Transformers als Videospiel, das kann doch nichts Tolles werden, oder? Meist sind Lizenz-Umsetzungen einfach nur schlecht. Mit dem Vorgänger konnte allerdings das eher unbekannte Entwicklerstudio High Moon Studios zeigen, dass dieses Klischee eben nicht so sein muss. Anstatt sich an die beliebten Filmvorlagen zu halten, setzte man auf die Transformers der 80er-Jahre, mit einem ganz eigenen Abenteuer. Dass dies wunderbar gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test!
Gleich zu Beginn des Spiels werdet ihr richtig hart gefordert. Von wegen erst mal gemütlich die Steuerung kennenlernen. Es bleibt kaum Zeit sich auszurichten. Allerdings ist das ein sehr positiver Aspekt, denn so spart man sich ewig langweilige Dialoge. Natürlich werdet ihr trotzdem im Laufe der ersten Mission einige Tipps erhalten, sodass auch komplett action-fremde Spieler die Chance haben sich einzuleben.
Die Story ist schnell erklärt: Die Decepticons wollen Cybertron komplett beherrschen und auch die Autobots befehligen können. Optimus Prime möchte den fast zerstörten Planeten Cybertron verlassen, allerdings versuchen die bösen Decepticons dies mit aller Kraft zu vermeiden.
Ein grandioser Pluspunkt, der schon zu Beginn auffällt ist, dass ihr in die Rolle verschiedener Protagonisten schlüpft. Prinzipiell lassen sich alle Transformer gleich steuern, aber dadurch, dass alle verschiedene Waffen und Eigenschaften bieten, fühlt sich alles sehr abwechslungsreich an.
Mit nur einem Knopfdruck transformiert ihr euch und seid dementsprechend als Fahrzeug unterwegs. Während ihr anfangs viel im Raumschiff unterwegs seid und die Gegner eliminiert, fahrt ihr außerhalb mit der Zeit um die Wette. Schön ist, dass ihr öfter selbst entscheiden könnt, wie ihr an eine Mission rangeht. Manche Transformer können sich unsichtbar machen und so an den Gegner anpirschen. Öfter hatten wir aber Probleme, die Gegner von Freunden zu unterscheiden.
Die Mechanik des Spiels funktioniert durchwegs gut. Die Steuerung reagiert wunderbar und ist schnell erlernt. Auch das Wechseln der Waffen und das Schießen geht durchweg positiv von der Hand. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr von gefallenen Gegnern kleine Energiewürfel, die ihr entweder für Energie oder als Währung nutzen könnt. Mithilfe der Teletraan 1 Station könnt ihr eure erworbenen Würfel für neue Gadgets einlösen. Dies können neue Waffen sein, Upgrades für Waffen oder eben neue Rüstung. Praktisch dabei ist, dass alle erworbenen Gegenstände für alle Transformer zugänglich sind.
Ganz klar kann Transformers: Untergang von Cybertron mit seiner Inszenierung und Abwechslung punkten. Ich muss betonen, dass ich kein Fan der Serie bin. Allerdings ist das Setting sehr spannend und es macht einfach Spaß, mit den Decepticons oder Autobots durch die Level zu ballern. Ja, ihr habt richtig gelesen, ihr werdet mit beiden Fraktionen spielen. Anders, als bei vielen anderen monotonen Action-Titeln sind die einzelnen Fähigkeiten wirklich höchst unterschiedlich und fühlen sich immer speziell an. So vergeht die Kampagne mit knapp 8–10 Stunden wie im Flug. Allerdings müsst ihr euch keine Sorgen machen, denn es gibt noch einen Multiplayer-Modus obendrauf.
Ihr habt zwar in diesem Teil keinen Koop-Modus, dafür einen sehr stark aufgebohrten Multiplayer-Modus. Auch in Untergang von Cybertron könnt ihr wieder einen Transformer nach euren Wünschen zusammenbasteln. Dabei sind die Details und die Möglichkeiten um ein Vielfaches mehr geworden. Habt ihr alle Parameter angepasst und eure Zugehörigkeit gewählt (Autobots oder Decepticons), könnt ihr euch ins Gefecht stürzen. Auf dem Mehrspieler-Schlachtfeld erkämpft ihr euch Erfahrungspunkte, für die ihr wiederum Perks und Levelaufstiege erhaltet. Wer viel spielt, züchtet sich mit der Zeit einen machtvollen Roboter heran. Mich beschäftigt der Multiplayer-Modus noch nach Stunden!
Transformers: Untergang von Cybertron ist keine lizenzkranke Schleuder wie man es erwartet. Vielmehr steckt hier die Liebe im Detail: Ihr könnt sehr viele verschiedene Charaktere steuern, habt sehr viel Abwechslung und auch der Multiplayer-Modus rockt richtig. Nicht nur für Fans der Serie einen Blick wert!
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