„Die Demo ist da! Die Demo ist da!“ schallte es letzten Freitag durch sämtliche Foren, Onlinemagazine und Teamspeakserver. Und wie nicht anders zu erwarten, stürzte sich alles auf den Download der knapp 560 Megabytes großen EXE-Datei. Was nach erfolgreichen Download und der Installation passierte, wie der Autor dieses Artikels den Rest des Wochenendes verbrachte und wodurch er sich zu Jubel- aber auch zu Frustschreien hinreißen lies, erfahren Sie in folgendem Erfahrungsbericht.
Der erste Downloadlink führte auf einen FTP-Server und das Herunterladen der 560 Megabytes schritt mit sage und schreibe 15 Kilobytes pro Sekunde voran. Mehr als zehn Stunden sollte das Ganze dauern. Nein! Das tue ich mir dann doch nicht an. Und so führte der zweite Versuch zu unseren Kollegen von 4Players. 140 Kilobytes pro Sekunde versprach die Anzeige auf dem Monitor und nach nur eineinhalb Stunden war es dann soweit. Fix installiert und schnell das Spiel gestartet. Doch da wartete auch schon die nächste Hürde. Zwar hatte Electronic Arts nur die Demoversion von Battlefield 2 veröffentlicht, dennoch löste dieses Ereignis einen wahren Ansturm auf den Anmeldeserver aus. Zeitweise kam es beim Erstellen der Accounts zu halbstündigen Wartezeiten und selbst der erste Loginversuch gestaltete sich mehr als langwierig. Da es nun schon Mitternacht schlug, entschloss sich unser leidgeprüfter Redakteur erst mal schlafen zu gehen und Samstag früh einen neuen Versuch zu starten. Und siehe da, der Samstagvormittag versprach erfolgreicher zu verlaufen. Nach erfolgreicher Anmeldung warte auch schon die nächste Enttäuschung. Alle Server waren voll. Also erst einmal auf den Einzelspielermodus gestürzt. Der bietet, wie der gesamte Rest der Demoversion, mit Gulf of Omar nur eine Karte und das auch nur für 16 Spieler. Oder vielmehr einen Spieler und 15 Bots. Diese agieren erstaunlich gewitzt und clever, nutzen gezielt die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und wechseln im Nahkampf auf die entsprechende Waffe. Im Falle des Sanitäters auf den neuen Defibrilator, der eigentlich zum Wiederbeleben gefallener Kameraden dient. Allerdings eignet er sich auch bestens dazu, um den einen oder anderen Gegner ins Jenseits zu befördern. Vorausgesetzt, man kommt dicht genug heran. Durch das intelligente Vorgehen der Computergegner endete der erste Versuch mit einer kläglichen Niederlage. Doch der zweite Versuch gestalte sich erfolgreicher. Genauso wie der dritte und der vierte und der… Mit der Zeit durchschaut man das Vorgehen der Bots und erkennt, dass sie definitiv keinen menschlichen Gegner ersetzen können. Somit eignet sich der Soloteil lediglich zum Uben und dem Kennenlernen der neuen, leicht veränderten Fahrzeugsteuerung. Leider muss hierbei auf den Einsatz von Flugzeugen verzichtet werden.
