Autor:  Otto Normal 19.12.2005, letztes Update: 18.09.2018
Wertung: 4.0

X3: Reunion im Test: Kommt da noch was?

x3 - Screenshot
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X3: Reunion im Test. Ganz ehrlich: Ich habe mich darauf gefreut. Die ersten Beschreibungen ließen hoffen, die Bilder machten Mut, das Konzept, Krieg & Frieden, Handel und Sabotage im Weltraum, war aus X2 bekannt. Es war Zeit für einen dritten Teil, der Markt war bereit, die Spieler warteten. Ideale Startbedingungen. Denkt man. Dann kam X3.

Fast alles beim Alten

Das Spielkonzept ist altbekannt: Sie sind ein Raumpilot in einer Galaxis, die der unseren ähnelt (sieht man mal von den vielen außerirdischen Rassen ab, die es in X3 gibt) und verdienen sich Ihre Lorbeeren durch Handel und/oder Gewalt. Ziel des Spieles ist es, ganz gesellschaftskonform, mehr Geld zu machen, mehr Ruhm anzuhäufen bzw. wichtiger, ja, mächtiger zu werden. Wie, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Ob als friedlicher Händler, Weltraumpolizist oder Freibeuter bleibt dem Spieler überlassen – inklusive aller logischen Konsequenzen.

Augen auf, Ohren zu

Es fällt schwer es anders zu beschreiben: Die Grafik von X3 ist klasse. Raumschiffe mit modernsten Lichteffekten, schöne Laser, große Raumstationen und fein animierte Planetensysteme, umrahmt von Asteroiden und Sonnen. Die musikalische Untermalung ist dafür spätestens nach zwei Stunden todlangweilig, obwohl sie imEinzelnen gut ist. Die ständigen Wiederholungen zerstören die Spielatmosphäre.

Haben oder Sein

Es geht also ums Geld. Viel Geld. X3 simuliert eine ganze Galaxis mit einem variablen Preissystem. Preise für Waren schwanken je nach Angebot und Nachfrage. Sie sitzen mittendrin, mit einem kleinen Erkundungsschiff und, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, einem Handelsschiff und hoffen, irgendwo gute Gewinne zu machen, um Ihre Schiffe aufzurüsten, zu reparieren, teurere Waren in größeren Mengen umzusetzen und später neue Schiffe zu kaufen. Das Größte ist es, wenn man nach zahlreichen Stunden seine erste eigene Raumstation bauen kann, die zum Beispiel Kristalle für die Waffenproduktion herstellt. Ab diesem Punkt fließt das Geld in Strömen, weitere Investitionen sind ein Kinderspiel. Das alles ist aber ein eher passiver Job, es sei denn man hat besondere Freude daran, Handelseinsätze zu fliegen. Für alle anderen gibt es sogenannte Sektorenhändler, die eigenständig innerhalb eines Sektors handeln und später zu Universumshändler aufsteigen, welche – Überraschung – im ganzen Universum Ihren Kontostand vergrößern. Was aber bleibt da noch dem Spieler?

Böse Buben gibt’s überall

Feinde. Viele Feinde. Im Spiel erkennt man diese zum Glück, anders als im echten Leben, durch rote Rahmen um ihre Schiffe. Mit einem Klick visiert man sie an und kann seinen Feind durch den Raum jagen. Mit dabei diverse Waffensysteme: Von Strahlenwaffen über Raketen, Flakgeschütze und Hackerangriffe ist allerlei im Angebot. Die richtig bösen Waffen passen aber nur auf die richtig großen Schiffe. Und die kosten entsprechend. Hier ist also Geduld gefragt. Mitunter viel Geduld. Gut, dass es den Raumzeitverzerrer gibt, der den Spielfluss bis zu verzehnfacht, was aber auch dringend nötig ist.

Fazit: Da fehlt doch was…

Bei X3: Reunion fehlt was. Stationen bauen, Schiffe kaufen, Piraten jagen. Und eine Story? Ja, es gibt sowas in der Art. Aber die ist dünn wie heiße Brühe und lenkt eigentlich nur ab vom Weltraumindustriegigant-Spielen. Auch die feindlichen Alien-Rassen wurden zahnlos eingefügt und haben schon den ersten gut ausgerüsteten Schiffen mit ein, zwei Raketen wenig entgegenzusetzen. Klar, später wird schwerer, aber dann hat man ja auch schon seine eigene Flotte. Ziel des Spieles ist es nicht, die Galaxis zu retten, sondern viel, viel Geld zu machen. Und hier wird es langweilig.

Spätestens wenn man in jedem Sektor einige Fabrikkomplexe gebaut hat, hunderte Schiffe der eigenen Firma durch den Raum düsen und Träger an den Grenzen zum Piratengebiet eskortieren, fragt man sich, warum man eigentlich noch weiterspielen soll.

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