Autor:  Matze Fenn 15.10.2013, letztes Update: 03.05.2022
Wertung: 7.0

Arma 3 im Test

Computer, Bild: CC0
Computer, Bild: CC0

Da ist endlich: Arma 3. Heiß erwartet von den Fans der Reihe und nach langer Alpha-/Betaphase endlich veröffentlicht. Leider müssen wir schon an dieser Stelle schweren Herzens zugeben, dass es nicht ganz wie erwartet ist. Mehr dazu erfahrt Ihr im Test zu ArmA 3.

Bis auf wenige Tutorials, einen Editor und den Multiplayer gibt es nicht viel mehr an Content. Nach einer Story sucht man vergeblich, da sie noch in Arbeit ist und später von Bohemia nachgeliefert werden soll. Ob uns das Spiel aber sonst gefallen hat und ob der Multiplayer das Herz eines Gamers höher schlagen lässt, wollen wir euch beantworten.

„OK Leute, wir rücken vor bis zu unserer LZ. Wenn wir am Boden sind, sichert ihr das Gebiet, 360°. Wartet bis Beta vollständig am Boden ist, dann nehmt eure Stellungen an den Wegpunkten ein und bereitet euch auf den Einsatz vor. Verstanden?“ „Verstanden, Alpha Lead.“

Wenige Momente später setzt der Heli auf und fliegt anschließend ohne uns weiter mit Beta in Richtung Süden. Feindkontakt? Noch keiner. Ständig wird man mit irgendwelchen Befehlen bombardiert, aber alle wissen, was zu tun ist. Man fühlt sich wirklich wie im Krieg und das ist der Unterschied zu allen anderen Shootern. Klar, Battlefield ist auch eine Kriegssimulation. Dennoch ist Arma 3 viel mehr auf die Realität ausgelegt und deshalb könnte auch manch ein Gamer überfordert sein.

Schau der Wahrheit ins Gesicht

Im Gefecht wirst du von deinen Kameraden geschützt und du musst sie schützen. Wer hier auf Rambo macht der verliert und glaubt mir, ich habe es selber versucht. Es kommt tatsächlich auf die Geduld an. Die Geduld eine günstige Wendung im Krieg für sich nutzen zu können und so schnell den Vorteil der Gegner zu kompensieren. Realistisch ist es auch, dass man nicht kurze Strecken läuft und sofort auf einen Gegner trifft. Nein, die Strecken sind realistisch lang und mit der Zeit merkt man auch wie der eigene Soldat ermüdet. Ein Frustfaktor ist hier natürlich auch gegeben, wenn man bereits zu Beginn stirbt und die ganze Strecke abermals zurücklegen muss. Das Ganze funktioniert gleichbleibend realistisch mit dem Panzer(wo das Sichtfeld realistisch eingeschränkt ist), mit dem Kampf- und Transporthelikopter(die nur mit viel Übung zu bändigen sind), als Taucher, als Sniper und in vielen anderen Fahrzeugen.

Der arme PC

Bei einem so hohen Realitätsgrad und einer so überzeugenden Grafik kommen wahrscheinlich die meisten Computer zum Schwitzen. Es läuft fast immer ruckelfrei ab, dennoch berichten immer noch zahlreiche Spieler von vielen Bugs. Es soll sich jedoch im Gegensatz zu Arma 2, was für eine unspielbare Baustelle abgestempelt wurde, sehr viel besser zu spielen sein. Dennoch kann man durch die nicht veröffentlichte Kampagne auf das vorhanden sein von vielen Bugs schließen und nur hoffen, dass diese schließlich Bugfrei erscheint.

Was mache ich hier eigentlich?!

Warum herrscht Krieg zwischen den Fraktionen und warum wird überhaupt am Mittelmeer gekämpft?! Darüber wissen wir bis jetzt noch nichts. Ohne Kampagne und ohne ein kurzes gerendertes Intro kann man auf keine sinnvolle Story schließen und das ist echt schade für die Fans der Reihe. Man wird sofort in das blanke Hauptmenü geworfen und kann zwischen Challenges, Szenarien und Showcasemissionen wählen. Bei dem letzteren handelt es sich vielmehr um kleinere Tutorials, die sich noch einmal mit den Funktionen der einzelnen Einheiten befassen.

Auffällig ist auch die eher schlechte KI der Gegner und Verbündeten. Es lässt den ein oder anderen Einsatz echt schon mal in einem Wutanfall meinerseits enden und lässt den Spielspaß an einigen Stellen stark sinken.

Der Multiplayer

Hier hat Bohemia seine Aufgabe weitestgehend erfüllt. Der Multiplayer läuft ruckelfrei, bei gleichbleibender Verbindung, gutem Ping und durchgehend laufenden Voicechat. Leider scheint Bohemia auch hier nur bislang die Technik geliefert zu haben. Die Karten, die hauptsächlich gespielt werden, wurden von Clans oder der Community erstellt. Man kann auch nicht das Menü nach Karten des Publishers filtern. Dies alles zeigt, dass das Spiel sehr auf dem Rücken der Community und weniger der Publisher gebaut wurde. Dies muss jedoch nicht gleich ein Nachteil sein, weil viele Spieler sich eben diese Rechte bei anderen Spielen wünschen.

Das Angebot an Einsätzen jedoch ist mittlerweile schon Recht groß, wobei die Qualität sehr schwankt. Jeder Spieler kann per Steam-Workshop seine eigene Mission erstellen. Diese wird selbst geskriptet, mit Sprache gefüllt und noch vieles mehr.

Das Design

Niemals sah Arma so umwerfend aus! Dank neuer Real Virtuality 4 Engine erstrahlt die Landschaft und Fauna der Mittelmeerinsel samt genialer Lichtentwicklung und Distanzdarstellung. Auch die Soldaten und Fahrzeuge sehen unglaublich realistisch und detailgetreu aus und können auf ganzer Linie glänzen. Dennoch sollte dies nur ein Kaufgrund für Besitzer eines geeigneten PCs sein.

Fazit

Es ist der bisher technisch am besten umgesetzte Titel Bohemias. Dank der neuen Engine kommt das Bildmaterial realistisch wie nie zuvor herüber und zaubert dem ein oder anderen Gamer ein Lächeln auf das Gesicht. Auch der Multiplayer läuft einwandfrei, wenn auch mit wenigen bereitgestellten Maps seitens des Publishers. Leider hat der dritte Titel der Reihe immer noch mit einigen Bugs zu kämpfen und eine Kampagne und geschweige denn Story ist auch noch nicht in Sicht. Diese soll jedoch noch nachgeliefert werden.

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