Die Erwartungen sind riesig. Mit Call of Duty Modern Warfare 3 kehrt ein neuer Teil der extrem beliebten Call-of-Duty-Serie zurück. Viele sinnvolle Erweiterungen wurden versprochen, extrem viele und interessante Schauplätze und noch mehr Action. Wir waren wirklich selber sehr gespannt darauf. Alles nur Geldmacherei oder doch ein Kracher? In unserem Test erfahrt ihr mehr.
Über die Geschichte wollen wir dieses Mal nicht ganz so viele Worte verlieren und widmen uns direkt der Kampagne. Serientypisch ist wieder alles sehr actionreich inszeniert und befördert euch direkt in den 3. Weltkrieg. Wer sogar noch Dolby Surround sein eigen nennen kann, der wird richtig vom Hocker gehauen. Allerdings sind die spielerischen Aspekte auch immer sehr wichtig, denn Grafik und Sound alleine reichen auf keinem Fall aus.
In der Kampagne hat sich gegenüber dem Vorgänger spielerisch nichts geändert. Ihr lauft von Checkpoint zu Checkpoint und verfolgt eine doch sehr interessante Geschichte mit Soup, Yuri und weiteren bekannten Gesichtern aus der Modern-Warfare-Serie. Die Schauplätze sind extrem gut gelungen. Ihr befindet euch unter anderem in New York City, Hamburg, London, Paris und vielen weiteren großen Städten.
Zwischendurch kommt ihr auch mal an ruhigere Plätze, an denen ihr sehr vorsichtig und leise sein müsst. Was uns bei diesem Teil sehr gestört hat ist, dass ihr sehr oft irgendwelchen Leuten folgen müsst. So ziehen sich die Missionen unnötig lang und man wird stark ausgebremst. Während ihr schon sehr viele oder alle Gegner ausgeschaltet habt, müsst ihr trotzdem noch ewig lange einem Soldaten hinterherlaufen, um weiterzukommen.
Leider sind die Missionen wieder sehr linear aufgebaut, Freiheiten gibt es quasi keine. Für die Sammler unter euch gibt es erneut viele Computer in den Missionen zu finden. Teilweise sind diese recht fies versteckt. Trotz der Kritik muss man ganz klar sagen, dass Call of Duty MW3 eine hervorragende, bombastische und vor allem spannende Kampagne bietet. Die Story ist bis zum Schluss sehr gut aufgebaut und zeigt sogar kleine Wendungen.
Die beliebten Koop-Missionen aus MW2 sind auch wieder an Bord. So könnt ihr gemeinsam mit einem Freund online oder lokal, oder mit fremden Leuten alle Missionen nochmal in einem separaten Spielmodus zocken. Das Schöne ist, dass die Karten und Reihenfolge der Ziele nicht exakt genauso sind wie im Singleplayer-Modus. Viele Missionen erfordern gemeinsames Geschick und Taktik, was auf jeden Fall sehr viel Spaß macht.
Vor allem die Jagd nach allen drei Sternen pro Mission steigert die Motivation. Manche Missionen müssen sogar Koop gespielt werden, da diese nicht alleine spielbar sind. So muss zum Beispiel einer von euch die Überwachungskamera steuern und alle Bereiche genauestens prüfen, während euer Freund nach und nach die Bereiche erkundet. Ein neuer Parcours wurde ebenfalls integriert, der wieder mit neuen Rekorden gefüttert werden möchte. Mittlerweile hat Infinity Ward neue Spezialmissionen hinzugefügt, sodass euch nicht so schnell langweilig werden dürfte.
Ja, es ist nicht ganz dasselbe, aber man kann es durchaus vergleichen. Call of Duty MW3 hat einen neuen Modus, in dem ihr ähnlich wie in Black Ops gegen eine immer größer und stärker werdende Zahl von Soldaten kämpfen müsst. Die ersten Runden sind noch relativ einfach, die höheren Stufen fordern dann schon richtig. Irgendwann kommen Helikopter, Juggernauts und explosive Hunde auf euch zu.
