Autor:  27.06.2009, letztes Update: 30.10.2020

Testtagebuch: Anno 1404 #1 – zurück ins Anno Domini

Anno 1404 - Screenshot
Anno 1404 - Screenshot

Am Donnerstag war der große Tag für Strategiespielfans: Das wohl meist erwartete Strategiespiel des Jahres wurde veröffentlicht, Anno 1404 unter dem französischen Publisher Ubisoft. Für viele Spieler wurde die Vorfreude allerdings gebremst, als bekannt wurde, dass mit Anno 1404 ein weiteres Spiel über Digitales Rechtemanagement geschützt wird und nur drei Installationen erlaubt.

Weiter konnte man die Frage stellen, wie beim ersten “echten” Anno die Einflüsse von Ubisoft auf die Arbeit vom deutschen Entwicklerstudio Related Designs sein  würden – “Der Fluch des Drachens” war schließlich nur die Erweiterung für Anno 1701 und alle Teile davor wurden unter der Feder von Sunflowers entwickelt, bevor Ubisoft den deutschen Produzenten übernahm. Man durfte also durchaus gespannt sein, wie Anno sich nun präsentieren würde.

Trotz dieser Vorzeichen ließ ich mich nicht einschüchtern und kaufte mir bereits am Mittwoch das Spiel, als ich es in einem Elektronikmarkt entdeckte und stellte gleich nach den ersten Spielminuten fest: Anno ist weiterhin Anno.

Als einige Missionen in der Kampagne gespielt sind, lässt sich sagen, dass die Bedienung in Form der Menüs zwar verändert wurde und es eine andere Handlung im Gegensatz zum Vorgänger gibt, aber der Anno-Geist schwebt auch über dem jüngsten Sprössling von Related Designs.

In den Missionen dient man jetzt nicht mehr der Königin sondern unterliegt dem Kaiser, zu dessen Ehren ein Dom gebaut wird, um auf eine Heilung für seine Krankheit zu hoffen. Schließlich gerät man im Verlauf des Spiels mit der neuen Zivilisation in Verbindung: dem Orient. Hier kann ich als Spieler, durch besondere Beziehungen, in die orientalische Baukunst eingewiesen werden und selbst Nomadenstämme gründen, deren individuelle Bedürfnisse befriedigt werden wollen.

Damit die eigenen Siedler über den Bürger-Status hinauskommen, ist es außerdem wichtig gute diplomatische Beziehungen zum Orient zu pflegen und diese weiter auszubauen, um in der Gunst zu steigen. Dann nämlich gibt es die Pläne für weitere neue orientalische Bauobjekte, die teilweise auch Rohstoffe und Grundlage für die eigene Produktion von Stoffen und Waren liefern. So müssen für manche Rohstoffe erst Ressourcen mit Hilfe orientalischer Baukunst und Wissen gewonnen werden, die essentiell für das weitere Wachstum und den Aufstieg der Bevölkerung sein können.

Optisch erkenne ich sofort, dass Anno gespielt wird und nichts anderes. Die Spielewelt kommt mir bekannt vor, auch sie hat grafisch ein Update erhalten und kann, dank DirectX 10, mit tollen grafischen Effekten punkten. Genauso muss man die passende, schön anzuhörende und ausdrucksstark wirkende musikalische Untermalung erwähnen.

Die, eine neue Mission einleitenden bzw. bestandene beendenden, Videosequenzen können ähnlich überzeugen. Hier muss lobend erwähnt werden, dass keine vordefinierte Landschaft bei den Abschlussfilmen benutzt wird, sondern das Schiff direkt aus dem selbst gebauten Hafen in die weite Welt hinaussegelt und dort auf andere Abenteuer aber auch Gefahren trifft.

Nach den ersten Eindrücken kann ich also feststellen, dass man das Spiel weiterentwickelt hat, aber sich selbst und der Anno-Linie treu bleibt – das gelingt und überzeugt.

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