Tortuga: Two Treasures im Test. Fürchten Sie sich vor Thomas „Hawk“ Blythe. Sonst geht es Ihnen, wie vielen Menschen, die von ihm erledigt wurden – auf seinen Streifzügen durch die Meere, zwischen Port Royale und Tortuga.
Inzwischen ist es Tradition bei manchen Spiele-Herstellern, alle Jahre wieder ein Piratenspiel auf den Markt zu bringen. Der Gütersloher Entwickler Ascaron Entertainment (Anstoss, Sacred) hatte zuletzt mit seinen Spielen Port Royale und Patrizier 2 große Erfolge. Deshalb liegen dem neuen Spiel aus dem Hause Ascaron, Tortuga: Two Treasures, beide bei. So möchte man der Branche und den Konsumenten zeigen: Piratenspiele können erfolgreich sein, schaut nur uns an!
Zu Beginn kapern Sie andere Schiffe, kämpfen mit Schwertern und erlegen die Besatzung des gegnerischen Schiffes. Zuvor schießen Sie mit Ihren Bordkanonen auf das Schiff. Aber passen Sie auf: Man schießt zurück. Trotz allem haben Sie leichtes Spiel. Man gibt auf und lässt sie aufs Schiff. Die einzige „schwere“ Aufgabe ist lediglich, den Kapitän umzulegen, der mit einer Pistole bewaffnet auf Sie zielt. Wie ein Wunder macht das Ihrem Piratenkörper nichts aus, sodass der Kampf in wenigen Sekunden beendet ist.
Ihre Aufgabe ist es, mittels dem gekaperten Schiff unter fremder Flagge in einen Hafen einzulaufen. Blöd ist, dass Sie nun nicht mehr unter einer Piratenflagge stehen und von Ihren Kollegen angegriffen werden. Mit einigen schlauen Manövern und vollem Tempo sind die Banausen aber schnell abgehängt. Recht bald laufen Sie in den ersten Hafen ein. Bevor Sie an Land gehen können, müssen Sie jedoch erstmal ein paar Truppen auf anderen Schiffen besiegen. Dank Ihrer Übermacht gelingt es Ihnen nach wenigen Minuten.
Dabei hätte die Schlacht schnell zu Ende gehen können, stand Ihr Schiff doch bald unter Feuer. Gott sei Dank haben Sie Gegenstände dabei, mit denen Ihr Schiff während des Kampfes repariert werden kann.
Sind Sie dann endlich auf festem Boden angelangt, möchten Sie mit Ihrer hübschen Begleitung durch ein Tor. Schade: Dort stehen Wachen. Wie kommen Sie dort vorbei, ohne als Pirat aufzufallen? Kurzerhand besuchen Sie eine Kneipe, wo Ihnen ein Mann einen Tipp gibt. Es gebe eine Wachablösung, erzählt er. Dann sei nur ein Soldat vor dem Tor. Wir hätten leichtes Spiel. Was kann schon so ein Mensch gegen mich machen, gegen den stolzen Pirat, der zuvor ein Schiff gekapert und andere zerstört hat? Nichts! Kurze Zeit später lassen Sie sich festnehmen, um dadurch die Herren der Stadt zu verwirren.
Im Gefängnis sind Sie nicht lange. Als Sie dann endlich gerettet sind, müssen Sie sich nur noch durch zahlreiche Wachen schlagen. Alles kein Problem.
Die Flucht ist geglückt, jetzt heißt es mit Ihrem Boot heil wieder aus dem Hafen herauszukommen. Aber es wird auf Sie geschossen.
Der Beginn dieser Geschichte hört sich spannend an? Mehr oder weniger, immerhin kann Tortuga fesseln. Nicht selten machen Sie lieber eine Mission weiter, statt eine Pause einzulegen.
Ihren Charakter und die Schiffe steuern Sie mittels der bekannten Ego-Shooter-Steuerung: Mit den Tasten W, A, S, D. Auf See wird mit der linken Maustaste gefeuert und auf Land angegriffen. Um die Segel zu setzen, muss lediglich lange genug die W-Taste gedrückt werden. Wird die S-Taste gedrückt, werden wie Segel wieder eingeholt und Ihr Schiff wird langsamer. Je nachdem, in welchem Level Sie sich befinden, steuern Sie große Schiffe oder auch nur kleine Boote.
Optisch ist Tortuga: Two Treasures ansprechend, aber nicht überwältigend. Die Entwickler haben der Engine nette Effekte spendiert, wie zum Beispiel Rauchpartikel. Das Wasser wirkt detailliert und erinnert an das wunderschöne Nass in Anno 1701. Als kleines Schmankerl unterstützt die Tortuga-Engine einen Tag- und Nachtwechsel – nette Idee! Dafür weiß die Akustik richtig zu überzeugen: Stets ist sie passend und lockert das Spielen auf – so gehört sich das. Auch die Synchronisation ist gelungen.
Wieder ein Piratenspiel! Schnell entpuppte sich AscaronsTortuga: Two Treasures jedoch als interessantes Computerspiel, das mich zu fesseln weiß. Die Geschichte ist zwar nicht überwältigend und die Entwickler nutzen teils bekanntes Terrain. Trotz alledem kapere ich gerne Schiffe und versuche auf Land gut zurecht zu kommen. Die Gesichte ist leider ohne Dynamik und die Aufgaben werden schnell schwer. Gleichwohl kann ich Freunden von Action- und Piratenspielen das Spiel empfehlen.
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