Damit ihr euch zwischendrin immer stärken könnt, dürft ihr während der Runden immer einkaufen gehen. Es gibt drei verschiedene Stationen: Waffen, Granaten/Zubehör und Perks. An jedem dieser Bereiche könnt ihr entsprechend einkaufen. So könnt ihr neue Waffen, Granaten oder interessante Perks erwerben. Bevor dies allerdings möglich ist, müsst ihr natürlich entsprechend Geld verdienen. Headshots und Tötungen mit dem Messer bringen natürlich mehr Kohle als ein normaler Schuss in den Bauch. Damit ihr aber gewisse Boni erreichen könnt, gibt es kleine Nebenziele wie fünf Headshots in einer gewissen Zeit oder zehn Soldaten Erstechen in einer vorgegebenen Zeit. Der ganze Spaß ist mit bis zu maximal vier Spielern möglich und macht wirklich süchtig.
Wie bei jedem Call of Duty ist auch bei MW3 der Multiplayer das Herzstück des Spiels. Es gibt wieder die üblichen Matches, die ihr bereits von den Vorgängern kennt. Lediglich ein paar neue wurden hinzugefügt. Es gibt nun ein Team Deathmatch, wo ihr zusätzlich nach dem Kill eine Medaille einsammeln müsst. Wenn ihr jemanden tötet, lässt er diese fallen und es gilt diese so schnell wie möglich einzusammeln. Wer am Ende am meisten hat, gewinnt natürlich.
Außer den bekannten Features wurden ein paar sehr sinnvolle Neuerungen eingebaut. Für eure Perks könnt ihr nun zwischen drei „Wegen“ entscheiden. So gibt es zum Beispiel den Supporter-Weg, der nur Perks für die Unterstützung eures Teams freischaltet. Ihr könnt jederzeit selbst entscheiden, welche Art von Perks ihr erhalten möchtet. Wenn ihr lieber Einzelgänger seid, dann rüstet man natürlich keinen Supporter aus, sondern wählt den gefährlichen und explosiven Weg. Schön ist auch, dass man jederzeit sieht, wie viele Kills man noch braucht, bis man ein neues Zubehör bekommt. Schade ist, dass dafür die Anzeige für die Erfahrungspunkte weggefallen ist und ihr somit nicht immer gleich seht, wann ihr in einen neuen Level aufsteigt.
Eure Statistiken könnt ihr jederzeit bei Call of Duty Elite (extra Bericht) einsehen. Hier wird euer Spielverhalten genauestens aufgezeichnet und kann euch für zukünftige Strategien sehr gut weiterhelfen. Zudem kann man über Elite an Wettbewerben teilnehmen, bei denen es tolle Preise zu gewinnen gibt.
Die Technik ist bombastisch. Es kann zwar nicht mit Battlefield 3 mithalten, allerdings sieht es wirklich Klasse aus. Die Engine ist auch schon ein bisschen veraltet, allerdings wird einem hier keine Engine verkauft, sondern ein Spiel – wie es auch die Entwickler immer erwähnen. Wir teilen diese Meinung, zudem ist technisch alles einwandfrei.
Das einzige, das man ganz klar nach wie vor bemängeln muss, ist die Computer KI. Deren Verhalten ist meist so dämlich. Die Gegner suchen nie richtig Deckung oder laufen ins offene Feuer, und das eigene Team ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Dies ist allerdings eine bekannte Krankheit, die behandelt werden hätte können, da viele andere Entwickler das vormachen.
Modern Warfare 3 ist wie sein Vorgänger schon eine Bombe. Es gibt sinnvolle Erweiterungen, aber auch kleine Design-Patzer, die einfach nerven. Warum soll ich denn so oft in den Missionen jemandem folgen? Das verlangsamt den Spielfluss unnötig. Der Multiplayer-Modus trumpft richtig auf, vor allem der „Zombie“- und Koop-Modus sind der Wahnsinn. Schön, dass diese Spielmodi den Weg ins Spiel gefunden haben. Was sollen wir zu diesem Hit noch groß sagen? Call of Duty MW3 ist einfach bombastisch gut.
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