Guitar Hero, Rock Band und Co. gehören der Vergangenheit an, und seit 2012 macht ein neues Gitarrenspiel seine Runde, das Rockfans ihr Pendant zu Karaoke-Casuals bietet: Rocksmith heißt das Game und wurde auf der Gamescom 2013 mit dem zweiten Teil beziehungsweise einer Neuauflage vorgestellt.
Bereits letztes Jahr hat mir Rocksmith aus dem Hause Ubisoft doch sehr zugesagt! Echte Gitarren oder Bässe über einen Adapter an die Konsole angeschlossen und mit richtiger Tabulatur coole Songs nachgespielt, das macht einiges her! Nun, Rocksmith versteht sich als eine Art Lernspiel. Bestimmte Abschnitte eines Songs können separat geübt werden, um den gesamten Song am Ende perfekt zu spielen. Dabei drückt der Spieler nicht auf Plastiktasten, sonder spielt die Gitarre mit allen möglichen Techniken. Dazu gibt es Lernvideos und kleine Minispiele, um Läufe zu üben. 2013 präsentiert man bei Ubisoft eine überarbeitete Version, die unter anderem auch eine verbesserte Jamsession beinhaltet. Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete virtuelle Schlagzeuger, Bassisten und sonstige Bandmember können eingestellt werden, um mit dem Spiler zu jammen. Der kann eine Tonart auswählen und hat auch schon die passenden Töne im Spielinterface farbig unterlegt. So übt er dann Tonleitern und kann gleichzeitig mit einer virtuellen Band jammen, wenn gerade keine Mitmusiker da sind. Die Präsentation zum Spiel war recht beeindruckend, denn die virtuellen Bandkollegen reagieren auf Tempowechsel und Spielarten und bringen sich selbst „kreativ“ mit ein.
Ist Rocksmith also die Zukunft eines Genre, das von Guitar Hero gegründet worden ist? Das Spiel erfreute sich schon einiger Beliebtheit, war es doch auch letztes Jahr schon auf Festivals wie Rock Am Ring oder Wacken anzutreffen.
Auf der Gamescom dieses Jahr hatte ich aber auch das Vergnügen, einen ganz ähnlichen Titel in Augenschein zu nehmen. BandFuse Rock Legends wurde von Realta Entertainment entwickelt, ein Studio, das schon für Größen wie EA gearbeitet hat und sich nun an einem Musiktitel versucht. Ich schrieb im letzten Satz „ähnlicher Titel“. Nun, tatsächlich ist der Titel mehr als ähnlich. Auch hier setzt das Studio darauf, dass möglichst authentisch Gitarre gespielt wird, eben weil der Controller einer echte Gitarre oder ein echter Bass ist. Ich persönlich finde aber bei BandFuse das User-Interface und das ganze „Paket“ einfach schöner. Wie bei Guitar Hero und Co. wird die Tabulatur von einem Livekonzert mit jubelnder Menge begleitet und genau wie bei Rocksmith kann jede Passage einzeln geprobt werden. Dabei kann jedes kleine Stück des Songs individuell aneinander gesetzt werden. Großer Vorteil von BandFuse: es sind wirklich richtige Rocklegenden dabei! Große Künstler wie Slash sind Lizenzpartner, genauso wie der Gitarrenhersteller Fender. Ein Releasetermin für BandFuse ist leider noch nicht für den europäischen Markt bekannt; im November launcht das Spiel erst in den USA:
Ich habe mit beiden Games die Gitarre gezupft und muss sagen, dass BandFuse mir ein wenig besser gefallen hat; einfach weil der Look ein wenig mehr nach Vintage und nach Proberaum aussieht, doch im Grunde sind sich die beide Spiele erschreckend ähnlich! Im Endeffekt werden die endgültigen Versionen und ein direkter Vergleich nach einigen Stunden Abrocken erst zeigen können, welches Spiel die Zukunft des Genre markieren wird.
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