Autor:  31.05.2011, letztes Update: 31.08.2021
Wertung: 4.0

Hafen 2011 – Test: Auch im Sturm tut es nicht jeder Hafen


Salzige Luft, kreischende Möwen und schweres Gerät: So sieht in etwa der Alltag eines Hafenarbeiters aus. Für alle, die das einmal selbst erleben wollen und dabei auf eine Umschulung verzichten wollen haut astragon den neusten Teil seiner Simulations-Reihe für den PC raus, Hafen 2011. Wir haben uns Latzhose und Gummistiefel eingepackt, uns ans virtuelle Gewässer begeben und das Hafenleben einmal für euch ausprobiert!

Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, an dem ich mich nicht einmal mehr frage, wo die die Motivation für die Produktion und vor allem die Zielgruppe einiger Simulationen liegt. Nach Kehrmaschinen-, Müllabfuhr- und Landwirtschafts-Simulator führt uns die Reise nun an die See- und Binnenhäfen dieser Welt und lässt uns einmal mehr den eigenen Alltag gegen einen mehr oder weniger außergewöhnlichen und fremden eintauschen.

Ganz laaaaaaaaaangsam…

Beim Start des Spiels habt ihr zunächst die Wahl zwischen vier Spielmodi: Freies Spiel, Missionen, Wirtschaftsmodus und dem Editor. Um einen Zugang zur Spielmechanik zu finden, empfiehlt es sich zu Beginn einmal den Missionsmodus auszuprobieren, denn dort werdet ihr Schritt für Schritt an die einzelnen Tätigkeiten eines Hafenarbeiters herangeführt. Eure erste Aufgabe klingt dabei schon recht spannend und führt euch zu einer eurer wichtigsten Gerätschaften: dem Portalhubwagen, einem gigantischen, kranartigen Gefährt, mit dem ihr die Frachtcontainer von den anliegenden Schiffen heben könnt und müsst. Ihr begebt euch also in der Rolle eines namenlosen Hafenarbeiters zu eurem Arbeitsplatz, um dann minutenlang Kisten zu bewegen, was alles andere als spannend ist. Tatsächlich geht das Ganze nämlich recht langsam von statten und ihr bewegt die Container im Schneckentempo die wenigen Zentimeter über den Bildschirm, wobei meine Geduld relativ schnell ihr Ende fand.

Mehr Abwechslung bitte!

Die anderen Spielmodi bieten da leider nicht wesentlich mehr Abwechslung: Zwar erweitert der Wirtschaftsmodus das Erlebnis noch um ein paar strategische Komponenten, da ihr hier Aufträge annehmt, um Geld für den Ausbau und die eventuelle Reparatur eures Fuhrparks zu verdienen, wirklich Spaß gemacht hat mir das aber nicht. Da reißt selbst der nett gemachte Editor, der euch die vorgefertigten Häfen neu bestücken lässt, nicht mehr viel raus.

Auch Realismusgefühl braucht seine Grenzen

Wie bewertet man so etwas nun? Klar, bei einer Simulation geht es in erster Linie darum, einen bestimmten Lebensbereich oder auch eine bestimmte Berufsgruppe dem Spieler möglichst realistisch nahe zu bringen. Während dies bei anderen Spielen tadellos funktioniert hat und gerade durch die teils monotonen Tätigkeiten das Spielgefühl entstanden ist, kann Hafen 2011 nicht mithalten. Die Geduld des Spielers wird durch die wirklich unnötig lahmen Gerätschaften strapaziert und es gibt keinerlei Möglichkeit dem durch Können und Planung zu entgehen. Wenn dann noch eine absolut unzeitgemäße Optik und lieblose Animationen hinzukommen, vergeht den meisten Spielern wohl die Lust auf eine Fortsetzung.

Fazit

Die Idee, einen ganzen Hafen zu managen, klingt auf Anhieb recht unterhaltsam, jedoch blieb der zu erwartende Spaßfaktor eher aus. Mit der veralteten Optik von Hafen 2011 und einem Spielprinzip, das mehr Geduldsprobe als Unterhaltung ist, kann man heute niemanden mehr begeistern. Hafen-Fans können sich den Titel ja angesichts des niedrigen Preises einmal ansehen, alle anderen greifen lieber woanders zu. Schade!

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