Also doch wieder zurück in den Mehrspielerbereich und ab auf den nächsten freien Server. Nach dem Verbinden landet man auf dem Auswahlbildschirm für die Spielerklasse. Zur Auswahl stehen neben dem klassischen Assault (der normale Soldat) auch ein Schafschütze, eine Specialforce Einheit, ein Supporter mit MG, ein Sanitäter, ein Ingenieur und ein Spezialist für das Knacken von Panzern. Jede Klasse verfügt über ihre speziellen Ausrüstungskits. So verfügt die Specialforces über Haftminen, die sie an gegnerischen Einrichtungen und Fahrzeugen anbringen können und dann per Fernzünder aus sicherem Abstanden aktivieren können. Wie gewohnt verteilt der Support Munitionspackete auf dem Schlachtfeld und der Sanitäter seine Medipacks. Befindet sich der Sanitäter in der Nähe verletzter Kameraden, werden diese automatisch geheilt. Munition bekommt man auch an den APCs (Armored Personal Carrier). Hat man also seine Wahl getroffen und sich einer Seite angeschlossen, entscheidet man sich noch für einen Einstiegspunkt. Hierbei hat man die Wahl zwischen verschieden, auf der Karte verteilten Flaggenpunkten. Voraussetzung ist nur, dass sich dieser im Besitz der eigenen Truppen befindet. Und schon stürzt man sich ins Getümmel. Doch kaum ist man auf der Karte erschienen, trifft einen unter Umständen auch schon die erste Kugel oder gar das Geschoss eines Panzers. Denn die Einstiegspunkte sind heiß umkämpft. Schließlich wird die Zahl der zur Verfügung stehenden Tickets für den Wiedereinstieg unaufhörlich kleiner – und das mit jeder verlorenen Flagge schneller. Also wird gekämpft. Mit jedem verfügbarem Mittel. Und davon bietet Battlefield 2 schon in der Demo eine ganze Menge. Neben Panzern, APCs und Dünenbuggys auch Boote, Helikopter und die allseits beliebten Kampfjets. Leider können die Fluggeräte erst ab einer gewissen Kartengröße genutzt werden. Diese richtet sich nach der Spieleranzahl und erst ab 32 Leuten kann man in einen Jet steigen. Diese steuern sich erstaunlich einfach. Schließlich hat Electronic Arts die Steuerung im Vergleich zu BF 1942 und BF: Vietnam leicht verändert. Ansonsten ist bei der Steuerung alles beim Alten geblieben. Dennoch gestalteten sich die ersten Flugversuche des Autoren schwierig, was ihn zu der Einsicht brachte, sich doch lieber zu Fuß durchzuschlagen.
Neu ist die Möglichkeit, als Commander das Schlachtfeld zu überblicken. Wie bereits aus Söldner oder Joint Operations bekannt, kann der Commander per Kartenfunktion Angriffsziel und Verteidigungspositionen zuweisen. Er kann Aufklärungsdrohen starten und seinen Leuten Artillerieunterstützung geben. Zusätzlich kann er Versorgungskisten abwerfen lassen, an denen sich die Spieler aufmunitionieren und heilen können. Das kann er nach eigenem Ermessen ausführen. Jedoch ist jeder Spieler in der Lage, direkt vom Schlachtfeld aus jede Form der Unterstützung bei seinem Commander anzufordern. Zum Commander kann sich, solange der Posten noch nicht besetzt ist, jeder interessierte Spieler wählen lassen. Aber auch schon eine Ebene tiefer kann man viele taktische Möglichkeiten nutzen. Dafür gibt es die Möglichkeit, als Squadleader tätig zu werden. Man kann seine eigene Squad aufmachen oder einer bestehenden beitreten. Als Squadleader gibt man seinen Squadmembern aus der Spielansicht heraus Befehle wie „Greife diese Position an“, „Gehe dort hin“ oder „Verteidige diese Stellung“. Jedem Spieler steht es natürlich frei, ob er die ihm gegebenen Befehle auch tatsächlich befolgt. Allerdings hat sich bereits jetzt bemerkbar gemacht, dass ein fähiger Commander und ein Team, das sich an seine Weisungen hält, klar im Vorteil sind. Da dies auf öffentlichen Server aber selten der Fall ist, herrscht in den meisten Fällen ein heilloses Durcheinander, was aber der Action keinerlei Abbruch tut. Ständig knallt und kracht es um einen herum. Da rauschen Kampfjets über die Köpfe hinweg und werfen ihr Bomben, schlagen Artilleriegeschosse ein und explodieren Panzer. Immer wieder ändert sich die Lage im Kampfgebiet. Mal gehört ein Flaggenpunkt dem Gegner, dann wieder den eigen Leuten. Leider ist in der Demoversion die Spielzeit auf viel zu kurze zwölf Minuten begrenzt.
Nach dem der Samstag für einen müden, aber glücklichen Redakteur erst um drei Uhr morgens endete und der Sonntag auch nicht viel kürzer war, kann eines festgehalten werden: Battlefield 2 macht Spaß. Zwar gibt es noch die eine oder andere Kleinigkeit zu bemängeln. So sind die Panzer meiner Meinung nach etwas zu stark und die Panzerabwehrwaffen des Antitanksoldaten zu schwach. Dennoch lässt die Demo auf Großes hoffen. Und grafisch weiß das Spiel auf jeden Fall zu überzeugen. Ich für meinen Teil kann den 23.06.2005 kaum noch erwarten. Bis dahin werde ich mich wieder in Demo stürzen. Also, vielleicht sieht man sich ja auf dem einen oder anderen Server.
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