Autor:  Matze Fenn 05.12.2012, letztes Update: 01.02.2022
Wertung: 6.0

Jack Keane und das Auge des Schicksals

Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals

Lange mussten wir auf einem Nachfolger warten, denn die Frankfurter Entwicklerschmiede hatte oftmals Probleme mit verschiedenen Publisher (Insolvenz), sodass eine Fortsetzung gar aussichtslos schien. Deck 13 lieferte 2007 ein PC Adventure Game ab, das Presse und Spieler gleichermaßen vollkommen überzeugen konnte. Nun endlich ist die Fortsetzung im Handel und wir konnten das Spiel bereits ausführlich anspielen. Ob der Nachfolger Jack Keane und das Auge des Schicksals wieder überzeugen kann, erfährt ihr in unserem Test.

Schnappt euch den Schatz

Das neue Abenteuer beginnt im fernen Shanghai, wo Jack als Insasse eines Gefängnisses seine Zeit mit dem Schnitzen von Holzgiraffen verbringt. Eigentlich ist er auf der Suche nach einem legendären Medaillon, das den Weg zu einem unvorstellbar wertvollen Schatz weisen soll. Sein Zellengenosse scheint nun endlich genügend Vertrauen gefasst zu haben, um das Versteck des Artefakts zu verraten. Von dort an nimmt das Schicksal dennoch eine tragische Wende. Während des Versuchs Jack auf dem Schatz vorzubereiten, stirbt der Schamane (Zellengenosse) und Jacks Unterbewusstsein nimmt auch noch Schaden. Zum ganzen Übel hat unser Held vorher keinen Plan zurechtgefeilt, mit dessen Hilfe er aus dem Gefängnis ausbrechen kann. Nein, selbst das war noch nicht alles. Ein bevorstehender Kampf in der Gefängnis Arena sorgt für zusätzliche Sorgen! Wahnsinn, sonst fangen die Spiele immer sehr sachte und eher Langweilig an, doch Deck 13 schleudert euch direkt von einem Schicksals-Drama zum anderen. Hilfe muss her, aber flott!

Nicht nur die Probleme häufen sich ziemlich schnell, generell liegt das Spiel ein ordentliches Tempo zurück. Viele kleinere Sequenzen bringen euch der Story näher und schon bald dürft ihr auf die Reise gehen und selbst klassische Inventar- oder Dialogrätsel lösen. Wie Lost Horizon bietet das Spiel einige sehr dynamische Sequenzen, in denen eine gewisse Dringlichkeit zur Lösung vermittelt werden soll, ohne dass tatsächlich ein Zeitdruck besteht. Leider ist der Einstieg längst nicht so lustig wie er es noch zu Beginn des ersten Teils der Reihe war. Nach dem Ausbruch aus dem Gefängnis gilt es, die restlichen Teile des Medaillons zu finden. Doch zunächst muss Jack herausfinden wo sie sich befinden. Dafür muss er in sein eigenes Unterbewusstsein reisen und in dieser sehr merkwürdigen Umgebung die Aufgaben des Schamanen erfüllen, bevor sich ihm der Hinweis zum Versteck des nächsten Medaillon-Fragments eröffnet. Im Wechsel gilt es dann, Aufgaben in der „realen“ Welt zu lösen. Leider gestaltet sich das alles andere als einfach, denn der fiese Professor Umbati und seine Handlager suchen ebenfalls nach dem Schatz.

Klassische Elemente

Während der Rätsel könnt ihr jederzeit zwischen euren Figuren hin und her wechseln, um die Rätsel zu lösen. Etwas ärgerlich ist hin und wieder, dass ihr für manche Rätsel keinerlei Hinweise bekommt, sodass man sich aus meiner Sicht etwas im Stich gelassen wird. Einerseits schön dass man gefordert wird, andererseits könnte man eine alternative Hilfe einbauen. Etwas ungewöhnlich sind die anderen Gameplay Inhalte wie das Kämpfen: so gibt es über den ganzen Verlauf der Geschichte hinweg Zweikampfeinlagen bei denen per Icon die richtige Verteidigung beziehungsweise ein Angriff ausgewählt werden muss. Der einzige Hinweis auf die richtige Verteidigung ist dabei die Angriffsanimation des Gegners, hier ist also genaues Hinschauen angesagt. Die Bewegungen muss man natürlich zuvor erst erlernen, was in klassischer Adventure-Manier geschieht: Lehrer suchen, ihm einen Gefallen tun, neue Angriffe und Verteidigungen lernen. Erinnerungen an den Schwertkampf von Monkey Island werden wach, allerdings ohne dass Jack Keane an den Witz des Vorbildes heranreichen kann.

Tatsächlich neu in diesem Adventure ist die Steuerung. Normalerweise steuert man seinen Helden klassisch über das Klicken der Maus, hier allerdings wird die Figur mittels WASD Tasten gesteuert. Das fühlt sich dann doch eine Spur anders, aber gut an. Jack kann sogar mit Klick auf die linke Maustaste springen, was an manchen Stellen dringend erforderlich ist!

Technik

Meiner Meinung nach bietet das Spiel genau die richtigen Maße an Grafik und Sound. Sicherlich wird es keinen Preis wegen Herausragender Leistung oder besonderer Technik bekommen, allerdings sind Charaktere und Schauplätze wirklich sehr schön gehalten. Das Spiel beinhaltet den Serientypischen Comic Look, der einfach passend ist. Schade ist nur, dass sich manche Sprecher einfach zu oft wiederholen, was auf Dauer ziemlich Lästig werden kann. Schön ist wiederum, dass das Spiel automatisch Speichert und man trotzdem jederzeit Speicher kann, wenn man eine Pause braucht oder gar aufhören möchte!

Fazit

Jack ist Back! Allerdings hat man im neuen Teil krampfhaft versucht, Neuerungen einzubauen. Direkte Steuerung und das Springen sind nur Beispiele der neuen Features, die aber nicht sein müssen! Klar, Jack Keane und das Auge des Schicksals macht wirklich enorm viel Spaß und versprüht auch wieder viel Charme, das bleibt ganz außer Frage. Vielleicht sollte man sich mehr auf die Stärken des Spiels konzentrieren, um die nächste Fortsetzung zu perfektionieren! Fans von Adventure Games oder die, die es werden wollen greifen allerdings ohne Bedenken zu!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zurück zum Testarchiv
Was sagst Du dazu?
Zugehörige Spiele

Aktuelle Nachrichten

Werbung