Teams in die Kabinen schickt. Es laufen noch einmal die Szenen des Spiels, ehe der Pausenbildschirm erscheint: Ich kann verschiedene Spieleinstellungen vornehmen oder die Taktik ändern – das habe ich jedoch nicht vor. Weiter geht es.
Auf der 3:0 Führung ruhe ich mich nicht aus und übe weiter Druck aus. Schnell kann Ibrahimovic auf 4:0 erhöhen. Das Tor meines Schlussmanns Valdes gerät nicht wirklich in Gefahr, ich greife nicht mehr mit allen Mitteln an, beruhige das Spiel, warte ab, dass sich Freiräume ergeben, nutze sie, um gefährliche Vorstöße zu wagen, eine daraus resultierende Chance zu nutzen: Das erste Spiel endet 5:0 – ein standesgemäßer Einstand.
In der Tat stellt die Gruppe nicht die große Hürde für mich dar. Sicherlich dem fortgeschrittenen Schwierigkeitsgrad geschuldet, spiele ich mich schnell durch die gegnerischen Abwehrreihen und feiere auch gegen die anderen Mannschaften Siege mit vielen Toren. Die Gruppenphase schließe ich souverän als Gruppenerster ab. 6 Spiele – 6 Siege – 18 Punkte – 21 Tore – 0 Gegentore, das kann sich sehen lassen. Mal schauen, ob die KO-Phase eine größere Hürde wird.
Die ersten beiden Spiele in der KO-Runde konnten mit deutlichen Erfolgen gewonnen werden. Der FC Porto und Girondins Bordeaux stellten sich nicht als würdige Gegner heraus, bis es ins Halbfinale gegen London FC ging. London FC werdet ihr sagen? Ja die Namensrechte: London FC ist in PES der Name für Chelsea. So findet man auch in der CL nicht alle Teams, die deutschen Mannschaften Wolfsburg, Bayern und Stuttgart sind gar nicht erst vertreten, auch nicht als Phantasiemannschaft – sicherlich eines der größten Mankos an PES.
Besonders im Hinspiel stellte Chelsea sich schwierig bespielen. Erstmals konnte eine Mannschaft gegen mich die Führung erzielen. Das Spiel war sehr von Mittelfeld-Fußball geprägt. Ich dachte schon, dass ich die erste Niederlage einstecken müsste, doch in der 81. Minute konnte Messi nach einer Vorarbeit von Henry zum 1:1 ausgleichen. Keine drei Minuten später war das Spiel gedreht. Nun war Henry der Torschütze, nach einer tollen Vorarbeit von Ibrahimovic. Sicher konnte ich mich noch nicht im Finale wägen, da auf Grund der Auswärtstorregelung ein 1:0 für Chelsea im Rückspiel reichen würde.
In diesen ersten Partien wurde deutlich, dass PES seine Stärken wieder im Spiel hat. Es bieten sich viele Variationen an und die Spieler denken mehr als in den Vorjahren mit. Ein gegnerisches Team lässt sich zum Beispiel schnell auskontern und mit (angetäuschten) Richtungswechseln irritieren. Selbst vorm Tor sind die Spieler intelligent und versuchen auch mal von sich aus einen Lupfer, was aber auch mit der Steuerung möglich ist.
Positiv fiel mir in den bisher bestrittenen Partien auf, dass der Rasen auch Abnutzungserscheinungen zeigt und nicht immer ideal aussieht. Auch die Katakomben unterscheiden sich voneinander, Konami hat also keine Standard-Intros gebaut und variiert hierbei. Die Kommentatoren sind natürlich immer so eine Sache. Sie geben oft Standardsprüche von sich, manchmal kommentieren sie auch angemessen das Spielgeschehen. Hin und wieder gibt es hierbei Aussetzer, zum Beispiel, dass in der zweiten Minuten bereits erwähnt wird, man solle sich bemühen, ein Tor zu schießen.
Zu den Reportern jedoch noch eine Anmerkung: Man merkt, dass Konami hier einige Floskeln aus den vergangenen Jahren benutzt, was ja nicht unbedingt kritisch sein muss. Leider wird an manchen Kommentaren jedoch deutlich, dass diese später synchronisiert wurden, da sie etwas lauter sind.
Das soll uns aber nicht weiter stören und wir wollen unser letztes Spiel vor dem Finale in Madrid bestreiten. Also geht es los nach London zu Chelsea. Ich lasse die Mannschaft so wie beim Hinspiel spielen. Die Teams laufen auf, sind bereit und präsentieren sich zur UEFA-Hymne den Fans und Pressevertretern. Das Rückspiel des Halbfinals kann beginnen. Wie sieht das Finale aus? Barcelona – Juventus, Barcelona – Manchester oder schafft es doch Chelsea sich gegen mich durchzusetzen und spielt gegen Juve oder im englischen Duell gegen ManU?
Das alles und meine weiteren Erfahrungen erfahrt ihr im dritten Teil meines Tagebuchs. Wer sich für den ersten Teil interessiert, kann diesen gerne noch nachlesen.
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