Autor:  11.10.2011, letztes Update: 05.10.2021

John Carmack: PC nicht Gaming-Zugpferd

Rage - Screenshot
Rage - Screenshot

John Carmack, der Mitbegründer von und leitender Programmierer bei id Software, ist gerne direkt und wurde schon oft mit Aussagen zitiert. Aktuell heißt es aus seinem Munde, dass der PC nicht die führende Gaming-Plattform sei, sondern hinter Konsolen wie PlayStation 3 oder Xbox 360 zurückstehen muss.

John Carmack sieht die Konsolen im Vorteil gegenüber dem PC als Gaming-Plattform. Der Grund, den er primär anführt ist aber ein ganz unaufgeregter. Er sieht die Konsolen deshalb vorn, weil sie eine größerer Klientel im Schlepptau haben. Seine Firma, id Software, würde den PC nicht als führende Gaming-Plattform interpretieren, so Carmack in einem Interview mit den Kollegen von Kotaku (engl.).
Carmack ist sich bewusst, dass diese Aussage von ihm durchaus einige Leute stören dürfte, doch er meint, dass er es anders nicht ausdrücken könnte. Auf die letzte Veröffentlichung, den Shooter Rage, bezogen, gibt Carmack selbstbewusst zu, dass sowohl die Xbox-Version als auch die PlayStation-Fassung jeweils mehr Käufer erreichen wird als die PC-Variante.

Game-Design bei id orientiert sich an Konsolen

Carmack erklärt, dass ein Highend-Rechner wahrscheinlich zehn Mal so schnell sei, wie aktuelle Konsolen. Nur sei eben der Rechner nicht der Ausgangspunkt für das Design von Spielen bei id Software. Wenn es so wäre, dann könnte man den Gamern durchaus höherwertigere Spiele am PC präsentieren, weil man die Ressourcen von genannten Highend-Rechnern ausnutzen würde. Wenn die Situation eine andere wäre, dann würden sicherlich auch mehr Ressourcen in die Entwicklung von PC-Games fließen.

Carmack behauptet, dass die Qualität der Spiele von heute in dem Aufwand wieder zu erkennen sei, den Entwickler hinein stecken würden, und nicht an der Technik, die zum Einsatz kommt, um das Spiel auszuführen. Ein Spiel, so ist sich Carmack sicher, dass mit zehnmal so vielen Ressourcen entwickelt wurde und auf einer Plattform läuft, die zehnmal so kraftvoll ist, würde in jeder Hinsicht trotzdem das minderwertigere Produkt sein.

Man könnte sich entscheiden, so Carmack, ein Videospiel um die Vorgaben eines Highend-Computers herum zu designen und die Konsolen-Versionen würden dann die Designansprüche nicht ausfüllen können. Man könnte aber auch ein Videospiel rund um die Ressourcen von Konsolen designen und später dann ein technisch hochwertigere PC-Fassung erstellen, die Dank der Möglichkeiten der Computer besser ausschauen. id Software würde sich für die letztgenannte Vorgehensweise entscheiden.

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