Für die Leute, die nicht gut mit beklemmender Enge und unwirtlichen Bedingungen klarkommen, aber dennoch gerne mal in die Welt Untertage reinschnuppern wollen, bringt der Publisher astragon nun den Untertagebau-Simulator 2011 für den PC in die Verkaufsregale. Ob das Spiel eine gute Ergänzung in der Reihe von Simulationen, oder vielleicht doch ein bisschen zu viel des guten ist, haben wir getestet und für euch in einem kurzem Review zusammengefasst.
Beim Start des Spiels hat man zu aller Anfang die Wahl zwischen „Missionen“ und „Freies Spiel“. Um ein wenig ein Gefühl für das Spiel und die zu bewältigenden Aufgaben zu bekommen, empfiehlt es sich mit den Missionen zu beginnen. In ihnen wird man Schritt für Schritt mit den Geräten und dem Tagewerk eines Bergarbeiters vertraut gemacht. Wem das Tutorial im Spiel etwas zu dürftig ist, der kann sich ein ausführliches 15-seitiges Handbuch, das als PDF-Datei vorliegt, zur Hand nehmen.
Der Untertagebau-Simulator 2011 ist einfach und solide aufgebaut, so dass es ohne große Vorbereitungen direkt in die ersten Missionen gehen kann. In vier verschiedenen Bergwerken kann hier Kohle, Salz, Eisenerz oder sogar Gold abgebaut werden. Dazu werden einem allerhand Maschinen und Werkzeuge zur Verfügung gestellt; über 20 Missionen stehen bereit. Um neue Fahrzeuge für den Fuhrpark zu freizuspielen, muss man sich mit Kohlenhobel, Arbeitsbühne, Teilschnittmaschine, Radlader und vielem mehr durch das Gestein kämpfen. Aber nicht nur mit viel PS wird man hierbei unterstützt, verschiedene Sprengstoffe erleichtern die Arbeit ebenfalls.
Die Steuerung der Fahrzeuge ist zwar sehr simpel gehalten, dennoch stößt man schnell an seine Geduldsgrenzen, wenn es beispielsweise an das Bohren von Sprenglöchern geht. Die so genannte Teilschnittmaschine bewegt sich leider nur im Schneckentempo in Richtung Ziel. Immerhin lässt sich das durch das Freispielen von „Upgrades“ ändern. Am Einsatzort angekommen, hat man dann auch noch mit der Kameraführung zu kämpfen. Bis der richtige Blickwinkel zur perfekten Positionierung der Löcher gefunden ist, vergehen gefühlte Stunden. Kleinere Bugs, wie das Hängenbleiben an Wänden (mangels ordentlicher Kollisionsabfrage), sobald man diese mit dem Fahrzeug berührt, heben die Laune nicht wirklich. Minutenlanges Drücken der „Rückwärts-Taste“, um sein Fahrzeug wieder zu befreien, stellt die Geduld ein weiteres mal auf die Probe.
Selbst die derzeit besten Grafikkarten können an der eher mäßigen Grafik des Untertagebau-Simulators 2011 wohl nichts mehr ändern. Von einem Simulator aus dem Jahr 2011, der realistisch sein möchte und eine „hochwertige“ 3D-Grafik verspricht, hätte ich etwas mehr erwartet. Diese Art der Grafik ist man eher aus einer älteren Generation von Spielen gewohnt. Der Soundtrack ist dagegen recht gut gelungen und macht durchaus gute Laune.
Die Bedienung des Untertagebau-Simulators ist, wie schon gesagt, sehr simpel geraten. Die Steuerung der Fahrzeuge erfolgt über die gewohnten Tasten „WSAD“ sowie über die Pfeiltasten. Der Perspektivenwechsel findet über vorgegebene Einstellungen oder selbstständig über die Maus statt, wobei man für die zweite Variante ein wenig Geduld aufbringen muss.
Um die Arbeitsabläufe in einem Bergwerk kennenzulernen ist der Untertagebau-Simulator 2011 genau das Richtige. Jedoch stehen Anspruch und Wirklichkeit bei dem Versprechen einer „realistischen“ Simulation etwas auseinander. Eine nicht besonders hochwertige Optik, kleinere Macken bei der Bedienung und unnötige Bugs werten das Spiel zu sehr ab. Wer also ein Spiel mit liebe zum Detail erwartet, sollte lieber auf einen Kauf verzichten.
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