In einem Interview soll Satoru Iwata gesagt haben, dass er den Alleingang Nintendos in Bezug auf die Vermarktung der Wii bereue. Die Konsole hätte viel mehr Erfolg haben können, hätte man sich zu einer Kooperation mit externen Partnern entschlossen, so die Übersetzung seiner Antwort.
Laut Stephen Totilo vom Gaming-Portal Kotaku (engl.) wurde Iwatas Aussage falsch übersetzt. Zwar habe der Nintendo-Präsident Kritik an der Wii und deren Vermarktung geübt, allerdings bezog sich diese auf die Netzwerk-Infrastruktur der Konsole. Iwata gab zu, dass man mehr Erfolg mit der Konsole gehabt hätte, wenn man mit externen Partnern kooperiert und so den Netzwerk-Service hätte verbessern können.
„Honestly speaking, Wii’s future could have been different if Nintendo had made better partnerships with outside companies in the field of network services at the early stages of the penetration of Wii“.
Laut Iwata habe Nintendo bisher meist auf Alleingang gesetzt – im Japanischen mit Jimae-shugi übersetzbar. Er verspricht, dass das Unternehmen in Zukunft auch einmal über den Tellerrand hinausschaut und Kooperationen mit externen Entwicklern und anderen Spezialisten eingehen wird. Mit Sicherheit spielt Iwata hier auf zukünftige Projekte Nintendos an – diese will er allerdings im Interview (noch) nicht weiter ausführen.
„You may be aware of some features which I am implying now in relation to the future developments of Nintendo 3DS and Wii’s successor system that we announced yesterday. I am sorry I cannot say anything more specific today“.
Das in seinen Augen unzureichende Internet-Setup möchte Iwata auf der Wii-Nachfolgekonsole sowie auf dem Nintendo 3DS verbessert wissen. Bisher gehöre dieses Gebiet nicht zu Nintendos Stärken.
„In the field of networks in particular, however, I admit that we cannot do business in pace with the changes in the world and the requests from consumers only within our company and with development companies we have long been in touch with“.
Dass die Grafik der Wii-Konsole schlechter sei als bspw. jene der PS3 bestätigt Iwata. Shooter wie Call of Duty hätten sich zwar auch in der Wii-Version gut verkauft – die Verkaufszahlen kämen jedoch bei weitem nicht an die der PS3-Version heran, was laut Iwata auch an der schlechteren grafischen Umsetzung des Shooters auf der Wii liegen kann. Für die Zukunft plant er Zusammenarbeiten mit externen Partnern, um vor allem im Hinblick auf den Nachfolger der Wii konkurrenzfähig zu bleiben. Im Alleingang lasse sich heutzutage nicht mehr viel erreichen, so Iwata.
„Of course, we would like to cooperate with software developers for Wii’s successor, and as I am repeatedly saying, I don’t believe Nintendo can carry out everything alone. I am saying that we are responsible for building up the market, but I don’t think that Nintendo can maintain the market alone“.
Trotz des Erfolges der Wii sind die Schwächen in der Online-Gaming-Sparte offensichtlich. Schon länger wurden Nintendos Alleingänge in Bezug auf die Entwicklung ihrer Konsole kritisiert.
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