Autor:  13.05.2011, letztes Update: 29.08.2021

Anonymous-Splittergruppe hackt Website von Deus EX und Eidos

Anonymous
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Offenbar hat eine Splittergruppe der weltweiten Hackervereinigung Anonymous die Webseiten von Eidos Interactive und deren Videospiel-Website zu Deus Ex am später Mittwoch Abend gehackt und Daten entwendet. Am Donnerstag waren dann die Webseiten und das Forum für einige Zeit offline. Bislang ist unklar, ob Anonymous etwas mit dem PSN-Hack zu tun hatte. Doch auch innerhalb der Gruppierung sprechen einige Mitglieder davon, dass eine Splittergruppe für das Eindringen in das PlayStation Network verantwortlich sein könnte. Haben nun dieselben auch Eidos gehackt?

Hacker haben am Mittwoch die Webseiten von Eidos Interactive und eines der größten Franchise des Entwicklers, Deus Ex, verunstaltet und wohl auch Daten entwendet. Hinweise darauf finden sich auf einer Security-Webseite (engl.). Donnerstag in der Früh waren dann die Deus-Ex-Webseite, das Nutzer-Forum und die Inhalte unter Eidos.com für einige Stunden nicht erreichbar.

Die Webseiten, um die es geht, trugen am späten Mittwochabend dann den Schriftzug „Owned By Chipppy1337“, was in dem Jargon-Sprech nicht heißen soll, dass dieser Chippy1337 die Seite in Besitz genommen hat, selbst wenn das natürlich irgendwo auch geschehen ist – vielmehr bedeutet es, dass Chippy1337 die Webseitenbesitzer zum Narren gehalten hat. Darunter waren dann die Namen von einigen Hackern zu lesen, neben der Nicknames auch die vermeintlichen Realnamen mancher. Allerdings ist nicht verifizierbar, ob hier durch das Anbringen der Namen nicht einfach nur die entsprechenden Personen angeschwärzt werden sollten, ohne selbst daran beteiligt gewesen zu sein. KrebsOnSecurity schreibt, dass aus IRC-Gesprächen hervorgeht, dass es sich um dieselben Hacker handelt, die zuletzt als Abtrünnige bezeichnet worden waren und die Anonymous-Webseiten gehackt und übernommen hatten.

KrebsOnSecurity verfügt über archivierte Chat-Gespräche der Eindringlinge. Laut einem Hacker, der sich hinter dem Nickname „Evo“ verbirgt, wurden bei dem Einbruch auf Eidos insgesamt 9.000 Lebensläufe entwendet. Außerdem haben sich die Hacker im IRC Channel darüber unterhalten, ob sie eventuell „src“ veröffentlichen sollen. Dies „könnte“ bedeuten, dass den Hackern auch Quellcode in die Hände gefallen ist, eventuell von Deus Ex oder anderen Eidos-Games. In einem weiteren Gespräch tauschten sich die Hacker darüber aus, dass bei dem Einbruch auf die Eidos-Server rund 80.000 Nutzerdaten von Deus-Ex-Spielern entwendet wurden. Diese wollten die Hacker, wie es scheint, über Filesharing-Netzwerke veröffentlichen – und tatsächlich findet sich bereits ein knapp 220 MB großes Archiv auf Torrent-Seiten, darin enthalten sind SQL-Datenbanken mit Nutzerdaten und Lebensläufe. Es sei darauf hingewiesen, dass sowohl der Download als auch das Verbreiten dieser Daten eine Straftat darstellt.

KrebsOnSecurity konnte bislang weder den Mutterkonzern Square Enix noch Eidos für ein Statement gewinnen. Der Experte weist aber daraufhin, dass dies nicht das erste Mal gewesen sein könnte, dass es schon früher in diesem Jahr einmal Gerüchte darüber gab, dass Hacker Eidos-Kundendaten verkaufen wollten.

Berichten im Internet zufolge soll der Drahtzieher ein 17-jähriger Hacker aus Großbritannien sein, der als Alias „Ryan“ verwendet. In den IRC-Gesprächen fallen auch die Namen von anderen Sympathisanten, die sich allerdings ebenfalls zerstritten haben sollen. Ars Technica hatte zudem berichtet, dass die Organisatoren der Anonymous-Bewegung über die letzten Aktionen von „Ryan“ nicht lachen konnten und in der Folge Dokumente mit dem Realnamen von „Ryan“, seiner Adresse, Telefonnummer und seinem Skype-Alias veröffentlichten, darüber hinaus auch weitere Details. KrebsOnSecurity zitiert anonym einen Beobachter, der Angst hat, von den Hackern angegriffen zu werden. Dieser berichtet, dass unter den Hackern auch Kleinkriege aufgeführt werden. An einem Tag arbeiten welche zusammen, die sich am nächsten Tag bekriegen und dann eine Aktion durchziehen, sie aber dem anderen in die Schuhe schieben. Dieser „Beobachter“, der auch im IRC Chat zugegen war, interpretiert dieses Verhalten als psychotisch und er habe so etwas vorher noch nicht gesehen.

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