Autor:  Martin Vaßen 06.07.2012, letztes Update: 29.11.2018
Wertung: 7.0

Test: Das schwarze Auge: Satinavs Ketten

Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - Screenshot
Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - Screenshot

Satinavs Ketten heißt der frisch erschienene Ableger aus der „Das Schwarze Auge“-Reihe. Nicht etwa ein Rollenspiel erwartet Games, sondern ein Point-and-Click-Adventure, für das sich Deadalic Entertainment verantwortlich zeichnet. In diesem Genre hat Daedalic schon oft von sich reden gemacht, zuletzt auch mit mit Titeln wie Deponia oder Harveys neue Augen. Das Abenteuer Satinavs Ketten erschien vor knapp zwei Wochen für den PC und läuft über Steam. Wir haben es natürlich auch gespielt. Ob es so viel Spaß macht, wie die andern Adventures von Deadalic Entertainment, erfahrt Ihr in diesem Review.

Das geplagte Königreich

Die Geschichte von Satinavs Ketten beginnt im Königreich Andergast. 13 Jahre vor Beginn der eigentlichen Geschichte wurde dort ein böser Seher hingerichtet, der das Land in Finsternis stürzen wollte. Mit seinen letzten Atemzügen verfluchte er den jungen Geron. Über ein Jahrzehnt später wird das Land von einer mysteriösen Krähenplage heimgesucht, und es deuten immer mehr Vorzeichen darauf hin, dass der böse Seher von den Toten auferstanden ist, und Rache am gesamten Königreich nehmen will. Nur eine Person ist in der Lage die Pläne des Bösen zu durchkreuzen: Der verfluchte Vogelfänger Geron. Der Spieler schlüpft in die Rolle des unfreiwilligen Helden und macht sich, begleitet von der Fee Nuri, auf eine gefährliche Reise um Andergast zu retten.

Point and Click vom Feinsten

Satinavs Ketten ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure. Mit der Maus navigiert man den Charakter durch die gezeichneten Schauplätze der Spielwelt Aventurien. Fährt man mit dem Cursor über ein interessantes Objekt, verändert er sich und zeigt an, wie man damit interagieren kann. Mit fast allen Personen kann man sprechen, und meistens haben diese dann sogar etwas Interessantes zu sagen. Die Dialoge werden über ein Mehrfach-Auswahlsystem geführt, wobei die Gespräche mit jeder Option immer weiter in die Tiefe gehen.

Wie es sich für das Genre gehört, kann man natürlich allerlei Gegenstände aufsammeln, die einem später im Spiel mal nützlich werden. Entweder muss man mit der Umgebung interagieren, oder einzelne Dinge miteinander kombinieren, um sie sinnvoll einsetzen zu können. Hin und wieder gilt es auf die besonderen magischen Fähigkeiten der beiden Hauptpersonen zurückzugreifen. Geron kann Dinge wie Krüge und Gläser einfach so zerspringen lassen, während Nuri kleine kaputte Teile wieder reparieren kann.

Durch kluges Kombinieren und teilweise viel Nachdenken muss der Spieler Unmengen von Rätseln Lösen, um schließlich das Königreich zu retten. Hin und wieder wäre eine Art Tipp-Funktion allerdings wünschenswert gewesen, denn stellenweise ist es doch ziemlich schwer herauszufinden mit welcher Aktion, oder welcher Item-Kombination man ein Rätsel lösen kann.

Charaktere mit Tiefgang

Besonders gelungen sind die Charaktere im Spiel. Jeder hat eine eigene Geschichte und eine eigene Persönlichkeit. Je weiter man im Spiel kommt, desto mehr lernt man über die Vergangenheit und Beweggründe der Hauptfiguren. Die Gespräche sind übrigens komplett vertont. Die Stimmen der Sprecher passen fast immer perfekt zur Figur. Nur die Stimme der naiven und kindlichen Nuri passt manchmal nicht, weil sie hin und wieder zu alt klingt; Schon nach kurzer Zeit wachsen einem die beiden Hauptrollen des Spiels ans Herz und man versinkt in der Story.

Optisch und akustisch ansprechend

Die Grafik des Spiels ist zwar in 2D gehalten, aber das passt sehr gut zum Spiel. Alle Hintergründe und Schauplätze sind handgezeichnet und sehen wirklich sehr gut aus. Die Palette reicht dabei von belebten Städten, über finstere Orkhöhlen, bis hin zu verzauberten Palästen. Dabei sticht vor allem der Detailreichtum ins Auge.

DSA Satinavs Ketten ist, wie erwähnt, komplett auf Deutsch vertont. Die Stimmen wirken fast immer authentisch. Der Soundtrack ist obendrein ziemlich gut gelungen, ebenso wie die Geräuschkulissen der Handlungsorte.

Gesteuert wird das Spiel komplett mit der Maus. Mit Linksklicks bewegt man den Charakter durch die Schauplätze. Je nachdem, ob man mit Rechts- oder Linksklick mit der Spielwelt interagiert, führt Geron unterschiedliche Aktionen aus. Die Steuerung ist dementsprechend simpel, und schnell verinnerlicht.

Fazit

„Satinavs Ketten“ ist ein wirklich durchgehend gelungenes Adventure. Story und Atmosphäre sind spannend, und halten viele überraschende Wendungen bereit. Grafik und Sound passen fast immer sehr gut zum Spiel, und erzeugen sehr viel Atmosphäre.

Für Fans der Serie und des Genres ist das Spiel ein absolutes Muss, und auch allen anderen kann man es nur weiterempfehlen. Positiv ist außerdem, dass Aventurien also nicht nur in Rollenspielen funktioniert.

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