Flashmob gegen RTL. Gamer organisieren sich gegen den Kölner Fernsehsender, wollen vor der Zentrale protestieren. Der Grund ist ein Beitrag von Redakteur Tim Kickbusch für die Sendung RTL Explosiv. Darin wurden Besucher der Spielemesse Gamescom 2011 abfällig beschrieben. Gamer würden stinken und sich nicht waschen, hieß es.
Die Spielemesse Gamescom in Köln schloss in diesem Jahr ihre Tore mit einem neuen Besucherrekord. Trotzdem ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Im Gegenteil. Die RTL-Sendung Explosiv hatte sich in einem Beitrag über die Besucher der Veranstaltung abfällig geäußert.
Doch der Widerstand in der Szene regt sich. Aktivisten möchten sich am kommenden Samstag gegen 13 Uhr vor der Kölner RTL-Zentrale zusammenfinden. Dort soll ein Flashmob stattfinden. Die Aktion wurde auf Facebook ins Leben gerufen. Bereits 262 Personen haben zugesagt teilzunehmen. Einen Namen hat er auch schon. Die Gamer taufen ihn „Die Aliens sind gelandet“.
Der Flashmob wird nicht ohne Grund so genannt. Nazan Eckes hat mit diesem Spruch einen Beitrag über Besucher der Spielemesse anmoderiert. Der Beitrag von Redakteur Tim Kickbusch erschien in der Sendung RTL Explosiv vom 19. August 2011. Kickbusch wollte eigenen Aussagen zufolge vor allem lustig sein.
Den Humor des Redakteurs haben nur wenige verstanden. Vielmehr bedient der Beitrag vor allem Stereotype. Obwohl er nur wenige Minuten dauerte, prasselt nun ein Shitstorm auf RTL ein. Hintergründe zu dem Vorfall haben wir bereits ausführlicher zusammengefasst.
Die Koelnmesse versucht auf Facebook die Wogen zu glätten. Das funktioniert nur nicht wie gedacht. Den geplanten Flashmob nennen die Verantwortlichen „fragwürdigen Aktionismus“.
„Wir verteidigen unsere Community weiterhin gegen unberechtigte Kritik, dulden aber keine Aufrufe zu Flashmobs und sonstigen fragwürdigen Aktionismus gegen Personen oder Institutionen.“
Koelnmesse
Die Worte der Verantwortlichen klingen anmaßend. Flashmobs seien nicht fragwürdig, merkt @frederics auf Twitter an. Die Koelnmesse ruderte dann auch ein wenig zurück. Flashmobs seien keine fragwürdigen Aktionen. „Oft“ würde aber der Aufruf dazu mehr sein als nur die Bitte zu spontanem Protest.
Wenn zu viele Personen am Flashmob mitmachen, müssen die Organisatoren diesen auch anmelden. Ansonsten laufen sie Gefahr, dass die Polizei die Aktion auflöst. RTL ist bestimmt wieder live dabei.
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