Schrill und bunt kommt die Neuauflage von Jet Set Radio in HD daher. Was soll man groß sagen? Cel-Shading wurde hier perfekt umgesetzt, macht Spaß und hinterlässt auch heute noch einen tollen Eindruck. Zumindest in unseren Augen. Denn die bunten Farben und das schräge Spielprinzip werden mit Sicherheit nicht jedem zusagen. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Test.
Vor 12 Jahren wurde Jet Set Radio auf SEGAs Dreamcast erstmals veröffentlicht – jetzt kommt das Spiel in neuer HD-Aufpolierung auf die Playstation 3. Doch von veraltetem Spielprinzip kann nicht die Rede sein. Was damals viel Spaß machte, macht es auch heute noch. Denn als Skater auf Inlinern müsst ihr mit eurer Gang Stadtteile von Tokyo-to mit Graffitos besprühen. So behauptet ihr Vorherrschaft in den einzelnen Stadtteilen gegen andere Gangs oder erobert sie – und seid am Schluss noch zu höherem berufen. Die einzelnen Stadtteile sind dabei sehr an das reale Tokyo angelehnt.
Auch eure Gegner schlafen nicht. Und davon gibt es ein ganzes Packen voll: die Polizei, die Love Shockers, die Noise Tanks und die Poison Jams. Die Inliner-Gangs wollen natürlich das gleiche wie ihr und scheuen nicht zurück in fremden, vielleicht sogar in eurem Viertel Graffitos zu sprühen. Dem Polizeichef gefällt das ganze natürlich gar nicht, er will weder einen Bandenkrieg, noch hat er Lust auf derartige Stadtverschönerungen. Er wird euch mit SWAT-Einheiten und sogar Armee-Unterstützung das Leben schwer machen.
In Jet Set Radio schlüpft ihr in die Rolle von Beat. Er ist Anführer eure Gang, der Graffiti Gang/Gangsters und schon früh im Spiel werdet ihr weitere Mitglieder hinzugewinnen. Später könnt ihr noch mehr hinzugewinnen, indem ihr die Parcours der jeweiligen Skater meistert. Die einzelnen Skater, die ihr dann allesamt steuern könnt, unterscheiden sich in Sachen Stunts, Kraft und Graffiti.
Eine kleine Ähnlichkeit zu Tony Hawk wird euch ebenfalls geboten: In den Bezirken, in denen ihr unterwegs seid, müsst ihr die vorgegebenen Aufgaben in einer gewissen Zeitvorgabe schaffen. Zu euren Aufgaben gehören natürlich mit höchster Priorität Graffitos zu sprühen, um die verschiedenen Viertel einzunehmen. Doch dafür benötigt ihr natürlich erst mal Sprühdosen und Farbe, die jedoch in den einzelnen Gebieten überall versteckt herumliegen – diese Dosen erscheinen auch immer wieder, die Farbe sollte euch also nicht ausgehen.
… dem wird es auch in Jet Set Radio gefallen. Ihr könnt euch frei durch die Stadtviertel bewegen. Dabei grindet ihr über Stangen, springt über Hindernisse, macht verschiedene Tricks, am besten in Kombos, um eure Punktzahl zu erhöhen. Oder ihr sprüht einfach euer Zeichen als Graffiti, das ihr übrigens im Menü selbst erstellen könnt. Hierfür braucht ihr zu Anfang noch etwas Übung, denn ihr müsst, um zu sprühen, euren Analogstick in die richtige Richtung bewegen. Während ihr zu Anfang vielleicht noch weniger Punkte dafür bekommt, sollte es nach einer Zeit intuitiv von der Hand gehen.
Natürlich ist das Spiel etwas veraltet, der Inhalt in diesem Spiel mäßig. Das Spielprinzip macht zwar nach wie vor Spaß, wird aber nach längerem Spielen langweilig und eintönig. Auch die Anzahl der Gebiete und die Abwechslung sind nicht übermäßig. Ebenso musste die Steuerung darunter leiden, dass das Spiel schon etwas älter ist, denn hier werden sich viele über die Ungenauigkeit und die geringe Feinfühligkeit ärgern. Das stört zwar alles, aber der Kurzzeit-Spaß wird dadurch nicht getrübt.
Es ist toll in Jet Set Radio nochmal durch Tokyo-To düsen zu dürfen. Es macht merklich Spaß, die Wände voll zu sprühen, Tricks zu vollführen oder vor der Polizei zu fliehen – wenn auch nur kurz. Denn für Langzeitspaß sorgt Jet Set Radio leider nicht. Auch in puncto Cel-Shading werdet ihr nur schwer ähnlich schöne Spiele finden. Natürlich sieht man dem Spiel das Alter in puncto Steuerung und Grafik an, das trübt den Spaß aber nur minimal. Eine Empfehlung gibt es von uns auch für die Hardcore Zocker! Denn für zwischendurch sorgt das Spiel für viel Spaß und Abwechslung.
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