Ubisoft stellte heute auf der Gamescom 2010 Driver: San Francisco für PlayStation 3 und Xbox 360 vor. Der neuste Teil der zuletzt eher mäßigen Driver-Serie spielt in… San Francisco. Welche Eindrücke wir bei der Veranstaltung sammeln konnten, lest ihr in unserer Vorschau.
Dass ein Driver nicht als GTA-Klon funktioniert, hat Reflection Interactive nach 4 weniger glücklichen Teilen eingesehen und besinnt sich nun wieder auf den ersten Teil – genauer gesagt auf eine Teilmenge daraus. Statt vier mehr oder weniger kompletten (dafür aber charakteristisch umgesetzten) Orten, gibt es nun die volle Dröhnung San Francisco. Mit 208 Quadratmeilen Spielfläche (ca. 540 km²) soll Driver San Francisco eines der größten Spiele sein, das es zu kaufen gibt. Wie bereits im Vorbild aus eigenem Haus ist der Polizist John Tanner der Protagonist.
Damit sich Ubisoft nicht vorwerfen lassen muss, den ersten Teil in HD herauszubringen, gibt es natürlich einige Neuerungen. Dazu zählen verschiedene Kameraperspektiven, etwa die von Need For Speed Shift inspirierte, detaillierte Cockpit-Ansicht. Ein bisschen mehr in Richtung NFS geht Driver: SF auch dahingehend, dass man nun erstmals eine große Menge an Fahrzeugen lizenziert hat. So kann der Spieler viele namhafte Vehikel selbst (vor die Wand) fahren. Damit das nicht ständig in einer Tragödie endet, „offiziell“ aber, damit man bei den hektischen Verfolgungsjagden besser auf unerwartete Situationen reagieren kann, gibt es nun den Shift-Modus. Ist dieser aktiviert, lebt die Stadt natürlich weiter, aber nur in Slow Motion. Derweilen kann sich Tanner ein beliebiges anderes Auto aussuchen und dort den Platz des Fahrers einnehmen. Ob es sich dabei um einen Truck, Sportwagen oder Polizei-Auto handelt, ist unerheblich. Wenn man sich in fremde Wagen beamt, muss man damit rechnen, dass der Beifahrer mit einem kommunizieren möchte. Dabei kommen Gespräche zustande, die manchmal in einem Auftrag enden – und genau das ist das Konzept, das die Missionen verteilt und damit die Story voranbringt.
Grundsätzlich legt Ubisoft aber Wert darauf, dass sich Driver: SF authentisch anfühlt, wenn es darum geht, zu vermitteln, wie man in der Westküsten-Metropole mit dem Auto umherfährt – was ab einem bestimmten Tempo zur Herausforderung wird, da San Francisco für seine vielen Berge und Täler bekannt ist, die natürlich im Spiel umgesetzt sind. Trotz der Größe der Karte und der durchaus gut aussehenden Grafik, schafft die PlayStation 3, auf der der Titel vorgeführt wurde, konstante 60 Bilder pro Sekunde, was der ganzen Geschichte ein glaubwürdiges Ambiente verleiht.
Dankenswerterweise haben sich die Entwickler und wahrscheinlich allen voran Ubisoft an ihre Wurzeln erinnert und bauen nun ein Spiel, das in etwa dem Ur-Driver entspricht, zumindest was das Gameplay angeht. Insgesamt fällt die Innovationsquote eher niedrig aus, vom Shift-Modus mal abgesehen, aber dass Stagnation auf hohem Niveau nicht unbedingt schlecht sein muss, beweist ja Epic Games mit Unreal Tournament auch ein ums andere Mal. Wir halten Driver: San Francisco jedenfalls für sehr interessant und empfehlen Fans des Ur-Drivers und Freunde des Cruisings, das Spiel im Auge zu behalten.
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