Autor:  23.02.2004, letztes Update: 14.07.2018
Wertung: 6.0

Legacy of Kain: Defiance mit Raziel und Kain auf der PS2

Legacy of Kain: Defiance Screenshot
Legacy of Kain: Defiance Screenshot

Legacy of Kain: Defiance im Test. Es dauerte lange, bis die Entwickler von Crystal Dynamics einen ihrer Vorzeigehelden wiederbelebten. Nun kommen Raziel und Kain gleich im Doppelpack. Sie lassen die Fehler des Vorgängers vergessen.

Für die Fans der Serie blieben nach Soul Reaver 2 zu viele Fragen offen. Die wurden in Blood Omen nicht beantwortet. Stattdessen mussten wir uns mit lästigen Kistenrätseln begnügen. Die Entwickler nahmen sich die Kritik zu Herzen. Mit Legacy of Kain: Defiance kehrt das Spiel zurück zu den Wurzeln. Aber wo sind die eigentlich?

Vorgeschichte

Die Serie erblickte mit Blood Omen 1997 das Tageslicht. Ihr schlüpft darin in die Rolle des einstigen Edelmanns Kain. Er wurde ermordet und als Vampir wiederbelebt. Er schwört Rache und tritt gleichzeitig die Nachfolge der Hüterin der Säulen des Gleichgewichts an. Die geben dem Land Nosgoth die Kraft, es vor den Dämonen der Unterwelt zu schützen.

Im Jahr 1998 erschien dann Raziel anstatt Kain auf der PlayStation. Wir erlebten den Durchbruch für Legacy of Kain. Der ehemalige Statthalter Kains überflügelt seinen alten Vampirmeister im Wortsinne, indem er sich Flügel wachsen lässt. Darüber ist Kain so wütend, dass er ihm die Flügel entreißt und ihn in die Unterwelt verbannt. Dort erleidet Raziel über 1000 Jahre Höllenqualen. Erst dann kann er sich von seinem neuen Herrn befreien und sich an seinen Peinigern rächen.

Endlich Antworten!

Legacy of Kain: Defiance kommt besonders aufklärender Charakter zu. Uns brannten seit Jahren Fragen unter den Nägeln, die endlich beantwortet werden. Trotzdem sollten auch Neulinge den roten Faden erkennen. Das funktioniert leider nicht immer. Die Erzählweise hebt sich ab. Denn die beiden Antagonisten treten das erste Mal zusammen im Spiel auf. Ihr wechselt nach jedem Level zwischen Kain und Raziel.

Kain und Raziel vereint

Den Anfang macht Kain. Er befindet sich im Sitz seines Erzfeindes Möbius. Dort bekommt er es vornehmlich mit der Gefolgschaft des Herrn der Zeit zu tun. Raziel befindet sich stattdessen wieder einmal in Gefangenschaft. Er versucht erneut die Flucht.

Beim Wechsel müsst Ihr keine großen Umstellungen über Euch ergehen lassen. Denn beide Recken steuern sich gleich. Mit Kreis, Dreieck und Viereck gebt Ihr Euren Gegner jeweils Saures. Das ist in Defiance wichtiger als jemals zuvor. Rätsel sind hingegen recht rar und zudem nicht besonders knifflig.

Spektakuläre Kämpfe

Die Kämpfe laufen weitaus spektakulärer und spannender ab als in den Vorgängern. Ihr schaltet durchs Sammeln von Erfahrungspunkten besondere Kombos und Angriffe frei. Das verspricht Langzeitmotivation. Ihr könnt die Gegner nicht nur mit dem Schwert malträtieren, sondern Ihnen auch mit telekinetischen Fähigkeiten zu Leibe rücken. Davon macht besonders Kain Gebrauch. Er hält Gegner in der Luft, schleudert sich in Abgründe oder gegen spitze Gegenstände.

Nach einem erfolgreichen Kampf holt Ihr Euch verlorene Energie wieder zurück. Dies tut Kain natürlich, wie es sich für einen Vampir gehört, indem er seine geschwächten Widersacher beißt und ihr Blut trinkt. Raziel leiht sich kurzerhand die Seelen seiner Gegner und ist so wieder bereit für weitere Kämpfe. Alternativ könnt Ihr einen „Finishing Move“ einsetzen, der Euer Schwert auflädt. Habt Ihr es komplett aufgeladen, könnt Ihr einen besonders kraftvollen Angriff auf mehrere Gegner ausführen. Dieser hängt von den verschiedenen Arten des Schwertes ab, die Raziel und Kain im Laufe des Spiels entdecken.

Starre Kamera

Aber mehr als die Gegner macht Euch die Kamera im Spiel zu schaffen. Crystal Dynamics beschreitet neue Wege. Gab es in Blood Omen eine isometrische Perspektive, boten alle anderen Episoden eine Third-Person-Ansicht an. Die neue Kamera ist starr, rückt so aber manchmal an das Geschehen heran und ist manchmal ziemlich weit weg. So werden einige Klettereinlagen unnötig kniffelig. Und in den Kämpfen verschwindet Ihr und Eure Gegner schon mal plötzlich komplett hinter Wänden und Säulen. Das kostet Euch meist wichtige Lebensenergie.

Grafisches Schmankerl

Trotzdem gehört Legacy of Kain: Defiance zum Besten, was Ihr auf der PS2 finden könnt. Das fängt bei den architektonisch wunderschönen Gebäuden an. Sie vermitteln eine besondere mystische Stimmung. Dazu kommen die genialen Animationen der Antihelden und der Gegner. Die grafisch ebenfalls imposante Parallelwelt kennzeichnen einige interessante Veränderungen.

Die Spielgrafik fordert aber ihren Tribut. Zumindest auf der PlayStation 2 kommt es manchmal zu heftigen Rucklern, besonders in Szenen mit vielen Gegnern im Bild.

Fazit

Legacy of Kain: Defiance ist das, was Blood Omen 2 nicht war. Ein Spiel für Fans. Endlich werden Geheimnisse gelüftet, die älter sind als Kain und Raziel zusammen. Das Ganze ist in einem optischen Leckerbissen verpackt, der seinesgleichen sucht. Technisch ist der Titel wirklich einsame Spitze. Doch die lästige Kamera stutzt viel zu oft den Spielspaß.

Trotzdem ist LoK: Defiance ein Spiel, das sich vor allem Fans nicht entgehen lassen dürfen; Die geniale Story bleibt Neueinsteigern wohl verborgen.

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