Wir hatten Gelegenheit die polnischen Entwickler von City Interactive auf der GamesCom 2010 kennen zu lernen und durften sogar ein neues Produkt aus ihrem Hause für Nintendo Wii anspielen, eine Flugsimulation namens „Combat Wings“, die sogar lokalen Splitscreen-Multiplayer bieten wird.
Zuletzt war City Interactive mit dem Shooter Sniper: Ghost Warrior unter anderem auf der XBox 360 und Windows PCs in Erscheinung getreten. Neben einer Reihe von Ego-Shootern ist man aus dem Hause City Interactive für gewöhnlich eher Point-and-Click-Spiele und neuerdings auch Wimmelbild-Abenteuer gewöhnt.
Umso erstaunter waren wir, dass man uns auf der GamesCom 2010 einen neuen Titel für Nintendo Wii vorstellte, eine Flugsimulation namens „Combat Wings“. Über ein Jahr dauerte die Entwicklungsphase, die sich dem Ende zuzuneigen scheint. Die Developer-Version, die wir anspielen durften und über die man uns eine Menge erzählte, machte aber bereits einen soliden Eindruck.
Wenn man davon absieht, dass PAL-Grafik auf modernen HD-Fernsehern immer ein wenig verwaschen aussieht, machte „Combat Wings“ bei der Präsentation einen ziemlich guten Eindruck. Gerade die Weitsicht gegen den Horizont ist unheimlich umfangreich. Es gibt wahrscheinlich nur wenige Spiele, die derart weitreichende Landschaftsaufnahmen auf der Wii realisieren können.
Fünf Stunden Spielfreude soll „Combat Wings“ denjenigen bieten, die sich durch den Einzelspieler-Modus kämpfen. Das Szenario, welches das Spiel anbietet, spielt im Zweiten Weltkrieg und zwar in den größten Luftschlachten jener Zeit. Zu Spielen gibt es den Battle of Britain, den Krieg in Afrika, die Ostfront und den Krieg im Pazifik. Entsprechend unterschiedlich sollen auch die Umgebungsgrafiken ausfallen.
An Missionen stehen unter anderem solche zur Wahl, in denen man feindliche Bomber abschießen muss oder gegnerische Gebäude zerstören muss. Aber man wird auch die Möglichkeit bekommen, Patrouille zu spielen und kann als Spieler sogar seine Flügelleute anweisen, sich diverser Ziele anzunehmen. Allerdings betonte einer der Entwickler ganz unumwunden, dass die KI nicht die allerschlaueste sei und sich dies bis zum Release des Titels nicht großartig ändern würde. Es besteht wohl die Möglichkeit, mit ein wenig Geduld, Missionen ganz ohne eigenes Schießen zu absolvieren und für ganz eifrige Piloten gibt es dafür sogar eine eigene Trophäe zu erringen.
Ansonsten finden sich mehr als 20 unterschiedliche Flugzeuge in dem Flugspiel.
Warum ich vermeide, Simulation zu sagen, liegt daran, dass die Entwickler sowohl Casual- als auch Core-Gamer für ihr Spiel gewinnen wollen. Aus diesem Grund hat man insgesamt 6 unterschiedliche Steuerungsoptionen eingebaut. Persönlich habe ich ein Steuerungs-Layout fürs Arcade-Gaming ausprobiert, das wirklich super simpel zu behandeln war. In meinem Fall steuerte ich die Maschine durch das Neigen des Nunchuk-Controllers und konnte mit dem Analogstick auf selbigem noch ein wenig an der Kamera justieren. Zielen ging halbautomatisch mittels Auto-Aim, das aber „absichtlich“ nicht vollständig funktioniert, um den Schwierigkeitsgrad dann doch nicht gänzlich obsolet zu machen.
Einen Online-Mehrspieler-Modus wird es nicht geben, dafür aber lokale Multiplayer-Gefechte im Splitscreen, für bis zu vier Spieler. Es stehen auch einige Modi für Mehrspieler-Partien zur Verfügung, neben den bekannten Deathmatch und Team Deathmatch auch Rennen, Jagen, Survival, Eskorte und Tag. Bei letzterem schießt man den „markierten“ Gegenspieler ab um hinterher selbst zum Gejagten zu werden. Beim „Jagen“ muss man nach Ballons und LKWs suchen und diese zerstören und steht dabei im Wettbewerb mit den Mitspielern.
„Combat Wings“ hat bei mir einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Die Geschichte im Singleplayer-Modus wird mittels synchronisierten Sprechern in englischer Sprache erzählt – es wird deutsche Untertitel geben. Die Entwickler von City Interactive gaben von sich selbst an, sich gut mit der Plattform auszukennen und „Combat Wings“ kann als gutes Beispiel dafür herhalten. Für Freunde von Flugsimulationen bleibt abzuwarten, ob diese wirklich mit der Koste zufriedengestellt werden können. Aber für gepflegte Luftschlachten im Setting des Zweiten Weltkriegs gibt es in Zukunft zumindest eine Option mehr, und nicht die Schlechteste.
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