Eine Investment-Plattform kaufte sich, unbemerkt von der Öffentlichkeit, vor ein paar Monaten eine Kopie von Super Mario Bros. für das Nintendo Entertainment System (NES) zum Preis von 140.000 US-Dollar. Nun möchte die Plattform „Anteile“ daran im Wert von insgesamt 150.000 US-Dollar verkaufen. Für Anteilseigner soll das eine Investition sein, ähnlich wie bei Aktien. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht?
Am 22. April kaufte RSE Archives (die Firma hinter der Plattform Rally) eine versiegelte Kopie von Super Mario Bros. für das NES. Dies geht aus offiziellen Unterlagen der US-Börsenaufsichtsbehörde hervor. Das Produkt, um das es sich handelt, hat eine Bewertung von „9.8“ auf der 10er WATA-Skala erhalten. Der Kaufpreis betrug 140.000 US-Dollar. Der Name des Verkäufers ist nicht bekannt.
Nun soll die Kopie von Super Mario Bros. auf Rally angeboten werden. Nutzer können Anteilsscheine erwerben, die insgesamt einen Erlös von 150.000 US-Dollar bieten werden.
Rally kauft seit einigen Jahren (2016) Gegenstände auf, von teuren Uhren, Autos und mehr. Dann werden Anteilsscheine daran verkauft und auf der Plattform gehandelt.
Das Problem an der Sache. Der Markt bestimmt den Wert und die Kopie von Super Mario Bros. war vielleicht zu teuer erkauft.
Denn im Juli wurde ebenfalls eine versiegelte Kopie von Super Mario Bros mit einer WATA-Wertung von 9.4 für das Nintendo Entertainment System öffentlich versteigert. Der Kaufpreis lag bei 114.000 US-Dollar.
Bei Heritage Auctions heißt es außerdem, dass der neue Besitzer das Spiel zum Preis von 148.200 US-Dollar oder mehr „eventuell“ abgeben würde.
Spannen wird übrigens vor diesem Hintergrund das Ergebnis einer Auktion einer versiegelten Kopie von Super Mario Bros. mit ebenjenen 9.8 auf der WATA-Skala zu beobachten sein. Die Auktion soll zwischen dem 10. und 13. September stattfinden.
Als Kind der 1980er und Freund von Videospielen weiß ich, dass diese mittlerweile Kulturgut sind und durchaus auch eine Wertanlage sein können. Ich habe aber ein Problem damit, wenn nicht mit dem Spiel selbst, sondern „nur“ mit der Erwartung der Leute gehandelt wird. Dass auf einmal Videospiele nicht mehr wie Videospiele, sondern wie Aktien gehandelt werden, ist eine Idee aus dem Land der begrenzten Möglichkeiten. Ich wiederhole mich gerne: Wenn das mal nicht nach hinten losgeht.
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