Autor:  07.12.2010, letztes Update: 22.06.2021
Wertung: 6.0

Test: Bloody Good Time für Xbox 360

Bloody Good Time - Screenshot
Bloody Good Time - Screenshot

Mit dem Shooter Bloody Good Time wagt sich Ubisoft nicht nur auf ein unbekanntes Terrain, sondern bricht dazu gleich noch viele Grundsätze für Shooter. Warum oder ob ihnen dieses gelingt, erfahrt ihr in unserem Test auf der Xbox 360.

Ego-Shooter handeln für gewöhnlich auf Kriegsschauplätzen, von Geheimagenten oder leben von einem Hauch Science-Fiction. Ubisoft bricht mit Bloody Good Time viele dieser ungeschriebenen Grundsätze. Das fängt beim Intro bereits an, geht mit der Handlung weiter und hört spätestens mit der Grafik auf. Wer jetzt geheime Missionen eines Sam Fisher oder Schlachten mit Zombies erwartet, darf sich am besten gleich auf den virtuellen Schlachtfeldern in Battlefield, Splinter Cell oder S.T.A.L.K.E.R. zurückmelden.

Mord im Drehbuch

Wo in oben genannten Titeln ein düsteres Intro wartet, geht es in Bloody Good Time gleich mit einer fast fröhlich anmutenden Comic-Sequenz los: Im Jahre 1998 wurde ein Filmstudent festgenommen, da es bei den Dreharbeiten zu seinem ersten Horrorfilm einen Toten gab. Diese Tat konnte ihm jedoch nicht nachgewiesen werden.

Einige Jahre später machte Regisseur X auf sich aufmerksam, indem er sämtliche Filmpreise, die es gab, abräumte. Er stand allerdings vor einem kleinen Problem: Seltsamerweise schwand mit jedem neuen Movie die Anzahl der möglichen Schauspieler. Das ist nun eure große Chance einen der begehrten Plätze in Xs neustem Streifen zu ergattern.

Wen wundert es da noch, dass ihr in den Produktionen äußerst aggressiv gegenüber den Darstellern vorgehen sollt, wenn selbst die Sicherheitskräfte einen nicht weniger pfleglichen Umgang mit euch pflegen.

Stilbrüche noch und nöcher

Ganz im Shooter-Stil werden die Kollegen (oder sind es nicht doch eher Gegner?) mit Maschinengewehr, Schrotflinte oder Scharfschützengewehr aus dem Weg geschafft. Für die zum Morden ausgewählte Waffe werden mal mehr, mal weniger Punkte verteilt, ganz nach Belieben des Regisseurs.

Aber die comichaften Gegner nur mit Gewehrsalven zu erledigen wäre ja langweilig, wozu gibt es schließlich noch Bratpfannen, Bomben-Ratte, Elektroschocker, Messer, Spritzen oder Samuraischwerter, nur um ein paar Mord-Waffen aus dem skurilen Repertoire zu nennen. Reicht das noch nicht aus, können die Widersacher in Hinterhalte gelockt und durch Fallen zur Strecke gebracht werden.

Dazu müsst ihr auf die Bedürfnisse der Spielfigur achten, die gerne noch ein Nickerchen halten mag, etwas Essbares zu sich nehmen möchte und ihr Geschäft auf der Toilette verrichten muss, aber Vorsicht, nicht, dass sie dabei vom Gegner heruntergespült wird.

Das Spiel basiert auf Valves Source-Engine und bietet Comic-Charaktere und -Grafik, die so gar nicht ins geliebte Shooter-Bild passen dürften, dafür aber Ähnlichkeiten mit Valves beliebtem Team Fortress aufweisen. Zu allem Überfluss wird das Hauptmenü mit fröhlich anmutender Hintergrundmusik unterlegt, anstatt mystisch zu wirken.

Am liebsten nicht allein

Den meisten Spaß dürfte Bloody Good Time mit realen Mitspielern machen, nicht zuletzt, da dieser Shooter vornehmlich als Multiplayer-Shooter entwickelt wurde. Zwar gibt es einen Arcade-Modus, indem ihr gegen KI-Spieler morden dürft, doch kommt der Spaß erst so richtig durch, wenn eure Konkurrenten sich menschlich verhalten und so zum Beispiel Hinterhalte möglich sind.

Die Steuerung sollte keine Probleme darstellen: die Waffen und Mordinstrumente lassen sich über die hinteren Aktionstasten abfeuern und wieder verstecken, bewegt wird sich mit dem linken Analogstick und mit dem rechten zielt ihr. Die Feuertasten lassen die Spielfigur springen oder verschiedene Aktionen ausführen. Mit dem Steuerkreuz werden die einzelnen Waffen gewechselt.

Fazit

Bloody Good Time ist ein nicht alltäglicher Shooter, das wird besonders durch die Handlung und comichafte Grafik deutlich. Der Mehrspieler-Shooter ist gut geeignet, um mit Freunden zwischendurch mal eine kleine Funpartie an der Konsole einzulegen. Als Downloadtitel strapaziert Bloody Good Time zudem den Geldbeutel nicht so sehr wie ein Vollpreisspiel. Wer sich dessen bewusst ist, nicht viel Wert auf Taktik und großartiges Grafikvergnügen legen mag, sich mit dem Comicstil zufrieden gibt und etwas Humor hat, sollte seine Freude an Ubisofts Bloody Good Time haben. So ist das Spiel eben, wie der Hersteller es selbst passend beschreibt, ein durchgeknallter Shooter.

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