Nachdem der erste Teil von Prototype bei uns in Deutschland aufgrund seiner exzessiven Gewaltdarstellung nicht erschienen ist, schafft es der zweite Teil dieses Mal. Dies wirft einige Fragen auf. Ist der zweite Teil weniger, bis gar nicht brutal? Ist er bloß eine geschnittene Version von Teil eins? Lohnt sich das Spielen auch ohne die Vorgeschichte? Wie gut sich Prototype 2 spielt und ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.
Wenn ihr das Spiel startet und ins Hauptmenü gelangt, habt ihr die Möglichkeit euch eine Zusammenfassung von Prototype in Form eines Videos anzugucken. Somit könnt ihr auch als Neuling unbeschadet in die Geschichte finden, was uns sehr gut gefallen hat.
Man bekommt die Geschichte aus der Sicht von „Blackwatch“ in Form eines Berichts zu sehen. Blackwatch ist die Militärmacht schlechthin und lässt 1963 zusammen mit einem Genlabor namens „Gentek“ den Virus Blacklight entwickeln. Dieser Virus zerstört und infizierte die Stadt Hope in Idaho komplett. Es gab ausschließlich eine überlebende Frau, die als Brutkasten für den Virus genutzt wurde. Seit 1970 wird die Verbreitung des Virus durch Blackwatch eingedämmt, bis es 2008 einem Wissenschaftler namens Alexander Mercer gelang, ein Fläschchen mit dem Virus zu stehlen und freizusetzen. Zu der Überraschung überlebt er den Virus und bekam übermenschliche Kräfte. Nun hatte er es auf Gentek abgesehen und befreite die Überlebende aus Idaho. Somit verteilte sich der Virus über ganz New York Zero und Blackwatch blieb nichts anderes als eine atomare Lösung über, aber auch diese konnte Mercer verhindern.
Im zweiten Teil von Prototype spielt ihr den Soldaten James Heller, der ebenfalls in New York Zero lebt. Dieser war während der Handlung von Teil Eins im Irak und verlor durch Mercer seine Frau und Tochter. Somit seht ihr in der ersten Zwischensequenz einen genervten Sergeant mit seinen Jungs in einem Helikopter sitzen. Als dieser dann aufgrund eines Infizierten-Angriffs abstürzt, ist nur noch Heller und somit ihr am Leben. Dieser rappelt sich auf und entdeckt auf einmal Mercer. Durch sein Rachegefühl getrieben widersetzt er sich dem Rückzugsbefehl und greift Mercer an. Obwohl er ihm unterlegen ist, gibt Heller nicht auf und rappelt sich immer wieder auf. Mercer ist davon so angetan, dass es Heller verschont und mit dem Virus infiziert. Ihr geht daraufhin sofort K. o. und findet euch erst auf einem Operationstisch wieder. Schnell merkt Heller, dass an ihm experimentiert wird, was ihm gar nicht passt. Stinksauer zerlegt ihr kurzerhand alles, was nicht niet- und nagelfest ist und nehmt euch den anderen Infizierten an. Die Wissenschaftler merken, dass mit Heller nicht zu spaßen ist und sprengen kurzerhand alles in die Luft. Da ihr aber nicht so leicht unterzukriegen seid, nehmt ihr euch den erstbesten Soldaten und absorbiert ihn, um euren Lebensbalken wieder zu füllen und aus dem Labor zu flüchten. Draußen angekommen trefft ihr erneut auf Mercer, welcher euch von einer Verschwörung von Blackwatch und Gentek erzählt. Um diese zu stoppen, will er eure Hilfe haben, verschwindet aber wieder, um euch erst mal mit der neuen Kraft vertraut zu machen.
Draußen angekommen merkt Heller, dass er diesen Ort schon kennt. Ihr seid in der gelben Zone von New York Zero. Somit begebt ihr euch zu der einzigen Person, die ihr hier noch habt, Pater Guerra. Auf dem Weg dahin werdet ihr allerdings von ein paar Blackwatch Soldaten aufgehalten und mischt diese erst einmal kräftig auf. Der Commander wird von euch kurzerhand absorbiert und ihr merkt, dass ihr jetzt dessen Gedanken bzw. Erinnerungen habt und euch in seine Gestalt verwandeln könnt. Somit kommt ihr dann recht gut getarnt an anderen Trupps vorbei und trefft schlussendlich euren alten Freund.
