In der einjährigen Studie der University of East Carolina wurden die Wirkungen von Casual Video Games bei der Verringerung von Depressions- und Angstsymptomen untersucht.
Laut dem Institute of Mental Health leiden 20,9 Millionen Erwachsene in den USA an Stimmungsstörungen; 14,8 Millionen von ihnen gar an erheblichen Depressionen. Depressive Störungen treten dabei häufig in Verbindung mit Angststörungen auf. In der einjährigen, auf Stichproben beruhenden klinischen Studie des Psychophysiologielabors und der Biofeedback-Klinik der East Carolina University, wurden von Juli 2009 bis November 2010 die Auswirkungen von Casual Video Games bei der Verringerung von Depressions- und Angstsymptomen untersucht. 59 Probanden – 30 Frauen und 29 Männer im Alter von 18 bis 74 Jahren – nahmen an der Studie teil; 29 Teilnehmer dienten der Studie als Kontrollgruppe. 63 Prozent der Probanden waren Gamer, die restlichen 31% der Probanden nicht. Nachdem die Methodik und logistische Planung der Studie zwischen Juli 2009 und August 2010 entwickelt worden war, wurde zwischen August bis November 2010 die klinische Phase der Studie durchgeführt. Die Probanden spielten die drei gewaltfreien Puzzlespiele Bejeweled 2, Peggle und Bookworm Adventures von Popcap. Die Studie wurde unter Verwendung psycho-physiologischer, biochemischer und psychologischer Messmethoden getestet. Als Ergebnis wurde eine durchschnittliche Reduzierung von depressiven Symptomen und eine bedeutende Verringerung von Angstgefühlen in Höhe von 57 Prozent in der experimentellen (Videospiel-) Gruppe festgestellt. Außerdem stellten die Forscher fest, dass das Spielen der Casual Games zur Stimmungsverbesserung beiträgt. Sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte im Vergleich zur Kontrollgruppe ließen sich feststellen.
Dr. Carmen Russoniello, betreuende Professorin der Studie: „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen ganz deutlich den wesentlichen Wert von bestimmten Casual Games bezüglich bedeutender positiver Effekte bei den Stimmungen und Angstwerten der Menschen, die in irgendeiner Form an Depressionen leiden. Meiner Meinung nach unterstützen die Ergebnisse die mögliche Verwendung von verordneten Casual Games zur Behandlung von Depression und Angst als Ergänzung zu oder vielleicht sogar als Ersatz für Standardbehandlungsmethoden unter Einschluss von Medikation“. Die Probanden mit moderaten bis schweren Depressionen wurden im Nachhinein als geringe bis minimale Depression eingestuft. Somatische oder allgemein physische Symptome verbesserten sich in der experimentellen Gruppe im Durchschnitt um 36 Prozent. Die durchführenden Forscher der Studie resümierten ihre Studie mit der Forderung, dass depressiven Patienten der Zugang zu Casual Games erleichtert werden sollte. Nur 25 Prozent der depressiv erkrankten Patienten erhielten eine Behandlung, so die Forscher.
Casual Games verfügen scheinbar über spezifische Qualitäten, die, wenn sie gespielt werden, physiologische und biochemische Veränderungen hervorrufen, die positiven Veränderungen in der Stimmung und in den Angstwerten entsprechen. Somit sei es wichtig, die preiswerten und leicht zugänglichen Casual Games für alle Patienten auch in Gesundheitskliniken, Gemeindezentren und medizinischen Online-Portalen verfügbar zu machen.
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