Autor:  Matze Fenn 09.12.2012, letztes Update: 02.02.2022
Wertung: 5.0

Family Guy: Zurück ins Multiversum

Game-Controller, Bild: CC0
Game-Controller, Bild: CC0

Ich bin ein riesiger Fan von Family Guy, besitze alle Staffeln auf DVD. Da war es natürlich ganz klar, dass ich mir das Spiel zur Serie etwas genauer ansehen wollte. Wer die Serie kennt, der rechnet mit viel Spaß, Tränen in den Augen und ganz fiesen Sprüchen. Family Guy wird derzeit noch für knapp 60-70 Euro angeboten, umso interessanter ob dieser hohe Preis auch gerechtfertigt wird. In unserem Test werdet ihr es ganz sicher erfahren!

Babys und Hunde an die Macht!

Der Einstieg in die Story ist schnell gemacht. Viele unter den Serienkenner erinnern sich bestimmt noch an Bertram, das Baby, welches mit Stewie konkurriert. Dieser kleine Bösewicht spielt den fiesen und droht damit all unsere bekannten Freunde zu vernichten. Stewie und Brain machen mit einer Fernbedienung auf die Jagd nach Bertram. Aber warum mit einer Fernbedienung? Nun ja, das ist ganz einfach, denn mit dessen Hilfe können sie die Spur von dem Bösewicht aufnehmen und ihm verfolgen. Dabei landen sie an den unterschiedlichsten Orten. Ich hatte mir ehrlich gesagt ein bisschen mehr von der Story erhofft, so kommt keine plötzliche Wendung oder Überraschung und man jagt so in den knapp zehn Missionen den kleinen Hosenscheißer hinterher. Ebenso wie die Story sind auch die Missionsziele. Meist müsst ihr euch durch die schlauchigen Level durchballern, am Ende kommt ein Endgegner, welche immer sehr leicht zu besiegen sind und schwupp kommt das nächste Level. Wer dabei den langweiligen Sammelkram in den einzelnen Missionen erledigen möchte, kommt so immerhin auf gut 20 Minuten mehr pro Mission, ansonsten braucht ihr weiterhin nur 20 Minuten für einen Level. Ebenso fragwürdig finde ich auch die Waffen, die dabei eingesetzt werden. Egal ob Pistole, Laser-Pistole oder einer Sniper, alle Waffen wirken öde und machen schlichtweg keinen Spaß. Selbst Waffen wie eine vollgekackte Windel oder ein Saft der Brechreiz verursacht, können uns hier kein Schmunzeln auf die Lippen zaubern.

In der ersten Mission hab ich dem Spiel wirklich eine faire Chance gegeben, ich war neugierig auf die Möglichkeiten, ja auf das Gameplay und vor allem die fiesen Sprüche. Als wir dann auf einer sogenannten Nerd Party aufgekreuzt sind, bat uns der bekannte Ladenbesitzer mit den Hasenzähnen (mir fällt der Name nicht mehr ein) sämtliche Utensilien von einer anderen Party zu klauen. Dabei müssen wir eine Stereo Anlage, Fotos von Frauen und solche Dinge besorgen. Aber auch hier heißt es: Lauf zum Punkt X, töte die Gegner, hol Gegenstand und gehe zurück. Was ich zudem sehr störend gefunden habe ist, dass die Bösewichten unendlich auf uns zukamen. Hat man eine Welle erledigt, kam schon die nächste.  Das Spiel bietet übrigens einen lokalen Koop Modus, sodass ein gemeinsames Langweilen vorprogrammiert ist. Aber immerhin spart man sich so ein bisschen Leid! Während der Missionen könnt ihr zu jeder Zeit zwischen Stewie und Brain wechseln, spielerisch macht das nicht viel Unterschiede. Während Stewie eher mit futuristischen Waffen rumhantiert, muss Brain mit klassischen Mitteln auskommen, was aber von der Wucht und der Kraft her auch wieder völlig egal ist. Durch das erledigen der Gegner erhält ihr Geld, welches ihr wiederrum für Upgrades einsetzen könnt. In der zweiten Mission konnte ich meine Gesundheit bereits auf das maximalste stellen, sodass auch hier die Motivation schlicht flöten gegangen ist. Ihr merkt schon, das Spiel bietet eigentlich gar nichts und das ist auch leider so. Ich als großer Family Guy Fan konnte selbst nach einer gewissen Zeit nicht mehr weiterspielen, weil ich sonst erstickt wäre. Vor allem bei den ganzen Spielehits, die derzeit die Runde machen, muss ich mir das auch nicht wirklich antun!

Charme der Serie

Auch technisch geht der Charme der Serie komplett verloren. Es ist zwar schön, dass die original englischen Sprecher ihre Stimme auch für dieses katastrophale Meisterwerk verliehen haben, aber selbst das rettet das Spiel nicht. Permanent wiederholen sich die coolen Sprüche der Protagonisten, sodass man schon innerlich einen kleinen Hass heckt! Ich gehöre zwar schon zu der Sorte, die das englisch gesprochene verstehen, allerdings wäre mir hier eine deutsche Synchronisation der deutschen Original stimmen weitaus lieber gewesen. Aber vermutlich wollte man das finanziell nicht riskieren, was ich durchaus verstehen kann!

Die Grafik – obwohl es im Comic Look entwickelt ist – überzeugt ebenfalls nicht. Die Details und die Personen sehen alle irgendwie zu Rund und „anders“ aus. Sicherlich hätte man hier besonders in diesem Look vielmehr zaubern können. Der Multiplayer Modus von Family Guy haben wir gar nicht mehr ausprobiert. Man kann nicht online spielen, man musste Freunde einladen, aber keiner wollte sich das mehr freiwillig reinziehen. Insgesamt fehlen auch hier der Reiz und die Spielmodi, vielleicht wäre ein Online Modus doch noch interessant gewesen.

Fazit

Wirklich Activision, ich bin wohl einer der größten Family Guy Fans auf Erden. Aber das Spiel hätte einfach mehr Abwechslung im Gameplay bieten können. Absolut Objektiv betrachtet und mit anderen Games gemessen wäre es schlicht unfair, den Spiel mehr Punkte zu geben. Sogar die Grafik hätte man einfach mehr in den Comic Look setzen können, als es hier der Fall ist. Ich muss zwar zugeben, dass ich als hartgesottener Fan und Trophäen Jäger das Spiel öfters ins Laufwerk legen werde, aber ich denke dafür ist der Preis derzeit noch zu unangemessen. Der Multiplayer Modus wäre online vll noch witziger gewesen, reißt es aber auch nicht wirklich raus. Wenn das Spiel seine 25-20 Euro kostet kann man durchaus einen Blick riskieren, vorher würde ich noch davon abraten.

Diskussion zum Artikel
20.12.2012 um 13:13 Uhr. Gamershrek

Der Typ mit den Hasenzähnen heißt Mort Goldman 😉

20.12.2012 um 13:13 Uhr. dg87

lol das wäre mir ums verrecken nicht mehr eingefallen – danke dir 🙂

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