Mit Time and Eternity veröffentlichte flashpoint und NIS America ein japanisches RPG-Game der ganz besonderen Art, welches exklusiv für PlayStation 3 erschienen ist. Entwickelt von Imageepoch, erwartet euch ein JRPG welches durch eine Mischung aus 3D-Elementen und handgezeichneten 2D-Charakteren heraussticht und eine Welt eröffnet, in der es einem scheinbar so vorkommt, als würde man einen Anime spielen. Wie gut dieser erste Eindruck umgesetzt wurde, von was Time and Eternity handelt und ob das Gameplay ebenso gut funktioniert, könnt nun in unserem Test herausfinden.
Angesiedelt ist Time and Eternity in einer fiktiven Welt in der die Prinzessin und Protagonistin Toki, ihr zukünftiger Mann, ihre Freundinnen und ihr kleiner Drache Drake leben. Während ihrer Hochzeit kommt es zu einem unerwarteten und tragischen Attentat auf ihren Geliebten durch unbekannte Assassinen. Außerdem stellt sich heraus, dass die Prinzessin eine gespaltene Persönlichkeit besitzt, welche durch diesen Vorfall hervorgerufen wird. So erwartet euch einerseits die feinfühlige Prinzessin Toki sowie die harte Kämpferin Towa. Angesichts einer Warnung von vor sechs Monaten versucht die Prinzessin mit Hilfe ihrer Gabe der Zeitreise sechs Monate zurück zu reisen und dieses tragische Attentat durch die Assassinen zu verhindern.
Aus unerklärlichen Gründen Erwacht zudem der unbekannte Held und zukünftige Bräutigam der Prinzessin im Körper ihres Haustiers dem Drachen Drake. Nur doof das es ihm nicht möglich ist zu sprechen, so begleitet er die Prinzessin auf ihrer Reise und versucht sie möglichst zu unterstützen. Weiterhin aus Japano-RPGs bekannt, könnt ihr euch auf Zahlreiche amüsante und klischeehafte Dialoge zwischen den Charakteren gefasst machen, welche nur so voll von Humor und ungehemmten Reizen sprießen.
Die gespaltene Persönlichkeit der Protagonistin sorgt für ein abwechslungsreiches Geschehen sowohl in Dialogen als auch im Gameplay. So wechselt ihr stets durch Stufenanstiege zwischen den beiden Persönlichkeiten, wodurch euch sehr unterschiedliche Ereignisse und Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Wie in RPGs üblich sammelt ihr natürlich auch stets Erfahrungs- sowie Fertigkeitspunkte. Durch genügend Fertigkeitspunkte könnt ihr somit die Fertigkeiten von Toki und Towa individuell ausbauen und zum Beispiel neue starke Zauber lernen. Zudem lernt ihr nicht nur neue aktive Skills, welche ihr in den Kämpfen nutzen könnt, sondern auch passive Skills welche euch bestimmte Verbesserungen verschaffen und individuell ausgerüstet werden können.
Neben den besonders starken Zaubern stehen euch natürlich auch gewöhnliche Fern- und Nahkampfaktionen zur Verfügung. Außerdem kann man sich vor Gegenangriffen schützen indem man entweder blockt oder den Gegenangriffen ausweicht. Die Kämpfe selbst treten dabei gewohnt zufällig auf, während ihr euch durch die Landschaft bewegt. Anbei ist das Kampfsystem sehr einfach, schnell und läuft in Echtzeit ab.
Die Gegnertypen sind leider überwiegend gering, wodurch euch eine Vielzahl von gleichen Gegnertypen erwartet, welche zu oft lediglich einem anderen Element angehören. Nichtsdestotrotz erwarten euch harte Gegner mit abwechslungsreichen Fähigkeiten, welche stark zusetzen können, sofern ihr eine zu niedrige Stufe besitzen solltet.
Durch die weitgehend überwiegend eintönigen Kämpfe und deren Abläufe kommt es jedoch schnell zu einem monotonen Spielverhalten, wodurch die zunächst amüsanten und simplen Kämpfe irgendwann ihre Gegenteilige Wirkung entfalten. Nichtsdestotrotz gefiel uns das Gameplay, es fehlen nur die Actionreichen und Abwechslungsreichen Momente. So kommen besondere Finisher nur sehr selten vor.
Ein weiteres Manko ist die Aufrufbare Karte, auf der alle Fundorte der Truhen sowie Ereignisse markiert sind. Somit fällt jeglicher Reiz, die Umgebung zu erkunden weg. Auch das Questdesign erscheint ebenso sehr eintönig, da oftmals nur zwei Arten von Quests zur Verfügung stehen. Oftmals muss man bestimmte Monster besiegen, etwas Sammeln oder einfachste Aufgaben erledigen.
Time and Eternity besitzt eine durchwachsene Technik bzw. Spielmechanik. Zwar gibt es keine Ausfälle und das Spiel läuft problemlos, jedoch merkt man dass es technisch nicht auf heutiger Höhe ist. Neben dem monotonen Quest- und Leveldesign wird euch stets das gleiche geboten, wodurch es je nach Typ von Spieler stark nervig werden kann. Augenscheinlich wirkt das Spiel wie ein spielbarer Anime, was auf den ersten Blick einen wirklich guten Eindruck macht, jedoch wirken die Animationen oftmals abgehackt und stockend. Jedoch ist trotzdem der sehr besondere Stil hervorzuheben, welcher durch eine Mischung aus Cel-shading-Look der Umgebung und durch die handgezeichneten Charaktere hervorsticht.
Auch akustisch muss sich Time and Eternity zahlreiche Mankos zugestehen. Zwar sind die musikalische Untermalung sowie die Synchronisation in Ordnung, jedoch stoßen die sehr geringe Anzahl an Musik- und Soundsets, wodurch das Geschehen oft nervig wird, sowie die fehlende Lippensynchronität stark auf. Zur Verfügung stehen eine englische und japanische Sprachausgabe und englische Texte.
Time and Eternity ist ein Spiel für sich und wirkt wie ein scheinbar spielbarer Anime. Aus subjektiver Sicht mag Time and Eternity JRPG-Fans gefallen und bietet ein unterhaltsames Rollenspiel, mit recht humorvoller Story, bei der erstmals die Prinzessin ihren Geliebten rettet und nicht anders rum. Immerhin erwartet euch ein gut umgesetztes Kampfsystem mit gewohnten RPG-Elementen welche durch den Charakterwechsel zwischen Toki und Towa wirklich interessant wird.
Jedoch muss man insgesamt sagen, dass in allen restlichen Faktoren aus objektiver Sicht Time and Eternity spieltechnisch keinerlei Chance gegen andere Spielgrößen hat. So trefft ihr weitgehend auf eine langweile Spielumgebung, ein eintöniges Questdesign, die immer selben Gegner & Sounds sowie schlechte und stockende Animationen. Somit besteht weder eine Bindung zu Charakteren oder Story, noch zu Gameplay und Spielmechanik. Daher können wir Time and Eternity nur empfehlen, sofern ihr euch wirklich sicher seid und Interesse an diesem JRPG habt, denn genügend positive Ansätze bietet es trotzdem.
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