Ihr spielt James Heller in New York Zero in einer Open World, welche in drei Bereiche aufgeteilt ist. Diese sind mit Grün, Gelb und Rot benannt und ähnlich wie bei einer Ampel aufgebaut. Sprich, ihr findet in dem Roten-Beriech ausschließlich Infizierte und keinerlei Zivilisten mehr. Diese Open Word ist mit denen von anderen Titeln zu vergleichen. Sie ist sehr detailliert und komplex aufgebaut. Allerdings gibt es hier zwei kleine Hacken, die uns allerdings nicht sonderlich gestört haben. Zum einen ist New York Zero in Vergleich zu anderen Welten zwar frei begehbar, allerdings kann man außerhalb von Missionen kein Gebäude betreten. Dies ist aber unserer Meinung nicht notwendig, da man nicht wie bei anderen dort Waffen oder Ähnliches kaufen muss. Der andere Hacken wäre, dass ihr zwar mit Panzern auf Gebäude schießen könnt und auch Mauerteile herunterfallen, allerdings sieht man den Schaden im Gebäude später nicht mehr. Bei einem erneuten Schießen fällt dasselbe Stück dann wieder runter. Aber auch das ist für uns nur ein minimaler Kritikpunkt, da man sonst ganz New York Zero dem Erdboden gleich machen könnte. Wenn ihr mal eine Abwechslung von den Hauptmissionen benötigt, könnt ihr jederzeit Nebenmissionen machen oder Sammelsachen suchen. Die Nebenmissionen bieten dabei eine gute Abwechslung. Diese sind als Boxen angeordnet, welche aus zwei bis fünf einzelnen Nebenmissionen bestehen. Um eine Mission anzunehmen, müsst ihr euch in einen Blackwatch Station hacken, indem ihr vorher eine gewisse Person findet und absorbiert. Habt ihr eine Box beendet, werdet ihr mit einem Fähigkeitspunkt für eine Spalte wie etwa Offensive, Defensive, Bewegung usw. belohnt. Allerdings hatten wir nach einer gewissen Zeit das Gefühl das wir so eine Nebenmission in gewisser Form schon einmal gemacht haben.
Eine weitere Möglichkeit sind die Sammelsachen, die in ganz New York Zero verteilt sind. Es gibt dort drei verschiede Arten Sammelsachen, bei denen es wie bei den Nebenmissionen für jede fertige Box einen Fähigkeitspunkt gibt. Zum einen könnt ihr durch die Stadt laufen, klettern und fliegen, um gefallene Blackwatch Soldaten zu finden und deren Blackboxen abzuhören. Ihr könnt aber auch nach Feldagenten Ausschau halten und diese aus dem Weg räumen. Diese bestehen meist aus mehreren Wissenschaftlern, die einen toten Infizierten untersuchen und zwei bis drei Soldaten. Zu guter Letzt gibt es noch Bauten, in denen ihr auf einen Haufen von Infizierten und Monster trefft. Wir können euch empfehlen alles durcheinander zu spielen, da ihr so immer eine Abwechslung habt. Außerdem bekommt ihr dadurch Fähigkeitspunkte, die euch für das Hauptspiel nützlich sein werden.
Prototype macht bei der Steuerung alles richtig. Heller lässt sich sehr schön steuern und durch die kurzen Tutorials bekommt ihr auch sofort jede neue Fähigkeit im Spiel mit Gegnern erklärt bzw. gezeigt. Die Bewegungen sind aller sehr flüssig und ihr lauft immer genau dahin, wo ihr wollt. Wenn ihr Fahrzeuge von Blackwatch klauen wollt, ist auch das kein Problem, das Bedienen von Panzern und das Fliegen von Helikoptern ist sehr einfach und sollte keine große Hürde sein. Das einzige, was uns etwas gestört hat, war die Kameraführung. Ihr seht zwar alles auf der Third-Person-Sicht und könnt auch mit Tastendruck ein Ziel markieren und somit dauerhaft anvisieren. Allerdings ist es bei Kämpfen mit vielen zu teils sehr beweglichen Gegnern oftmals schwer, hier den Überblick zu behalten. Von daher waren wir teilweise dazu gezwungen, uns kurz zurückzuziehen, um uns einen Überblick von der Lage zu machen.
Sowohl die Grafik als auch der Sound sind gut gelungen und es fällt uns schwer hier etwas Negatives zu finden. Die Zwischensequenzen sind in einem Schwarz-Rot-Style gehalten, was einen an den Film Sin City erinnert. Aber genau das macht die Sequenzen so düster und geheimnisvoll, was Prototype sehr guttut. Die In-Game-Grafik ist dann minimal schlecht als die Sequenzen, was uns bei dieser riesigen Spielwelt aber nicht groß gestört hat. Prototype setzt zwar kein neues Level in Sachen Open-World-Grafik aber man kann es zusammen mit inFamous und Saints Row nennen.
Der Sound ist komplett in Englisch und hat lediglich einen Deutschen Untertitel. Somit ist die Synchronisation einwandfrei. In wichtigen Dialogen des Spiels geht Heller an sein Handy und redet dann mit der dementsprechenden Person. Somit ist es euch nicht mehr möglich durch die Stadt zu hüpfen, sondern dem Gespräch bzw. dem Untertitel zu folgen. Ansonsten ist das Englisch auch nicht das komplexeste, sodass man schon mit einfachen Grundkenntnissen dem Gespräch gut folgen kann.
Prototype 2 erfindet zwar kein neues Genre, aber es macht einiges richtig. Es hat uns echt Spaß gemacht mit James Heller New York Zero aufzumischen. Auch an der roten Farbe wurde nicht gespart, was Prototype zu einem richtig guten Aktion-Game macht.
Die Geschichte ist zwar keine Neuerfindung, aber das braucht Prototype 2 auch nicht. Es hat uns auf seine eigene Art und Weise begeistert und hat uns mit der Möglichkeit der Open-World und somit den zahlreichen Nebenmissionen und Sammelsachen in seinen Bann gezogen, dass wir gar nicht mehr aufhören könnten. Das einzige, was wir etwas schade fanden, war der Schwierigkeitsgrad. Hier ist man zu schnell „Overpowered“, sodass man die Gegner schnell fertig macht. Aber das ist wiederum nur ein kleiner Nachteil, der bestimmt auch nicht jeden stören wird. Von daher können wir jedem einen Blick in das Spiel nur bestens empfehlen.
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