Autor:  26.06.2011, letztes Update: 11.09.2021

Hat Sony Computer Entertainment vor PSN-Hack IT-Ingenieure entlassen?

PSN - Abbildung
PSN - Abbildung

Es kommt heraus, dass Sony Computer Entertainment womöglich vor dem PSN-Hack IT-Ingenieure entlassen hat, und damit an der falschen Stelle gespart.

Wir erinnern uns noch dunkel – immerhin geht das PSN wieder und Besitzer von PlayStation 3 und PlayStation Portable sind glücklich darüber, so glücklich, dass das Mosern vergessen wird. Doch nun kommt auf Sony Computer Entertainment neues Ungemach zu. Weil der Elektronik-Konzern vor dem Hack diverse Arbeitskräfte aus dem Bereich der Netzwerksicherheit entließ, droht Ärger vor Gericht.

Sammelklage

Eine Sammelklage gegen SCE wurde nun wegen des PSN-Hacks im April von drei Klägern in New York angestrengt. Dieses Mal allerdings mit einer gänzlich neuen Begründung. Angeklagt werden in dieser Angelegenheit Sony Computer Entertainment America und daneben außerdem Sony Corporation of America, Sony Pictures Entertainment, sowie Sony Network Entertainment International.

Die Klageschrift liegt Gamasutra vor, in der diverse Zeugen aufgelistet sind, die Missstände in Sonys Management bezüglich Netzwerksicherheit verbürgen. Es handelt sich dabei teils um ehemalige Mitarbeiter des Konzerns aus Bereichen, in denen es speziell um die Netzwerksicherheit ging. Die Klage gegen Sony wird angestrengt, weil man dem Konzern grob fahrlässiges Handeln vorwirft. Ende März 2011, zwei Wochen bevor der Hack auf das PlayStation Network ausgeführt wurde und in dessen Folge Nutzerdaten von mehr also 100 Millionen PSN- und SOE-Kunden weltweit entwendet wurden – also zwei Wochen vor dem PSN-Hack hat Sony Online Entertainment ganze 205 Mitarbeiter entlassen.

Am falschen Ende gespart

Darunter sollen sich laut Zeugenaussage auch Mitarbeiter befunden haben, die im Network Operations Center angestellt waren und zuständig für das Bearbeiten und Melden von Sicherheitslecks. Laut den Anklägern, und vorgebrachten Zeugenaussagen, soll Sony angeblich sehr verschwenderisch bei den Ausgaben gewesen sein, wenn es um das eigene PS DevNetwork ging, von dem LulzSec angibt (engl.), den Quellcode am 6. Juni 2011 entwendet zu haben. In Bezug auf die Sicherheit von Kundendaten sei Sony allerdings „rücksichtslos“ vorgegangen und hätte demnach am falschen Ende gespart.

Schon vor dem großen PSN-Hack im April soll Sony immer mal wieder von Hacks betroffen gewesen sein, allerdings in kleinerem Rahmen, heißt es in der Anklageschrift. Ein Sicherheitsingenieur, der von 2006 bis im März 2011 für Sony Online Entertainment gearbeitet hat, berichtet über Flickschusterei seitens Sony in Form von ad-hoc eingerichteten Firewalls, immer dann, wenn aufgefallen sei, dass Nutzer versuchten sich unautorisierten Zugriff zu verschaffen. Diese Vorgehensweise sei nicht mit den Standards in der Industrie zu vergleichen, heißt es.

Die Klage wurde diese Woche eingereicht von den New Yorker Einwohnern Felix Cortorreal, Jackques Daoud Jr. und Jimmy Cortorreal. Die Ankläger stellen Schadenersatzforderungen an, unter anderem für das gekaufte Equipment, die Netzwerk-Kosten, und wollen anderweitige, adequate Entschädigung.

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