Das Soziale Netzwerk für Kinder und Jugendliche Habbo steht derzeit in der Kritik: Es sollen sich vermehrt User mit scheinbar pädophilen Neigungen im Kreis der Plattform aufhalten.
Die Online-Plattform Habbo soll ein ernsthaftes Problem mit (möglicherweise) pädophilen Nutzern haben. „Alte und neue Freunde treffen – nur im Habbo Hotel“ – so heißt es auf der Website des Online-Games, das für Kinder und Jugendliche gedacht war. Bei Kotaku (engl.) ist man der Sache auf den Grund gegangen und hat sich selber in die Spielwelt Habbos begeben.
„Hey licky your v a g i n a. There you go darling. Sticks diick jn you. You’ve lost your virginity. Right NEXT. I want some cute girls not gay faggots“ waren nur einige der verbalen „Eindrücke“ die die Kollegen in der Habbo-Umgebung sammeln konnten.
Balderton Capital, das mit 13% an Habbo beteiligt ist, soll nach Bekanntwerden des „Problems“ seine Beteiligung zurückgezogen haben. Man könne nicht an einem Projekt beteiligt sein, bei dem Kinder nicht angemessen geschützt würden, heißt es in einer Stellungnahme:
„We were given some information a week ago that profoundly shocked us. We had to ask ourselves whether we were comfortable being investors in a business where children were not being adequately protected.“
Balderton Capital
Man habe sich nicht vorschnell vom Projekt Habbo gelöst, da man bereits seit acht Jahren mit Game-Entwickler Sulake zusammengearbeitet hat. Die hohen Standards, die für eine Website gelten, auf die auch Kinder Zugriff haben, seien jedoch nicht erfüllt worden:
„We didn’t take this decision lightly, as we have been investors in Sulake for over 8 years, but the standards required to run a website that children have access to are very high. We felt the company was not meeting those standards.“
Balderton Capital
Mit mehr als 10 Millionen Nutzern pro Monat ist Habbo eine der größten Online-Communities für Teenager, berichtet die BBC (engl.).
Bereits im letzten Jahr wurde ein 21-jähriger Pädophiler verurteilt, nachdem er zugegeben hatte, sich via Habbo jungen Mädchen genähert zu haben. Paul LaFontaine vom Entwickler Sulake gab an, sich dem offensichtlichen Sicherheitsleck im Game widmen, und unerwünschte Nutzer von der Plattform verbannen zu wollen. Auch die Zahl der Moderatoren im Spiel soll erhöht werden:
„Since hearing about the findings of the investigation we have increased the number of active moderators at any given time and strengthened our automated filtering technology.“
Paul LaFontaine
Die neuen Informationen stehen in krassem Widerspruch zu den Empfehlungen, die die EU-Kommission im vergangenen Jahr herausgebracht hat. Laut einem Bericht der Kommission gehört neben XBox Live auch Habbo Hotel zu den „sichersten Sozialen Netzwerken“ für Kinder und Jugendliche. Eine Einschätzung, die durch die neuesten Berichte sicherlich hinfällig geworden sein dürfte.
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