Autor:  Matze Fenn 20.11.2013, letztes Update: 09.05.2022
Wertung: 7.1

Deus Ex: Human Revolution Director’s Cut im Test

Deus Ex: Human Revolution - Screenshot
Deus Ex: Human Revolution - Screenshot

Eben noch innovativ und neu – schon wieder veraltet. So oder so ähnlich verhält es sich im Falle von „Deus EX: Human Revolution“. Mein erstes Deus Ex? 2000 – vor 13 Jahren, hab ich die Disk zum ersten Mal in den Computer geschoben. 13 Jahre später weiß ich wesentlich mehr mit dem teilweiße wirklich anspruchsvollem Gesamtkonzept anzufangen. Natürlich können die ersten Titel hier nicht mehr mithalten – allein schon an Technik und Spielerischem. Natürlich tut es Human Revolution auch in der Originalfassung – für Fans oder Liebhaber ist natürlich jetzt, zwei Jahre nach Veröffentlichung, der Griff zur Director’s Cut-Edition genau das richtige um nochmal die tolle, futuristische Welt in New Detroit aufleben zu lassen.

Ein Director’s Cut?

Deus Ex ist nicht nur was für Actionfans. Auch die „leisen“ Spieler kommen in diesem Titel voll auf ihre Kosten. Heutzutage zwar nicht mehr allzu außergewöhnlich überlässt euch Deus Ex die Wahl, welchen Weg ihr in diesem Spiel gehen wollt. Dabei wissen viele nicht, dass Deus Ex eben ein Wegbereiter für heutige „Stealth-Spiele“ war. Wer sich durch die Straßen New Detroits schießen und schlagen wollte, der konnte all seine Erfahrungspunkte und Geld in sein Waffenarsenal und Techniken stecken. Wer schleichen wollte, hatte die Möglichkeit mit Hacking-Fähigkeiten und Stealth-Fähigkeiten meistens ungesehen an den Wachen vorbei zu huschen. War das nicht der Fall, konnte man die Wachen meist Problemlos schlafen legen. Das Problem dabei war: Deus Ex war derart unausgeglichen, dass sämtliche Boss-Gegner mit wenig tödlichen Waffe und Fähigkeiten eine richtig heftige Herausforderung waren. Man hat also mehr auf den „lauten“ Weg gesetzt – je mehr Action und Ballern desto leichter kommt man durchs Leben.

Die Entwickler haben daraus ihre Schlüsse gezogen und haben viel geändert. Natürlich kommt man auch heute noch mit einem großen Waffenarsenal an sein Ziel – allerdings gibt es auch mehr als eine Hand voll Wege, die ihr gehen könnt um mit Hacking und Stealth an euer Ziel zu kommen. Auch gegen die Endgegner, die ebenfalls jetzt Schwachstellen für Stealth-Spieler bieten. Und dabei wirken die Wege auch nicht einfach „hinzugefügt“. Man hat eher das Gefühl, dass jeder Weg genauestens überdacht wurde, sodass der Spieler auch gefordert wird um unentdeckt zu bleiben.

Das geht sogar bis zur Gegner-KI, welche wirklich auf Zack ist. Wer sich ruhig und unerkannt den Weg ebnen will sollte aufpassen, sich wirklich nie entdecken zu lassen. Der KI ist schlau, erkennt Gefahrensituationen genau, können schnell Hilfe holen und arbeiten gut gegen ihr Ziel. Das war zwar früher einfacher, allerdings hing man dann am Boss-Gegner – auch nicht unbedingt Sinn und Zweck der Sache.

Wenn schon überarbeitet, dann richtig

Aber nicht nur diese Probleme haben die Jungs mit Bravur gemeistert. Auch wenn „Director’s Cut“ oft nicht viel Änderung verspricht, hat man sich hier das Spiel nochmal richtig zur Brust genommen. Denn auch grafisch hat sich nochmal ein was verbessert. Klar, die Welt sah auch so schon bemerkenswert schön aus. Doch hat man das Alles nochmal ein wenig stimmiger gestaltet, hat mehr Details eingefügt, die alles nochmal Aufwerten.

Auch alle anderen Funktionen wirken nochmal ein wenig aufgebessert. Alles ist nochmal etwas anspruchsvoller – aber genau darin gründet auch die Motivation weitermachen zu wollen und wirklich unentdeckt zu bleiben, oder eben alles umzunieten, was einem in den Weg kommt. Das einzige größere Problem hat man leider wieder so übernommen: Seid ihr in Deckung und wollt den Blickwinkel ändern ist das noch immer… nennen wir es sehr umständlich.

Wer die Originalauflage verpasst hat, kommt hier super ins Spiel, auch dank den beigelegten DLC’s, wie es sich eben für einen Director’s Cut gehört. So könnt ihr „The Missing Link“ und „Tongs Mission“ ohne Aufpreis von Anfang an spielen. Das ist doch mal genau die richtige Dreingabe. Auch habt ihr in dieser Version jetzt die Möglichkeit mit eurem bereits aufgewerteten Charakter eine neue Runde starten zu können – um die Gegner nochmal richtig rann zu nehmen oder eben um sie richtig alt aussehen zu lassen. Ebenfalls sehr nett von den Entwicklern hier nochmal was nachzulegen.

Aber das war noch nicht alles. So haben die Entwickler nochmal 8 Stunden Video-Material beigelegt, welches das Entwicklertagebuch, sämtliche Meinungen und vieles mehr – natürlich nur optional, wer keine Lust darauf hat muss auch nicht.

Versuchen wir’s nochmal?

Wer die erste Auflage verpasst hat, aber doch Deus-Ex-Fan ist, der kommt hier richtig auf seine Kosten. Eine wirklich tolle überarbeitete Version mit allem Drum und Dran, selbst die DLC’s sind beigelegt. Wer die Freiheiten liebt zu wählen, ob er lieber schleicht oder doch einfach auf Action und Gewalt setzt, der ist in Human Revolution genau richtig. Dank der Überarbeitung der KI und der Boss-Kämpfe macht das Spiel noch mehr Spaß. Auch die Aufbesserung der Grafik, die zwar minimal, aber dennoch gegeben ist, gefällt. Fans werden sich den Director’s Cut bereits zu Herzen genommen haben. Alle die es nicht getan haben, ist es nur wärmstens zu empfehlen. Auch Gelegenheitsspieler können mit dieser Edition nichts falsch machen. Ebenfalls ein toller Tipp für alle Schleich- und Stealth-Fans.

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